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Pendler Pedelec Sinnbild ©stockphoto-graf - stock.adobe.com

Pedelec Unfallzahlen steigen

Die Covid-19-Pandemie beeinflusst das Mobilitätsverhalten aller Akteure im öffentlichen Straßenverkehr. Ein deutlicher Trend hat sich in den letzten Jahren verfestigt. Während der konventionelle Fahrradmarkt stagniert sind die Absatzzahlen für Pedelecs in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Mit insgesamt 2.000.000 verkauften E-Bikes im Jahr 2021 wurde ein neuer Rekord erzielt. Gleichzeitig ist die Zahl der verkauften Fahrräder von 3,09 auf 2,7 Millionen Stück gesunken, so dass die Zahl der verkauften Einheiten von 5,04 Millionen auf 4, 7 Millionen zurückging. Sie befindet sich damit aber nach wie vor deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Im Jahr 2023 kam es zu einer Beruhigung des Marktes, die Anzahl der verkauften Pedelecs pendelt sich auf ein Niveau von etwa 2 Millionen verkauften E-Bikes ein. Die steigenden Energiepreise veranlasst viele Kurzstreckenpendler zum Umstieg auf das Pedelec.

„Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg der Anteil der jüngeren mit dem Pedelec Verunglückten entsprechend an: 2014 war jeder neunte Mensch (10,7 %), der mit einem Pedelec verunglückte, unter 45 Jahre, 2023 bereits fast jeder dritte (31,2 %). Zum Vergleich: Bei Verunglückten auf nichtmotorisierten Fahrrädern war jeder oder jede sechste Verunglückte 65 und älter. Mehr als die Hälfte (54,8 %) war jünger als 45 Jahre.“ (Quelle Statistisches Bundesamt / PM vom 27.03.2024)

Rückblick auf das Jahr 2021 – Interview mit Felix Lindhorst

Im Dialog mit Felix Lindhorst, Gewerbespezifische Informationstransferstelle, vom Bundesinnungsverband Zweirad-Handwerk werfen wir einen Blick auf die emissionsfreie Zukunft der Mobilität mit dem Pedelec.

gcm: In den letzten fünf Jahren haben sich die Absatzzahlen für Pedelecs kontinuierlich auf 1,36 Millionen Räder mit Elektroantrieb in 2019 gesteigert. Wie sieht der Trend für 2020 aus und welche Auswirkungen wird die weltweite Covid-19-Pandemie auf den Absatz haben?

Felix Lindhorst: Wie der Gesamtabsatz für 2020 ausschaut, lässt sich unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Pandemie und Eindämmungsmaßnahmen nur schwer abschätzen. Grundsätzlich zeichnete sich bei Pedelecs eine Fortsetzung der Marktentwicklung vor dem Lockdown ab und erste Umfragen aus dem Handel signalisieren eine unerwartet hohe Kundennachfrage nach dem Lockdown.

Felix Lindhorst vom Bundesiinnungsverband Zweirad-Handwerk
Felix Lindhorst vom Bundesiinnungsverband Zweirad-Handwerk

Eine Alternative für Pendler

gcm: Das Pedelec scheint einen Nerv bei den Radfahrern getroffen zu haben. Welche typischen Käufergruppen haben sich in den letzten Jahren entwickelt und welche Vorzüge schätzen sie am meisten am Pedelec?

Felix Lindhorst: Die von Pedelecs ursprünglich angepeilten Zielgruppen der älteren Menschen und Wiedereinsteiger haben sich in den letzten Jahren komplett gewandelt. Heutzutage ist der Elektroantrieb in nahezu allen Marktsegmenten angekommen und angenommen worden. Die Beweggründe für eine Tretunterstützung sind oft verschieden und können doch meist auf „höher, schneller, weiter“ reduziert werden. Sportler schätzen neue Einsatzmöglichkeiten und höhere Geschwindigkeiten, Pendler eine echte Alternative zum Pkw und wieder andere freuen sich über ein Stück zurückgewonnene Bewegungsfreiheit.

gcm: Aufgrund der technischen Evolution kann man einige technische Neuentwicklungen erwarten. Können Sie mit uns einen Blick auf die Zukunft werfen und einige Trends für die nächsten Jahre aufzeichnen?

Felix Lindhorst: Die Digitalisierung und Elektrifizierung des Fahrradrades und des Zubehörs bringt neue Entwicklungen mit sich. Die Baugruppen und Systeme werden dadurch aber immer komplexer. Endkunden werden die Einführung von ABS, Rekuperation (Rückgewinnung von Bremsenergie), unsichtbare im Rahmen verlaufende Bremsleitungen und elektrischen Schaltungen erleben. Des Weiteren werden sich die Qualität und das Design durch den Einsatz modernster Fertigungstechnologien weiter stetig verändern, aber auch das Zubehör wird zunehmend smarter.

gcm: Herzlichen Dank, Herr Lindhorst.

( Interview aus dem green car magazine 2021)

Auch das Bundespresseamt hat den Trend schon letztes Jahr bestätigt:

„Während der Corona-Pandemie wurden in Deutschland vermehrt Elektrofahrräder beziehungsweise E-Bikes gekauft. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, standen zum Jahresanfang 2021 in den privaten Haushalten in Deutschland rund 1,2 Millionen und damit 20 % mehr Elektrofahrräder als im Vorjahr. So gab es Anfang 2021 rund 7,1 Millionen Elektrofahrräder in den Haushalten (Anfang 2020: 5,9 Millionen). Diese verteilten sich auf knapp 5,1 Millionen Haushalte (2020: 4,3 Millionen). Damit besaß rund jeder achte Haushalt (13 %) in Deutschland mindestens ein Elektrofahrrad. Anfang 2020 war es noch jeder neunte Haushalt (11 %).“ ( Quelle: Pressemeldung Statististisches Bundesamt vom 21. September 2021)

Addendum

Interview mit Felix Lindhorst vom Bundesinnungsverband Zweirad-Handwerk aus dem Frühjahr 2020.

Quelle: Entwicklung der Unfallzahlen -(Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis))

Titelbild ©stockphoto-graf – stock.adobe.com

Mehr Trends und Entwicklungen gibt es in der aktuellen Ausgabe vom green car magazine. Abo unter

N. Hagedorn

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