Nach dem OASIS kommt das nächste Konzeptfahrzeug der Schweizer Ideenschmiede Rinspeed: Der Rinspeed Snap wurde bereits auf der Consumers Electronic Show in Las Vegas 2018 vorgestellt und war auch auf dem Automobilsalon in Genf zu bestaunen. Das Concept-Car ist laut Hersteller ein wirklich durchdachtes und einmaliges „Mobilitäts-Ökosystem“: Die alterungsanfällige Fahrplattform „Skateboard“ wurde von der langlebigen Fahrgastzelle „Pod“ getrennt, sodass beide eigene Wege gehen können.
Die Mechanik und IT sitzen beim Snap im Skateboard und können nach intensiver Nutzung und Erreichen der vorgesehenen Laufleistung nach wenigen Jahren recycelt werden. Der weniger beanspruchte Pod kann dabei seinen Dienst viele Jahre länger tun, bevor er der Wiederverwertung zugeführt werden muss – ein klares Plus für die Umwelt, da Ressourcen gespart werden können.
Der zweiteilige Stadtflitzer ist dabei rein elektrisch unterwegs: Der Elektromotor mit einer maximalen Leistung von 51 kW (69 PS) überträgt die Kraft an die Hinterachse. Die Lithium-Eisenphosphat-Batterie hat eine Kapazität von 12 kWh und soll eine Reichweite von 100 Kilometer ermöglichen und kann dank Schnellladeoption ratzfatz wieder aufgeladen werden.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ist der Snap zwar nicht unbedingt das schnellste Fahrzeug, aber in der Stadt sollte die Geschwindigkeit ausreichen. Die Beschleunigung ist dafür aber sehr gut: 5 Sekunden würde der Rinspeed Snap für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigen. Das E-Mobil ist dabei mit allerlei Finessen ausgestattet: Dank der beiden gelenkten Achsen kann sich der Snap beinahe auf der Stelle drehen und ist – natürlich – völlig autonom unterwegs (Level-5-Automatisierung). Die 3-D-LiDAR-Sensoren sind an jeder Seite des Chassis vom Snap verbaut und ermöglichen daher eine 360°-Rundumsicht – so kann der Snap andere Fahrzeuge auf Autobahnfahrten erkennen und innerstädtische Szenarien mit vielen Verkehrsteilnehmern erfassen.
Der Innenraum des Pod, welcher laut Rinspeed auch immobil als variabler Shopping-Pod, geräumiger Camping-Pod und gemütlicher Kuschelpod genutzt werden könnte, strotzt nur so vor modernster Technik. Drei Displays stehen den Insassen für die Interaktion zur Verfügung. Die Authentifizierung des Nutzers kann in verschiedenen Stufen bis hin zur Iriserkennung erfolgen. Sechs Projektionen lassen den Snap mit seiner Außenwelt kommunizieren: Auf der Front- und Heckscheiben können vollfarbige Botschaften an andere Verkehrsteilnehmer gesendet werden. Laserprojektionen auf den Seitenscheiben dienen der Kommunikation mit zusteigenden Fahrgästen. Die Gestaltung des Interieurs ist ganz auf das Wohlfühlen seiner Insassen abgestimmt. Weiches Leder, mobile Ablagesysteme und induktive Ladesysteme lassen keinen Wunsch offen. Selbst Pflanzen sind im Snap zu finden: In mobilen Urban-Farming-Behältern wachsen Minze und Erdbeeren für selbstgemachte Getränke.
Snap – das vierundzwanzigste Konzeptfahrzeug von Rinspeed ist wirklich etwas Besonderes. Ob, wann und wie es umgesetzt wird, ist allerdings noch offen.
Addendum
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