Renault bietet im aktuellen Zoe ab der Basisausstattung den B-Modus als zusätzlich wählbaren Fahrmodus an. Neben dem konventionellen D-Modus können FahrerInnen zusätzlich während der Fahrt auf den B-Modus wechseln. Damit beschleunigt, bremst und stoppt der Fahrer fast nur mit dem Fahrpedal. Selbst auf abschüssigen Gefällstrecken lässt sich durch das Loslassen des Fahrpedals das Fahrzeug verzögern, ohne dass das Bremspedal benutzt wird. Am Grad der Verzögerung steuert das System die Bremslichter an, damit nachfolgende FahrerInnen gewarnt werden. Ein ausführlicher Test im Frühjahr 2021 in der Ausstattungsvariante Intens mit dem großen Akkupaket zeigt die Fortschritte. Wir werfen einen Blick auf die Komfortmerkmale in der neuen Version.
Mehr Reichweite im B-Modus?
Der B-Modus ist per Automatik-Wählhebel durch einen simplen Seitendruck auf den Hebel wählbar und ist ab einer Fahrgeschwindigkeit von 7 km/h aktiv. Der Elektromotor des ZOE wirkt beim Rekuperieren wie ein Generator, der den Strom in den Akku einspeist. Renault verspricht bei konsequenter Nutzung des B-Modus Reichweitenvorteile. Ein Hauptvorteil liegt aber auch darin begründet, dass Bremsscheiben und -beläge weniger belastet werden. Das Bremspedal bleibt auch im B-Modus betriebsbereit, zum Beispiel für eine Not- oder Gefahrenbremsung.
Der neue Wählhebel „E-Shifter“ ist ein ergonomisch und praktisch platzierter, kompakter Wählhebel in der Mittelkonsole, der jederzeit zwischen dem gewöhnlichen D-Modus und B-Modus umgeschaltet werden kann. Ein kurzer Druck auf den Hebel nach rechts ist ausreichend, und schon erfolgt der Fahrmodus-Wechsel. Optisch erfolgt die Anzeige in der Mittelkonsole und im Kombiinstrument. Auffällig ist auch der fehlende Park-Modus auf dem Hebel. Die Parkbremse wird jetzt einfach beim Abschalten des Motors aktiviert und löst sich auch automatisch beim Neustart des Motors ohne Betätigung des Wählhebels.

Kaltstart
Minus 4 Grad zeigt die Temperaturanzeige im neuen 9,3 Zoll großen Touchscreen in der Mitte nach dem Start an. Mit der kompletten 100-prozentigen Ladung werden 379 km Reichweite angezeigt. In den Ausstattungsvarianten LIFE und EXPERIENCE messen die Monitore 7 Zoll in der Diagonale. Im Innenraumdesign sind jetzt die Bedienfelder in den Türverkleidungen mit den gleichen Recycling-Polsterstoffen wie die Sitzbezüge integriert.
Über das große Touchdisplay lassen sich jetzt intuitiv alle Einstellungen für die Multimedia-Funktionen, Fahrzeugkonfigurationen und Telefonfunktionen direkt einstellen. Dabei tragen die Tiefenschärfe und die hohe Auflösung zur komfortablen Bedienung des Monitors bei. Die Ablagen in der Mittelkonsole sind ausreichend und enthalten eine praktische Ladeschale zum induktiven Laden für das Smartphone.
Der Zoe hat mit dem „Keyless Entry & Drive“ deutlich an Komfort gewonnen: Ein kompakter Funkschlüssel öffnet und schließt das Auto, sobald man sich ihm in einem Radius von circa 3 Metern nähert oder entfernt. Die Keycard kann einfach in der Tasche mitgeführt werden, leider gibt es in der aktuellen Version keine Öse, um die Karte direkt an den Schlüsselbund anzubringen.
Der Start erfolgt noch per Druck auf den Startknopf, danach hat man in der INTENS-Ausstattung den Blick auf das komfortable und über der Mittelkonsole platzierte großformatige 9,3-Zoll-Touchscreen. Ebenfalls Bestandteil dieser Ausstattungsvariante ist das reformierte Online-Multimediasystem EASY LINK. NutzerInnen wechseln mit wenigen Schritten zwischen den unterschiedlichen Funktionen und Benutzerebenen. Das System beinhaltet Smartphone-Integration über Apple CarPlay und Android Auto.

