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Flying Cars Sinnbild - Copyright Sunny studio @ fotolia.com

Flying Cars – Trends 2023

So abwegig es uns noch vorkommt, dass die Autos von morgen vielleicht auch in der Luft unterwegs sein könnten, so real ist es für die Entwickler. So gibt es unter den Flying Cars bereits mehrere Modelle, die durchaus schon Serienreife entwickelt haben. Wir werfen einen Blick auf die interessantesten Hersteller, die sich schon seit Jahren mit interessanten Projekten beschäftigen.

Pop.Up
Das Modularkonzept aus 2017

Seine Weltpremiere feierte der Pop.Up, ein vollständig elektrisches, modulares Fahrzeugsystem-Konzept auf dem Internationalen Auto-Salon in Genf im Jahr 2017. Das Konzept, welches das Ergebnis gemeinsamer Überlegungen von Airbus und Italdesign ist, soll die künftigen Verkehrsüberlastungen in überfüllten Metropolen lindern können.

Das Pop.Up-Konzept ist ein in Modulbauweise entwickeltes Flugauto, das je nach Bedarf in der Luft oder auf dem Boden unterwegs ist. Die Passagierkapsel des Pop.Up ist aus Karbonfaser gefertigt, 2,6 Meter lang, 1,4 Meter hoch und 1,5 Meter breit. Durch Kopplung an ein Bodenmodul verwandelt sich die Kapsel in ein batteriebetriebenes Stadtauto, das eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreichen soll. Die Reichweite des Boden-Antriebsstranges soll 130 km betragen, die Kapazität der Batterie liegt bei 15 kWh.

Ist der Verkehr in der Stadt zu dicht, soll die Kapsel des Pop.Up die Verbindung mit dem Bodenmodul trennen können und dann von einem mit acht gegenläufigen Rotoren ausgestatteten Luftmodul angetrieben werden, welcher eigenständig zur Passagierkapsel geflogen kommt, an die Kapsel andockt und sie dann vom Bodenmodul abheben lässt. Die Gesamtleistung des Flugmoduls soll bei 136 kW (185 PS) und einer Spitzengeschwindigkeit von 100 km/h liegen. Die 70 kWh fassende Batterie soll das fliegende Gefährt (ohne Personen) 100 km weit bringen können.

Das Pop.Up wird über eine KI-Plattform gesteuert, welche selbstständig vorschlägt, welche Transportlösung (Luft oder Boden) für die gewählte Route optimal ist und die Passagiere an ihrem Standort abholt. Die Passagiere des Pop.Up planen ihre Fahrt per App: Da das Konzept autonom fährt/fliegt, ist kein Führer- oder Flugschein nötig. Haben die Passagiere das Ziel erreicht, kehren die Luft- und Bodenmodule eigenständig zu ihren Stationen zurück und laden dort die Batterien auf.

Airbus will seine Flugmodelle gerne noch in den nächsten zehn Jahren starten lassen – ob die Technik bis dahin so weit fortgeschritten ist, bleibt abzuwarten.

# Update 10.02.2022

Die ambitionierten von Airbus werden auch in den kommenden Jahren weiter verfolgt, mit dem E-Fan X gibt es inzwischen einen weiteren Prototypen.

„Im Jahr 2010 begann Airbus seine Elektrifizierungsreise und entwickelte das weltweit erste vollelektrische, viermotorige Kunstflugzeug CriCri. Seitdem haben wir große Fortschritte bei der Elektrifizierung des Fliegens gemacht. Unser vollelektrisches Flugzeug mit zwei Propellern, E-Fan, überquerte 2015 erfolgreich den Ärmelkanal. Unsere Demonstrationsprojekte für elektrische vertikale Starts und Landungen (eVTOL), Vahana und CityAirbus, haben viele Stunden strenger und umfassender Flugtestprogramme absolviert sorgen für Sicherheit und hohe Leistung. E-Fan X, der Nachfolger von E-Fan, der 30-mal leistungsstärker ist als sein Vorgänger, hat unschätzbare Einblicke in den seriellen Hybrid-Elektroantrieb geliefert.“ Quelle Airbus

http://www.airbus.com

Pal-V Liberty
Ein Auto, das fliegt – ein Flugzeug, das fährt

Bericht aus 2019:

Gut: Auf den ersten Blick wirkt es nicht wie ein futuristisches Gefährt, sondern hat optisch viel mit einem Hubschrauber gemeinsam, aber dennoch ist das Pal-V Liberty das erste serienreife fliegende Auto, welches schon 2018 an erste Kunden ausgeliefert werden soll. Das zweisitzige Flugauto, das in den Niederlanden entwickelt wurden, ist aber kein Helikopter, sondern eine Kombination aus Auto und Gyrocopter, also einem Tragschrauber. Diese sind einfacher zu lenken als Hubschrauber – trotzdem wird auch für das Pal-V Liberty ein richtiger Pilotenführerschein benötigt.

Das erste Modell des Pal-V Liberty wird die auf 90 Stück limitierte Pioneer-Edition sein, die zu Preisen von 499.000 Euro erhältlich ist und im Internet vorbestellt werden kann. Danach kommt die Variante Liberty Sport, welche mit 299.000 Euro ganze 200.000 Euro günstiger sein wird als das erste Model – für ein Auto nicht günstig. Aber wer zu den ersten gehören will, der ein fliegendes Auto sein Eigen nennen will, der muss halt sehr tief in die Tasche greifen.

