Zum Inhalt springen
Autonomes Fahren Symbolbild - Copyright fotohansel @ fotolia.com

Autonomes Fahren – Praxistest

Der Audi A8, welcher im Herbst 2017 auf den Markt kommt, wird als erstes Serienfahrzeug weltweit mit einer Level-3-Automation ausgestattet. Der AudiAI-Staupilot (AI = Artificial Intelligence = künstliche Intelligenz) kann in bestimmten Situationen die Fahraufgabe übernehmen – im A8 bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h. Der Fahrer muss hier das Fahren nicht permanent überwachen, er muss aber in der Lage sein, die Verantwortung zu übernehmen, wenn das System dazu auffordert. Momentan ist dieses Level des autonomen Fahrens noch nicht auf deutschen Straßen zugelassen, weswegen der Audi-Staupilot Schritt für Schritt in Serie gebracht wird.

 

Gesetzliche Vorschriften

Laut einem Gesetzentwurf sind neuerdings Kraftfahrzeuge mit hoch- oder vollautomatisierter Fahrfunktion „im Rahmen der bestimmungsgemäßen Verwendung“ zugelassen. So sollen demnächst auf deutschen Straßen Fahrzeuge unterwegs sein, welche in bestimmten Situationen die Kontrolle über das Fahren übernehmen können. Voraussetzung dafür ist, dass der Fahrzeugführer jederzeit und unverzüglich die Fahrzeugsteuerung wiederaufnehmen kann. Hat die hoch- und vollautomatisierte Fahrfunktion die Kontrolle über das Auto übernommen, darf der Fahrzeugführer sich vom Verkehrsgeschehen abwenden. Sollte er vom System dazu aufgefordert werden, muss er aber jederzeit in der Lage sein, die Kontrolle wieder zu übernehmen. Dieser Gesetzentwurf regelt somit das Level 3 des autonomen Fahrens.

Volvo XC90
Volvo XC90

Teilautonomes Fahren –  Unser Langstreckentest über 800 km im Volvo XC 90

Im Rahmen unserer Tour zum Moselsteig haben wir den Volvo XC90 T8 Twin Engine Plug-in-Hybrid intensiv auf 2.500 Kilometer Langstrecke getestet. Als Alternative zu den klassischen Reisemobilen werden großformatige SUV mit gutem Stauraum gerne als Reisefahrzeuge genutzt. Hierfür bietet sich der Volvo XC90 auf jeden Fall an: egal, ob als kleiner Teamtransporter mit bis zu 7 Sitzplätzen für den Mannschaftssport oder als großformatige Reiselimousine für den Sommerurlaub.

Fahrmodi und Assistenzsysteme

Das Reise-SUV ist mit 407 PS (299 kW) Systemleistung und einem Geartronic 8-Gang-Automatikgetriebe ausgestattet. Die 2.319 kg schwere Reiselimousine lässt sich erstaunlich agil bewegen und beschleunigt in weniger als 6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Kraftvoll und mit spürbaren Karosseriebewegungen beschleunigt er vor allem im Drehzahlbereich zwischen 2.000 bis 5.000 U/min im Hybridmodus den Wagen kernig über die Straßen. Bei nassen Straßenverhältnissen merkt man, dass der Vortrieb komplett an die Vorderachse geschickt wird. Hier kann man aber per Touchdisplay direkt auf den Allradantrieb umschalten, was eine deutliche Entlastung vor allem beim Aquaplaning gibt.
Insgesamt lassen sich 6 verschiedene Antriebsmodi per Drehrad in der Mittelkonsole auswählen: vom kraftstoffsparenden Pure-Modus bis hin zu einem Offroad-Modus für Geländeeinsätze. Wer noch individueller sein Paket zusammenstellen möchte, kann es in eigenem Menüpunkt abspeichern. Unser Test führte an der Mosel über serpentinenartige Zufahrten zu den einzelnen Gemeinden bis hin zu den Hochgeschwindigkeitsstrecken auf der dreispurigen A7. In allen Fällen kann mittels ausgewähltem Modus das Fahrverhalten den Streckenverhältnissen angepasst werden. Bedient wird die Auswahl über einen großformatigen Monitor in der Mittelkonsole als Touchdisplay.

Teilautonomes Fahren

Aktuell gibt es viele Diskussionen über die Vor- und Nachteile von autonomen Fahrsystemen. Hierbei sind viele Fragen hinsichtlich der Gefahrensituationen zu klären. Auf der Rückfahrt von der Mosel haben wir dann einmal intensiv über 800 Kilometer Autobahnstrecke das teilautonome Fahren mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelung inklusive Spurkontrolle getestet. Wenn man sich erst einmal darauf eingestellt hat, dem Auto die Entscheidung über Brems- und Beschleunigungsvorgänge zu überlassen, kann man sich als Fahrer auf die Beobachtung der Fahrbahn und mögliche Kollisionsgefahren konzentrieren und die Kontrolle über das Lenkrad dem System überlassen. Die Bremsvorgänge funktionierten über die gesamte Fahrstrecke einwandfrei, egal ob ein Laster oder ein schmales Motorrad als Leitfahrzeug diente. Die Beschleunigungsvorgänge sind erst bei freier Strecke deutlich zu spüren. Beim Auffahren auf einen Stau betätigt man als Fahrer doch dann als Sicherheitsfaktor gerne das Bremspedal – eine ganz natürliche Schutzfunktion. Nach über 8 Stunden Fahrtzeit mit Pausen verlässt man als Fahrer auf jeden Fall deutlich entspannter das Fahrzeug, als wenn man alle Brems- und Beschleunigungsvorgänge manuell tätigt.

Addendum:

Quelle: Artikel aus dem green car magazine Ausgabe V / 2017

Copyright Titelbild fotohansel @ fotolia.com

 

Mehr Informationen in der Printausgabe im Abo erhältlich unter

Abonnement

 

 

N. Hagedorn
Translate »