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Die neuen Regeln für die Formel E Fahrzeuge 2018/2019

Die erste komplett elektrische Rennserie der Welt – die Formel E – macht massive Fortschritte mit dem Start in die neue Rennsaison. Die neuen technischen Möglichkeiten erlauben es, in großen Schritten auf die neue Technologie-Generation im Rennsport zurückzugreifen. In den letzten Monaten liefen die Vorbereitungen auf die neue Saison bereits auf Hochtouren. Dabei werden die Neuregelungen noch weitere Umbrüche für ein größeres und spannendes Spektakel in den Metropolen der Welt einleiten. Wir werfen einen vielversprechenden Blick auf das brandneue Regelwerk.

Im Überblick können wir auf völlig neue Chassisentwürfe verweisen: eine fast doppelt so große Akkukapazität, den Wegfall des Boxenstopps für den bisherigen Akkuwechsel, Zeitrennen, Effizienz-Punkte-Wertungen, spannende Power-Modi-Phasen und ganz neue Teams und Fahrer. Beim Treffen des Weltmotorsportrats in Manila im Sommer 2018 beschloss der Motorsport-Dachverband FIA das überarbeitete Formel-E-Regelwerk für die neue Saison.

Zeitrennen

Die Formel E wird nur noch als reines Zeitrennen ausgetragen. Anstatt wie bisher üblich, eine festgelegte Rundenzahl zu fahren, werden die E-Rennen immer nach 45 Minuten plus einer Runde beendet. Der Zuschlagspunkt für die schnellste Rennrunde entfällt. Ab jetzt bekommt der effizienteste Fahrer aus den Top-5-Platzierungen zusätzliche Punkte. In der Praxis erhält also der Pilot mit dem geringsten Energieverbrauch einen Punktebonus.

Mehr Pferdestärken auf der Strecke

Medialaunch BMW Formel E – Copxright green car magazine

Die neue Generation der Formel-E-Boliden sieht nicht nur futuristischer aus, sondern wird ab sofort mit einer doppelt so großen Reichweite ausgestattet sein. Die maximale Motorenleistung soll erst bei 250 kW (340 PS) abgeriegelt sein. Das ist eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den bisher eingesetzten Fahrzeugen.

Boost-Modus

Während des Rennens erlaubt das Regelwerk 200 kW (271 PS) Maximalleistung (bisher: 180 kW (245 PS); im Qualifying ist die maximale Leistung von 250 kW (340 PS) (bisher: 200 kW (271 PS)) zulässig. Der Boost-Modus im Laufe des Rennens erlaubt eine kurzzeitige Leistungssteigerung auf 225 kW (306 PS). Die Aktivierung des Modus kann nur innerhalb einer markierten Zone am Streckenrand erfolgen und die Länge und Häufigkeit des Boost-Modus werden je nach Streckenprofil variieren. Die Fans können an der Strecke und vor dem Fernseher diesen Modus an einem LED-Streifen am Halo-Sicherheitssystem über dem Helm des Fahrers erkennen. Einen besonderen Reiz bietet zudem der „Fanboost“, der die Formel-E-Boliden auf den maximalen Output der Elektromotoren während des Rennens auf die vollen 250 kW (340 PS) aufpeppt.

Teams und Fahrer

Die Formel E hat sich längst zum Testfeld für die Elektromobilität entwickelt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich gleich zwei neue globale Player im Bereich Elektromobilität im Teamfeld platzieren werden. Die Werksteams von BMW, bisher technischer Partner von Andretti, und Nissan werden neu an den Start gehen. Nissan als Elektroautoanbieter übernimmt das e.dams-Team vom Allianzpartner Renault und wird neuen Schwung in die Equipe um Teamchef Jean-Paul Driot bringen.

Auch das aus der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft bekannte Team von HWA steigt mit einem eigenen Team in die Formel E ein und wird damit den zukünftig geplanten Einstieg von Mercedes vorbereiten, die voraussichtlich als eigenes Werksteam ab der anschließenden sechsten Saison in die Formel E einsteigen werden. HWA wird Antriebe von Venturi verwenden und ein interessantes Fahrerduo präsentieren. Nach Presseinformationen wird Edoardo Mortara beim monegassischen Team bleiben und neben dem neuen Teamkollegen und bisherigen Formel-1-Fahrer Felipe Massa für HWA antreten.

Aussichten und Pläne

Die vorgestellten Regeländerungen sowie die neu an den Start gehenden Werkteams und Fahrer verleihen der fünften Formel-E-Saison noch einmal einen ganz neuen Stellenwert im internationalen Motorsport. Die Rennen werden in den Metropolen der Welt so eine verdiente höhere Aufmerksamkeit genießen. Und letztendlich werden aus den Erfahrungen im Motorsport wieder einige Innovationen in die Elektroautos für den Straßenverkehr fließen.

Addendum

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N. Hagedorn
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