Suzuki hat mit dem Swift seit vielen Jahren eines der meistverkauften Modelle im Portfolio. Für die aktuelle Version wurde er komplett erneuert und punktet als Leichtgewicht im Kleinwagensegment mit 950 kg Leergewicht in der Basisversion. Suzuki setzt bei den konventionellen Modellen auch auf die Mild-Hybrid-Variante mit 48-Volt-System. Im dem von uns getesteten Swift erfolgt der Antrieb über einen Dreizylindermotor als Mild-Hybrid-Version. Im Porträt stellen wir die wesentlichen Details vor und testen ihn intensiv unter Sommerbedingungen.
Exterieur
Kaum ein Konkurrent im Kleinwagensegment kann mit einem so geringen Gewicht punkten wie der Suzuki Swift. Mit der neuen Fahrzeugplattform wurde das Gewicht nochmals deutlich gesenkt, dagegen wurde bei den Abmessungen und im Design ein deutlicher Sprung gewagt. Die Karosserie wirkt flacher und breiter und damit eine Spur sportlicher. Faktisch ist der Swift 1 cm kürzer, 3 cm flacher und 4 cm breiter als sein Vorgänger. Der Frontgrill ist deutlich größer ausgefallen und die Türgriffe der hinteren Türen sind direkt in die C-Säule versetzt worden.
Der Motor
Ein Zylinder weniger: Der Dreizylinder-Motor hat jetzt nur noch 998 cm3 Hubraum. Mit 82 kW (111 PS) und 170 Nm Drehmoment liegt er im Trend bezüglich Leichtbau und Downsizing wie auch bei der Konkurrenz. Das hat Konsequenzen in der täglichen Fahrpraxis. Nur über höhere Drehzahlen im Bereich zwischen 2.000 und 3.500 Nm ist das maximale Drehmoment erzielbar und entsprechend lauter sind natürlich die Motorengeräusche. Entsprechend kann der Wagen nur im hohen Drehzahlbereich optimal gefahren werden. In der Mild-Hybrid-Version ist ein Startgenerator integriert, der elektrische Energie zur Anfahrt und zum Beschleunigen beisteuert. Die Energie wird per Rekuperation während der Bremsvorgänge gewonnen und in einem kleinen Lithium-Ionen-Akku gespeichert.
Fahrwerte und Verbrauch
Die gewonnene Energie wird in einem Lithium-Ionen-Akku unter dem Fahrersitz gespeichert. Der Startgenerator wirft den Motor per Riemen an. Wenn man fleißig schaltet, kann der Mild-Hybrid von 0 auf 100 km/h in 10,6 Sekunden gebracht werden. Wir haben den Dreizylinder bei Sommertemperaturen getestet. Angegeben war der Benzinverbrauch nach der alten NEFZ-Norm laut Suzuki bei 4,3 L Super. Bei unseren Testfahrten lag er bei 6,3 L laut Displayanzeigen. Hier zeigt sich wieder einmal, dass die alten Verbrauchsnormen deutlich vom Praxisverbrauch abweichen. Ansonsten lässt sich das Leichtgewicht beim häufigen Schalten zügig im Kurz- und Langstreckenbereich bewegen. Als weitere Motoren bietet Suzuki den bereits aus dem Vorgänger bekannten 1,2-L-Sauger mit optionalem Allradantrieb 66 kW (90 PS) und die quirlige 140-PS-Version als Swift Sport an.
Fahrpraxis
Regulär wird das 5-Gang-Schaltgetriebe für den Mild-Hybrid angeboten. Das ist zwar etwas hakelig, aber lässt sich gut durchschalten. Das Fahrwerk basiert auf einer Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen vorne und einer Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern hinten. Es toleriert die kleineren Unebenheiten auf der Fahrbahn und ist eher straff abgestimmt. Die Lenkung könnte für besseren Fahrkomfort etwas direkter rückmelden. In Kurvenlagen gibt es wenig Seitenneigung und entsprechend agil lässt sich der kompakte Swift im Alltag bewegen.
