Die Marke Jeep aus dem Stellantis-Konzern hat sich bisher noch zurückgehalten beim Thema Elektroauto. In diesem Jahr hat die amerikanische Marke jedoch den ersten großen Wurf mit einem kompakten und variabel nutzbaren SUV auf den Markt geworfen. Der Avenger ist ein universell einsetzbares Elektroauto, das alle typischen Jeep-Eigenschaften mit einem sehr ruhigen und ausgeglichenen Fahrwerk vereint. Wer die ganze Bandbreite ausnutzen möchte, bekommt ein überraschend flexibles Fahrzeug.
Wer in Zukunft klimaschonend im Gelände unterwegs sein möchte, kann auf den komplett neuen Avenger setzen. Mit dem Debüt setzt die Marke den ersten Meilenstein auf dem Weg zur Elektromobilität. Der SUV-Kleinwagen ist damit auch Gradmesser für die zukünftigen E-Modelle der Marke Jeep.
Gleich auf den ersten Blick gefällt das gelungene Design mit den typischen Merkmalen des Amerikaners. Dabei wirkt er mit den kompakten Abmessungen von 4,08 m größer und hat auch mit dem großformatig erscheinenden Kühlergrill, der gestreckten Formgebung und den wuchtigen Radkästen markante Merkmale. Er ist jedoch wesentlich kürzer als ein ID.3 und passt auch entsprechend in viele Parklücken.
Der Europäer von Jeep
Der europäische Einfluss auf die Entwicklung hin zu einem höheren Gebrauchswert ist auch deutlich zu erkennen. Der traditionell plüschige und komfortable Ami-Look ist einem funktionalem Innenraumdesign gewichen. Und gebaut wird der Avenger ebenfalls in Europa. Der 156 PS starke Elektromotor stammt aus dem Motorenwerk in Trémery in Frankreich und die Produktion erfolgt im Werk Tychy in Polen. Die Akkus liefert ein CATL-Werk in Polen.
Der Akku hat eine Nettokapazität von 51 kWh (brutto 54 kWh) und kann unter optimalen Bedingungen bis zu 392 Kilometer Reichweite erzielen bei vollgeladenem Akku. Bei unserem Test unter kalten Bedingungen zwischen 0 bis 10 Grad Tagestemperatur lagen wir realistisch bei 250 bis 300 Kilometern, weil wir natürlich alle Verbraucher und Fahrstile ausgiebig getestet haben.
Neben der hohen Funktionalität in der Innenausstattung wird der Avenger auch im Bereich der Geländetauglichkeit interessant. Er soll dem wesentlich robusteren Wrangler keine Konkurrenz machen, aber die typischen Jeep Kernbotschaften vermitteln: Robustheit, Geländetauglichkeit und Offroad-Fahrspaß. Dafür sind schon einige gute Ansätze integriert, wie zum Beispiel das Gewicht mit 1,6 Tonnen, die 260 Newtonmeter Drehmoment und die Offroadfahrstufen. Im nächsten Jahr ist dann auch die Allradversion mit zwei Antriebsmotoren offensichtlich am Start.
Offroad-Einsätze
Wer überwiegend auf den Langstrecken unterwegs ist und dazu doch eher die leichten Geländestrecken nutzt ist mit dem Frontantrieb zügig und sicher unterwegs. Neben den schon üblichen E-Fahrstufen Normal, ECO und Sport gibt es noch die Outdoorstufen Sand bis Tempo 120, Matsch bis 50, und Schnee bis 80 km/h. Auch die „Bergabfahrhilfe“ ist separat über eine Taste bis 70 km/h zuschaltbar.
Das sind die wesentlichen Unterschiede zur Konkurrenz im noch überschaubaren Markt an Outdoor-SUV mit Elektroantrieb. Und bei unseren Testfahrten kamen wir sehr gut zurecht und im Vergleich zu den konventionellen Antrieben der Jeep-Modelle sehr ruhig und komfortabel. Darin liegt auch der Paradigmenwechsel für alle zukünftigen E-Modelle bei Jeep. Die ehemalig lauten und rustikalen Offroader schließen auf zur Konkurrenz und sind universeller einsetzbar. Eine Chance mit der Charaktermarke ein noch breiteres Publikum zu gewinnen.
Entsprechend gut laufen bisher die Vorbestellungen und die Akzeptanz bei der Jeep-Gemeinde und den neuen Fans der Marke. Der Trend zur E-Mobilität bietet für Jeep weltweit ganz neue Perspektiven. Die flexible Raumnutzung bei kompakten Maßen und das Preis-Leistungsverhältnis stimmen.
Dazu tragen auch einige sinnvolle Details bei. Sensoren und Kameras tragen zum spielend leichten Rangieren bei, das Infodisplay ist übersichtlich und bietet eine einfache Menüführung an und schließlich sind die Ladezeiten akzeptabel im Fahralltag. Einige Skills sind ebenfalls in der Altitude-Version als Serienausstattung komfortabel: die per Fußbewegung sich öffnende Heckklappe, die Voll-LED-Scheinwerfer und das komplett digitale Cockpit runden den guten Einblick ab.
Mit der ansprechenden Bodenfreiheit von 20 Zentimetern, der Rundum-Beplankung und den typischen Ausformungen der Radkästen kann der Avenger gut auf den Schotterpisten, Schlammstrecken und verschneiten Fahrbahnen eingesetzt werden. Jeep Outdoor-Enthusiasten werden wohl eher noch auf die Allradversion oder den neuen elektrischen Wrangler warten.
Fazit
Mit dem neuen Fahrzeugkonzept aus europäischer Funktionalität kombiniert mit den typischen Outdoor-Skills der Marke Jeep ist das Outdoor-BEV Avenger mit einigen interessanten Alleinstellungsmerkmalen ausgestattet. In der aktuellen Variante mit Frontantrieb ist das breite Einsatzspektrum vom Beruf über die Freizeitaktivitäten bis hin zum moderaten Geländeeinsatz sehr interessant für neue Kunden der Marke Jeep. Zeitgeist trifft hohe Funktionalität.
Addendum
Wie gefällt Euch der neue Jeep Avenger Elektro?
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