Komfortmerkmale
Beim kompakten Zoe sitzt man aufgrund des Akku-Unterbaus etwas höher und hat einen sehr guten Überblick. Bei Anlieferung zeigt der Akku 100 % Ladung und die oben angegebenen 379 km Reichweite im Display. Auch hier gibt es einen ECO-Modus gekoppelt mit dem B-Modus zur Erzielung der maximalen Reichweite. Der Modus realisiert stärkere Rekuperation und automatisierte Bremsmanöver, sobald der Fuß den Druck vom Strompedal nimmt. Wir nehmen bei knackigen minus 4 Grad Außentemperatur die Strecke von Kiel aus bis zum Elbtunnel und können hier auch noch 200 Kilometer Restreichweite im defensiven B-Modus realisieren.
Die Tempoeinstellungen beschränken sich auf die Geschwindigkeitsbegrenzung und den Tempomaten zur Festlegung der Fahrgeschwindigkeit. Die Aktivierung erfolgt über das Multifunktionslenkrad auf der linken Seite per Knopfdruck. Ein Toter-Winkel-Warner gehört zur Ausstattung und ist für die sichere Fahrt auf der Langstrecke ein entlastender Faktor. Das Update für das EASY-LINK-System enthält das Aufspielen von Navigations- und Software-Updates direkt vom Hersteller. Erweitert wurde das System um Adressensuche via Google und TomTom-Services sowie Verkehrsmeldungen, Informationen zu Gefahrenstellen und zum Wetter am Zielort.
Wer längere Strecken plant, kann sich auch mit energieeffizientesten Streckenplanungen vertraut machen. Die Streckenplanung berücksichtigt die nächstgelegenen Ladestationen und deren Verfügbarkeit und ermittelt bei der Routenwahl die verbleibende Restreichweite unter Berücksichtigung von Topografie und Außentemperatur. In Kombination mit der App „MY Renault“ können einige Komfortmerkmale auch über die App eingestellt werden, wie zum Beispiel die Vorklimatisierung für den Innenraum, die Reservierung von geeigneten Ladesäulen oder die Routenplanung.
Fahreindrücke
Beim Zoe kann komfortabel während der Fahrt per neuem Wahlhebel in der Mittelkonsole zwischen dem dynamischen D-Modus und dem B-Rekuperationsmodus umgeschaltet werden. Die neu gestaltete Mittelkonsole mit großem, hochauflösendem Display ist jetzt ergonomischer als im Vorgängermodell gestaltet. Alle Funktionen sind per Touchscreen aufrufbar und lassen sich auch während der Fahrt einfach einstellen. Darunter gibt es eine praktische Einteilung mit Ablagen unterschiedlicher Größe und ein gut erreichbares Ladefach für das Smartphone. Und dahinter natürlich auch zwei Getränkeaufnahmen für Fahrer und Beifahrer.

Sonderausstattungen für den Zoe
Die Sonderausstattungen sind überschaubar und sind beim Neuwagenkauf doch entscheidend. Wir haben aus der aktuellen Preisliste drei Highlights herausgepickt, die sich auch im Wiederverkaufswert positiv auswirken.
CCS-Ladeanschluss (50 kW DC): Das wichtigste Kriterium beim Gebrauchtwagenkauf, aber auch für komfortables Laden ist ein Schnellladeanschluss. Diesen gibt es beim Renault Zoe jedoch bei allen Ausstattungsvarianten nur als Sonderausstattung gegen einen Aufpreis von 1.100 Euro. Auch das Schuko-Ladekabel gibt es nur als Extra für 550 Euro.
EASY LINK Bose Soundsystem: Wer Wert auf einen komfortablen Sound und Online-Multimediasystem mit 9,3-Zoll-Touchscreen mit Navigation und BOSE Soundsystem legt, sollte das Paket für 900 Euro Aufpreis einkalkulieren. Es enthält auch das Navigationssystem TomTom Live mit aktualisierten Verkehrsmeldungen.
Winterpaket: Das Winterpaket aus Sitz- und Lenkradheizung ist nur beim Spitzenmodell Riviera enthalten. Es ist immer ein gutes Argument beim Gebrauchtwagenkauf und kostet noch einmal 450 Euro Aufpreis.
Fazit
Der kompakte Zoe verfügt in der von uns getesteten Intens-Ausstattung mit dem großen Akkupaket über ein umfangreiches Paket an Assistenzsystemen. Neben dem vorgestellten Toten-Winkel-Warner sind insbesondere die Rückfahrkamera, der Spurhalteassistent und die akustischen Einparkhilfen Pluspunkte auf den täglichen Fahrten. Praktisch sind die getönten Scheiben für den Rücksitz und die Heckscheibe. Wünschenswert für die Zukunft ist eine entspiegelte Frontscheibe. Eine Verkehrszeichenerkennung und ein Tempomat runden das Paket ab.
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