Innenraum
Der Innenraum wirkt aufgeräumt und ist von klarer funktionaler Struktur geprägt. Die Gestaltung ist sehr schlicht gehalten. Ein Navigations- und Infotainment-Monitor mit vier Hauptmenüpunkten bildet das Zentrum in der Mittelkonsole. In der Armaturenbrettanzeige dominieren der Drehzahlmesser und die Geschwindigkeitsanzeige. Dazwischen gibt es noch ein einfaches Infodisplay mit Anzeigen zum Hybridsystem, dem Durchschnittsverbrauch und den Assistenzsystem-Informationen.
Die Vordersitze sind schlicht und bieten ausreichenden Seitenhalt. Selbst groß gewachsene Fahrer finden genügend Platz. Im Fond sind dann die Platzverhältnisse entsprechend beengter ausgefallen. Aber Kinder und Jugendlich bis circa 1,70 cm Größe finden hier ausreichenden Platz.
Alltagstauglichkeit
Der Kofferraum fällt in der neuen Version größer aus und fasst jetzt ein Ladevolumen von bis zu 265 L. Die Rückbank kann praktischerweise zu einem oder zwei Dritteln nach vorne geklappt werden. Wenn die gesamte Rückbank umgeklappt ist, lassen sich bis zu 947 L Laderaum nutzen. Auch eine Anhängelast ist für den Kleinwagen nutzbar und bis zu einer Steigung von 12 Prozent können immerhin Anhänger gebremst und mit bis zu 1.000 kg gezogen werden.
Assistenzsysteme
Im Vergleich zum Vorgängermodell gibt es im aktuellen Swift ein ganzes Arsenal an Assistenzsystemen an Bord. Die Mild-Hybrid-Version gibt es auch nur in der höchsten Ausstattungsstufe „Comfort+“. Das Ausstattungspaket umfasst Kameras und Sensoren für die Rückfahrkamera sowie ein Spurhalte- und Abstandsregel-System. Größter Rückhalt ist der Notbremsassistent, der aktiv eingreift, sobald Gefahrensituationen erfasst werden. Hierzu zählen zum Beispiel die Fahrbahn querende Personen oder der drohende Aufprall auf das vor einem fahrende Auto. Im Praxistest arbeitete das System einwandfrei. Pluspunkte konnte der Notbremsassistent auch beim NCAP-Sicherheitstest einheimsen. Mit dem System erhöht sich die Anzahl der Sterne von 3 auf 5 Sterne in den Crashtests.
Ausstattung und Zubehör
Es gibt ein ganzes Spektrum von Metallic-Lackierungen, die mit 500 Euro Aufpreis zu Buche schlagen und die drei Farben Weiß, Grau oder Schwarz mit der Option auf andersfarbiger Dächer. Die Reifen variieren je nach Ausstattungsvariante zwischen 15, 16 oder 17 Zoll Größe. Der Basispreis für den 1,2-L-Dualjet liegt bei 13.790 Euro. Der von uns getestete 1,0-L-Boosterjet-Hybrid, der ausschließlich in der „Comfort+“-Version angeboten wird, kostete zum Testzeitpunkt 19.440 Euro.
Fazit
Der optisch ansprechende Swift in der sechsten Generation ist auf Leichtbau und ansprechende Alltagstauglichkeit getrimmt. In der Mild-Hybrid-Version gibt es ihn ausschließlich mit 5-Gang-Schaltgetriebe. Der Praxisverbrauch liegt laut Displayanzeigen höher als nach der NEFZ-Norm, dafür liegen die Schadstoffwerte für den Mild-Hybrid niedriger als bei den anderen Motorisierungen.
Addendum
Artikel aus dem green car magazine.
Bildmaterial: Copyright green car magazine und Suzuki
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