Elektroautos im Wintertest kitzeln die wahren inneren Werte heraus. In diesem Jahr bahnt sich der Winter im echten Norden schon Ende November den Weg. Dauerschnee über mehrere Tage und eisige Temperaturen sind die Herausforderungen für den BMW iX. Raus in die Kälte und mal schauen wie sich der großformatige BMW mit Allradantrieb und vielen Extras im Winter-Härtetest schlägt.
Der iX ist der legitime elektrische Nachfolger der beliebten X-Serie. Wer zum ersten Mal einsteigt, ist erfreut über das großzügige Platzangebot. Der Mitteltunnel entfällt und schafft mehr Platz. Damit sind für alle Insassen üppige Platzverhältnisse garantiert. Darüber hinaus ist der Innenraum gespickt mit einem sehr ansprechenden Soundsystem, Massagesitzen und einem entspiegelten Displayband mit einer sehr übersichtlich angeordneten Menüsteuerung. Die Bedienung aller Steuerungselemente kann mit dem Touchscreen, über die Controleinheit in der Mittelkonsole und zum großen Teil über Sprachbefehle oder Gestensteuerung angesprochen werden. Nach einigen Fahrten findet hier jeder BMW-Fahrer seine eigenen optimalen Bedienungselemente.
Entertainment
Die digitalen Leckerbissen werden mit jeder neuen Elektroautogeneration kontinuierlich erweitert. Dabei eröffnen sich mit den hochauflösenden Displays insbesondere im Bereich Entertainment neue Welten. Einige Highlights finden sich bei BMW im Repertoire. Während früher eher die technischen Finessen der Fahrmodi im Mittelpunkt standen, sind jetzt individuell auch die optischen Darstellungen ausgefeilt und werden je nach wählbarem Modus vom rot dominierten Sportmodus bis hin zum kühlen Blauton beim Efficientmodus untermalt. Im Bereich „Augmented Reality“ können die Navigationshinweise durch ein Kamerabild erweitert werden. Eine Augenweide ist das Head-Up-Display mit detaillierten Navigationshinweisen und der Einblendung aller fahrrelevanten Informationen inklusive Ampelstatus.
Großformatiger Auftritt
BMW hat mit dem iX 50 auf jeden Fall den Anspruch im Premiumsegment Akzente zu setzen. Ein markanter Nieren-Kühlergrill, 21-Zoll-Aerodynamik-Felgen mit Pirelli-Bereifung und eine hell strahlende Mineralweiß-Metalliclackierung dienen als Basis für einen markanten Auftritt. Für die gut 2,6 Tonnen Gewicht sorgen zwei Syncron-Elektromotoren mit 523 PS Leistung und 765 Nm Drehmoment für genügend Vortrieb auf allen Terrains. Von der Leistung und Dynamik lassen sie die traditionellen BMW-Verbrenner und -Diesel-Aggregate im Schatten stehen. Ein Tritt auf das Strompedal und der iX50 sprintet in unter 5 Sekunden von Null auf 100 km/h ohne CO2-Ausstoß.
Wer bisher auf grölenden Auspuffsound hörte wird hier mit einem Klanggewand vom Komponisten Hans Zimmer in höhere Sphären gehievt. Dazu lassen es sich mit individuell einstellbaren Fahrkomponenten in den „Modes“ nach eigenem Gusto abgestimmte Fahrprofile erstellen. Das Entertainment gepaart mit den überdurchschnittlichen Fahrleistungen lassen den eigenen BMW-Slogan „Freude am Fahren“ ganz neu aufleben.
Der gut 600 kg schwere Akku mit einer Nettokapazität von 108,8 kWh soll unter optimalen Bedingungen über 600 Kilometer Strecke garantieren. Im echten Winter im Norden bei knackigen Frösten und einer dicken Schneeschicht fahren wir natürlich mit allen Komfortmerkmalen durch die Winterlandschaften. Wer gut 107.900 Euro (Grundpreis) in den iX 50 investiert wird sicherlich nicht permanent im „Efficient-Mode“ unterwegs sein. Das drückt die Reichweite bei diesen extremen Bedingungen auf reale 350 Kilometer bei bestem Fahrspaß und einem sehr sicheren Fahrfeeling.
Vollbremsungen auf verschneiter Strecke
Auf den verschneiten und vereisten Strecken ist der permanente Allradantrieb das Allheilmittel für einen sicheren und stabilen Vortrieb. Auf über 1.000 Testkilometern unter Winterbedingungen ist uns vor allem die Spurstabilität bei Vollbremsungen aufgefallen. Darüber hinaus sind auffällig ist das sehr gut gelöste autonome Fahrsystem mit Einhaltung der Fahrspur, dem Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und der Einhaltung des Tempos. Aktiviert wird es sehr simpel über die Aktivierung mit dem linken Daumen per Touch. Dabei müssen allerdings nach kurzer Zeit die Hände am Lenkrad die Steuerung wieder übernehmen. Im Frühjahr 2024 soll schon in den ersten Fahrzeugen das autonome Fahren im Level 3 von BMW realisiert werden. Bei Fahrten bis 60 km/h soll dann schon teilweise freihändig gefahren werden.
Richtig genießen lässt sich das autonome Fahren auf Langstrecken und Urlaubsfahrten. Durch den Wechsel zwischen den Fahrmodi, der Auswahl am ausgezeichneten Soundelemente und den Massagefunktionen ist entspanntes und luxuriöses Fahren garantiert. An den verschiedenen Superchargern unterschiedlicher Anbieter im Winter mussten wir aber doch einige längere Wartezeiten in Kauf nehmen als angedacht. Trotz aktiver Vorkonditionierung des Akkus für die Ladestationen dauerten die Ladevorgänge bis zu 80% SoC des großvolumigen Akkus gut 50 bis 60 Minuten. Vielleicht lässt sich das mit den nächsten Softwareupdates noch verbessern.
Fazit
Bei einem Grundpreis von 107.900 Euro für die von uns gefahrene Version bewegt sich der iX50 im elitären Umfeld der Luxus-SUV und muss sich mit der Konkurrenz von Tesla, Mercedes-Benz und Audi messen lassen. Hierbei schneidet er im Vergleich vor allem in den Bereichen Interieur und Bedienungskomfort, Fahrsicherheit und Dynamik in unserem Test überdurchschnittlich gut ab.
Addendum
Fahrzeugtest Winter 2023/24
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