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Volvo EX30 Single Motor Plus

Volvo EX30 Single Motor Plus mit LFP-Akku im Wintertest

Der Volvo EX30 hat sich 2024 etabliert im europäischen Wettbewerb. Auf allen Märkten erzielte das SUV-Einstiegsmodell von Volvo beachtliche Zulassungszahlen. Der Preis für das günstigste SUV mit einem Motor liegt bei 39.790 Euro. Wir haben dieses Modell bei strengen Winterbedingungen getestet im echten Norden.

Volvo hat sich mit dem EX 30 im Jahr 2024 deutlich weiter entwickelt. Neben den reinen Sicherheitsstandards sind es vor allem die deutlichen Reduzierungen auf die wesentlichen Bedienungselemente. Volvo setzt auf die Generation Smartphone und entsprechend einfach und übersichtlich lässt sich das einzige große Touchpad in der Mittelkonsole bedienen. Technisch hat man sich auch der Zukunft hingewendet. Der EX30 basiert erstmals auf der Sustainable Experience Architecture (SEA) Plattform vom Geely-Konzern, die schon erfolgreich im neuen Smart#1 oder Zeekr X eingesetzt werden.

Volvo EX30 Single Motor Plus /Felgen
Volvo EX30 Single Motor Plus /Felgen

Beim Einstiegsmodell setzt Volvo auf den Heckantrieb mit 200 kW Leistung. Der Antrieb versetzt das Kompakt-SUV innerhalb von 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und überzeugt auch bei Überholmanövern mit einem spürbaren Anzug von 80 auf 120 km/h in unter 4 Sekunden. Das Basismodell bietet bereits genügend Dynamik für entspannte Langstreckenfahrten.

Der neue Zeitgeist

Der Innenraum bietet gute Platzverhältnisse für eine Familie. Die Vordersitze mit gutem Seitenhalt lassen sich mit einer einzigen Bedieneinheit auf die optimalen Einstellungen zurecht rücken. Für FahrerInnen bis zu 1,95 m Größe sind ausreichend Arm- und Beinfreiheit vorhanden. Auf der hinteren Bank ist das Sitzelement etwas beengter, aber für Jugendliche und Erwachsene bis 1,90 m Körpergröße lässt es sich kommod sitzen.

Volvo EX30 Single Motor Plus / markante Linienführung
Volvo EX30 Single Motor Plus / markante Linienführung

Nachdem man Platz genommen hat merkt man doch einen deutlichen Fortschritt im Innenraum-Design. Volvo setzt auf deutlich spürbare Reduzierungen und hat alle wesentlichen Bedienungselemente ausgetauscht durch ein sehr gut ablesbares Infodisplay in der Mittelkonsole. Dafür fehlen dann auch das traditionelle Cockpit hinter dem Lenkrad oder zumindest ein informatives Herd-up-Display Das sieht auf den ersten Blick sehr spartanisch aus, aber die jüngeren Generationen mit Smartphone-Erfahrungen fühlen sich hier sofort heimisch. Gleich zwei sehr gut platzierte Ladeschalen laden zu einem entspannten konvektiven Trip mit dem neuen EX30 ein. Auch beim Thema Einsatz von Recycling-Materialien beschreiten die globalen Hersteller neue Wege. So werden recycelte Materialien eingebunden im Kunststoff und bei Innenverkleidungen und Sitzbezügen.

Winterfahrten

Die Fahrten gestalten sich gegenüber früheren Autogenerationen angenehm leise und mit einem beherzten Antritt bei Bedienung des Strompedals. Unaufgeregt und entspannt lassen sich die verschiedenen Streckenabschnitte bewältigen. Die Lenkungsunterstützung lässt sich stufenweise von leicht bis schwer dosieren. Die Unterschiede machen sich beim Lenken entsprechend bemerkbar. Die Rückmeldung von der Fahrbahn könnte noch etwas direkter sein. Auch die Federung gleicht die groben Fahrbahnunebenheiten aus und bügelt die niedrigen Bodenwellen gut weg.

