Auf der IAA 2017 in Frankfurt präsentierte Borgward eine Ikone, die zuletzt in den 1950er-Jahren vom Bremer Produktionsband lief: die Isabella, welche vorerst zwar nur ein Konzeptfahrzeug ist, aber laut Hersteller keine reine Vision bleiben soll. Liebhaber der alten Isabella werden ihren Geschmack aber sicherlich ein wenig ändern müssen, denn das Erscheinungsbild des Kultautos wurde grundlegend geändert. Das Entwicklungsziel bei seiner Wiedergeburt war die Ausrichtung des Unternehmens hinsichtlich einer charakteristischen Design-DNA. Ein Retro-Auto zu erschaffen, war also nicht die Absicht der Borgward-Designer und so erscheint die viersitzige Coupé-Studie im Stile eines futuristischen Supersportwagens.
Die Design-Leitlinie namens „Impressions of Flow“ beschert dem Isabella-Konzept fließende und nahezu skulpturale Formen. 5 Meter lang, 1,92 Meter breit und nur 1,40 Meter hoch ist das Schmuckstück der ehemaligen Bremer Automarke. Die Aerodynamik spielt eine große Rolle bei der Effizienz, da das Konzeptfahrzeug rein elektrisch angetrieben wird. Der klassische Isabella-Hüftschwung wurde zukunftsgerecht und aerodynamisch angepasst und wird durch eine Aluminium-Zierleiste betont. Dank zwei freistehender senkrechter Luftleitwerke hinter den Vorderrädern soll eine perfekte Entlüftung der durchströmten Radhäuser und die Umströmung der Karosserieflanken ermöglicht werden. Optoelektronische Außenspiegel ersetzen die herkömmlichen Rückspiegel und sorgen für noch mehr Effizienz. Die gegenläufigen Türen für die Front- und Fondpassagiere sind optisch schick – ob sie dann auch in einem Serienfahrzeug übernommen werden, ist fraglich. Im Innenraum des Isabella-Konzepts lebt der Frontbereich durch die futuristische, optisch im Raum zu schweben scheinende Armaturentafel, das sogenannte „Surfboard“. Ein holografisches Display soll die 3-D-Naviagtion und weitere futuristische Funktionen darstellen. Eine persönliche und individuelle Bedienoberfläche soll sich dem Fahrer und Beifahrer anpassen.
Die Sitze sind so gestaltet, dass sie an frei stehende Sessel moderner Wohnungen erinnern – ein Lounge-Charakter im Fond erzeugt mit hochwertigen Bodenbelägen für eine richtige Wohlfühlatmosphäre.
Die E-Antriebsplattform ePROPULSION wurde erstmals im seriennahen Concept Car Borgward BXi7 präsentiert – nun ist das modular aufgebaute System im Isabella-Konzept verbaut.
Die Batterie mit einer hohen Energiedichte soll in der kommenden Entwicklung eine elektrische Reichweite von bis zu 500 Kilometer ermöglichen. An einer Schnellladestation soll der Ladevorgang bis 80 Prozent Kapazität etwa 30 Minuten dauern und auch ein induktives Ladesystem ist für die Isabella geplant. Dank zwei Elektromotoren – jeweils einer an der Vorder- und Hinterachse – wird das Isabella-Konzept zu einem Allradauto. Eine gesamte Leistung von 220 kW (300 PS) und ein maximales Drehmoment von 450 Nm sollen das Konzeptfahrzeug innerhalb von 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h.
Da Borgward vorab erklärte, dass das Konzept nicht reine Vision bleiben soll, darf man gespannt sein, was sich für die Isabella noch auftut und wann die Serienreife erreicht wird.
Addendum:
green car magazine Ausgabe VI / 2017
Quelle und Fotos: Borgward
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