Eine von Bosch in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage, durchgeführt im Juni 2020 vom Marktforschungsinstitut INNOFACT, liefert interessante Details über den gegenwärtigen und zukünftigen Automarkt in Europa. An der Umfrage nahmen mehr als 2500 Befragte aus Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien teil. Bei einem aktuellen Neukauf eines Erstwagens sind momentan noch mehr als die Hälfte für einen reinen Verbrenner, beim Zweitwagen sind es noch ein Drittel aller Befragten. Interessanter sind die Aussichten auf den Antrieb im Auto für die Zukunft
Bei der Frage nach der Antriebsart für das Jahr 2030 sehen 68% aller Befragten den Elektroantrieb an erster Stelle vor Hybrid und Verbrenner. Aktuell interessant sind vor allem die staatlich gewährten Zuschüsse für Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. 70 % aller Befragten sind zurzeit auch für Kaufprämien für Autos mit Verbrennungsmotor. Hierbei ergeben sich unterschiedliche Ansichten in den einzelnen Ländern. In Italien befürworten 83 % diesen Kaufanreiz, in Deutschland dagegen nur 62 %.
Interessant sind auch einige Details zur Höhe des erwarteten Zuschusses für den Verbrenner. Etwa ein Drittel der Befragten möchte am liebsten hierfür einen Zuschuss von wenigstens 9.000 Euro haben, das ist exakt der maximale Förderungsbetrag für Elektroautos in Deutschland. Laut der Umfrage sollen 72 % der befragten Stadtbewohner den Verbrennungsmotor für förderungswürdig halten.
Trend zu individueller Mobilität wieder im Fokus
Angesichts der sinkenden Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr aufgrund der Corona-Krise ist ein Trend zu individueller Mobilität wieder in den Fokus geraten. So ist für rund 60 % der Befragten in der Umfrage aus Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien nicht vorstellbar, auf ein Auto zu verzichten. Im ländlichen Raum liegt aufgrund des ausgedünnten Angebots des Nahverkehrs die Quote entsprechend höher, hier liegt sie bei 77 %. Bei der jüngeren Generation der 18- bis 29-Jährigen nimmt das eigene Auto an Bedeutung ab. Hier liegt die Zustimmungsquote nur noch bei 50 % der Umfrageteilnehmer.
Der Hauptgrund für ein eigenes Auto liegt in Deutschland (61 %) und Großbritannien (47 %) in der höheren Flexibilität. Bei den Franzosen (41 %) ist es vor allem für den Weg zur Arbeit und in Italien (55 %) wird das Auto umständlicheren Mobilitätsformen vorgezogen.
Die Umfragewerte im Detail zeigen einen deutlichen Trend auf rein elektrisch gefahrene PKW bis zum Jahr 2030. Dann werden laut Erwartungen von Bosch ein Drittel aller PKW als Elektroautos zugelassen.
Addendum
Titelbild: Mobilität Trends 2021 – Copyright ©Dusko – stock.adobe.com
Quellen: Bosch/INNOFACT
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