Volvo EX30 Single Motor Plus vor dem Start im Winter
Volvo EX30 Single Motor Plus vor dem Start im Winter

Das Basismodell ist mit einem LFP-Akku mit einer nutzbaren Kapazität von 49 kWh ausgestattet. Die WLTP-Reichweite ist mit 337 Kilometern unter optimalen Bedingungen angegeben. Bei unseren strengen Winterbedingungen schmolz aber schon die Reichweite auf gut 220 km zusammen bei voll geladenem Akku. Der Verbrauch bei unseren Winterbedingungen lag im Durchschnitt bei 25 Kilowattstunden pro 100 Kilometern. Noch eine Überraschung ergab sich an den Schnellladestationen. Die Ladespitzen bei verschiedenen Anbietern lagen bei maximal 50 kW und so streckten sich die Ladezeiten von von 20 auf 80% SoC auf Werte von gut 70 bis 80 Minuten. Abzuwarten sind die Möglichkeiten via Updates das Batteriemanagementsystem in Zukunft zu optimieren. Der wesentlich schneller ladbare und mit mehr Kapazität ausgestattete Lithium-Ionen Akku kostet einen Aufpreis von aktuell 5.800 Euro (Januar 2025).

Reduzierungen auf das Wesentliche

Die gewollten Reduzierungen auf ein einziges zentrales Infodisplay reduzieren natürlich die Produktionskosten für den EX30. Das Manko liegt aber eindeutig in mangelnden Informationen im direkten Blickfeld der FahrerInnen. Wichtige Informationen, die im Cockpitdisplay oder Head-up-Display laufend aktualisiert würden, können nur per Seitenblick auf das Display erfasst werden. So werden die Fahrten zum ständigen Blick in die Mitte und lenken kurzzeitig vom Verkehr ab. Und das führt auch zu Ermahnungen via Aufmerksamkeitssensor.

Volvo EX30 Single Motor Plus / zentrales Infodisplay
Volvo EX30 Single Motor Plus / zentrales Infodisplay

Dazu gesellt sich, das alle Funktionen zur Klimatisierung, Steuerung und Feinjustierung nur im Display einstellbar sind. Wer während der Fahrt Umstellungen vornehmen will, kann sich aber bei einfachen Funktionen auch mit der Sprachbedienung behelfen. Manche Tücke steckt aber auch im Detail, so lassen sich die Außenspiegel während der Fahrt nicht verstellen, man ist gezwungen anzuhalten und dann die Einstellungen im Display vorzunehmen. Dagegen ist die für Onlinedienste erforderliche Internetverbindung schon vorhanden für 4 Jahre inklusive Datenvolumen via 5G Datenübertragung. Auch die Einbindung des Smartphones mittels Android oder Apple funktioniert sehr einfach.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist mit der Erweiterung der Serienausstattung und den umfangreichen Assistenzsystem ausgewogen. Dazu genügt ein Blick auf Sicherheitsassistenten, das umfangreiche Airbagsystem mit einem stabilen Seitenaufprall-Schutzsystem und die permanente Verkehrsbeobachtung über Ultraschallsensoren, Radarsystem und das Kamerasystem. Für den Grundpreis von 39.790 Euro (Januar 2025) gibt es ein umfangreich ausgestattetes Elektro-SUV. Aber selbst im sehr gut ausgestatteten Performance-Modell sollte man noch ein Winter-Paket mit Lenkrad- und Sitzheizung für 400 Euro Aufpreis dazu bestellen.

Fazit

Volvo hat mit dem EX30 eine vielfältige Erweiterung bei den Einsatzmöglichkeiten realisiert und eine komplette Umstellung auf die Touch- und Sprachbefehlsbedienung vollzogen. Das Grundmodell mit dem LFP-Akku bietet den günstigsten Einstiegspreis, aber dafür waren die DC-Ladezeiten im Winter in unserem Test langsam. Für technikaffine FahrerInnen ist der EX30 ein interessantes Einstiegsmodell.

Addendum

Test aus dem Winter 2024/25

Wie gefällt Euch der EX30?

N. Hagedorn

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