Die technischen Daten des Liberty sind aber durchaus überzeugend: Mit seinem rund 100 Liter fassenden Tank kann das fliegende Auto rund 500 km weit fliegen. In den Tank kommt übliches Super- oder Super-Plus-Benzin. Die Reichweite auf dem Boden liegt bei 1.315 km bei einem Verbrauch von 7,6 L/100 km. Und das Liberty fährt nicht langsam: Die Höchstgeschwindigkeit liegt im Fahrmodus bei 160 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h bei unter 9 Sekunden. Im Fahrtmodus werden die Rotoren des Pal-V angeklappt, sodass kein großer Windwiderstand entsteht. Im Flugmodus hat das Flugauto bei 180 km/h seine Höchstgeschwindigkeit erreicht. Für das Flugauto gelten im Übrigen ähnliche Regeln wie für Flugzeuge: Abheben und Landen ist auch mit dem Pal-V Liberty nur von einem Flugplatz oder von großen Privatgeländen aus möglich. Zum Abheben benötigt das Liberty 330 Meter, zum Landen nur etwa 30 Meter Rolldistanz.

# Update Juli 2023

Zur Zeit gibt es weiterhin die Möglichkeit eine Pre-Order zu platzieren. Dabei kann man für den europäischen Markt wählen zwischen der auf 90 Stück limitierten Pioneer-Version für 499.000 Euro und der Sports-Edition für 299.000 Euro.

Demonstrationsvideo Copyright PAL-V

Volocopter
Das fliegende Taxi

Dem Volocopter wurde als erstem Multicopter weltweit schon 2016 eine Zulassung für bemannte Flüge erteilt. Seit Ende 2017 ist er in Dubai in einer Testphase in der Luft unterwegs – hier soll er auf lange Sicht als öffentliches Verkehrsmittel eingesetzt werden.

Ein richtiges Flugauto ist der Volocopter natürlich nicht, aber in unsere Kategorie passt er dennoch, da er sich vor allem als Flugtaxi sehr gut eignen würde. Der zweisitzige, mit 18 Rotoren bestückte Mini-Hubschrauber ist rein elektrisch betrieben und verfügt über 9 Hochleistungsbatterien, welche die 18 Elektroantriebe sowie die Bordsysteme mit Energie versorgen. Der Volocopter kann außerdem autonom fliegen und bietet so den Vorteil, dass kein Pilotenführerschein erforderlich ist: eine gute Voraussetzung, um ihn als Flugtaxi einzusetzen. Ein weiterer Vorteil: Dank seiner ausgeklügelten Rotoren ist der Volocopter ein Senkrechtstarter und kann so auch auf kleinem Platz abheben. Der Velocopter soll sowohl bemannt als auch unbemannt durch die Städte fliegen. Als unbemannte Drohne könnte er so für die Warenlieferung eingesetzt werden.

Die Reichweite der großen Drohne reichen bei einer Geschwindigkeit von 70 km/h für etwa 27 km; die maximale Flugzeit liegt bei einer optimalen Reisegeschwindigkeit von 50 km/h bei 27 Minuten. Das mag sich nicht viel anhören, aber als Stadttaxi im Luftraum kann die Reichweite vollkommen ausreichen, denn innerhalb von 40 Minuten sind die Batterien des Volocopters an einem Schnellladesystem wieder aufgeladen. Entwickelt wurde der Volocopter in Bruchsal, Deutschland, und 2017 zeigte auch Daimler sein Interesse an dem Elektro-Flugtaxi und investierte in die Firma Volocopter. Der Preis für das elektrische Flugtaxi soll bei rund 300.000 Euro liegen.

Update Juni 2023

Probeflug Volocopter Copyright Volocopter

Der deutsche Flugtaxi-Hersteller Volocopter plant die ersten Einsätze in internationalen Großstädten. In Singapur sollen die fliegenden Taxen 2024 an den Start gehen. Dabei sollen langfristig die Flugdienste nicht nur Wohlhabenden zustehen , Investor Stefan Klocke wurde in den Medien zitiert mit der Aussage: „In zehn Jahren sollen sich auch die Menschen Flugtaxi-Fahrten leisten können, die bisher herkömmliche Taxen nutzen“. Zu den olympischen Sommerspielen in Paris 2024 soll auch in Europa der Einstieg das Flugtaxi-Business starten.

Im Juni 2023 wurden die konkreten Pläne für Paris veröffentlicht:

2024: Erste Routen und Operationen definiert

Die Partner starten mit drei Anschlussstrecken und zwei touristischen Hin- und Rückflügen mit mehreren Flugzeugen.

Verbindungswege:

  1. Flughafen Paris-Charles de Gaulle <> Flughafen Paris-Le Bourget; erfolgreich in den Himmel des verkehrsreichsten Flughafens Europas integriert
  2. Vertiport von Austerlitz Barge <> Paris Heliport, der eine Verbindung über das dicht besiedelte Stadtgebiet von Paris integriert
  3. Pariser Hubschrauberlandeplatz <> Flugplatz Saint-Cyr-l’École (Versailles); Validierung des Routenpotenzials für touristische Anwendungsfälle

Touristische Hin- und Rückflüge werden angeboten von:

  1. Pariser Hubschrauberlandeplatz
  2. Paris Le Bourget

Der Betrieb in Paris wird von fünf Vertiports aus beginnen und im Laufe des nächsten Jahrzehnts schrittweise ausgeweitet, um die gesamte Region Paris abzudecken. VoloCity-Flugzeuge, die Platz für einen Piloten und einen Passagier bieten, werden in Höhen unter 500 m fliegen und in städtischen Umgebungen vom Boden aus nicht hörbar sein.

Quelle: Volocopter Pressemeldung

https://www.volocopter.com/de/

Addendum

Artikel aus dem green car magazine 2019 plus Updates aus dem Juli 2023..

Titelbild: Flying Cars Sinnbild – Copyright Sunny studio @ fotolia.com

N. Hagedorn
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