Auf der Computermesse CES in Las Vegas wurde es vorgestellt: das Elektroauto der Zukunft, wie der Hersteller und Newcomer Faraday Future es propagiert. „Eine neue Ära der Mobilität“ verkündete der Entwicklungsleiter Nick Sampson und eine neue Spezies von Auto sei der FF91. Um dies anschaulich vorzuführen, wurde der FF91 auf der Bühne in Las Vegas mitsamt seiner PS-starken Konkurrenten Bentley, Ferrari und Tesla präsentiert. So wurden alle Wagen aus dem Stand heraus beschleunigt. Den schnellsten Start hatte natürlich im Sinne der Präsentation der FF91, welcher in 2,39 Sekunden von 0 auf 100 km/h spurten kann.
Nicht nur im Bereich Leistung, sondern auch optisch wirkt der FF91 von Faraday Future futuristisch – das äußere Erscheinungsbild ist weitestgehend der Aerodynamik geschuldet. Die runde Front und das eckige Heck schaffen eine Karosserieform, die dank geringer Strömungswiderstände eine besonders hohe Reichweite ermöglichen soll. Die „UFO“-Designlinie an den Flanken des Fahrzeuges und die verbundene Scheinwerferlinie des FF91 geben dem Fahrzeug einen eindrucksvoll modernen Look. Die Außenspiegel des FF91 wurden durch Kameras ersetzt oder werden in Ländern, in denen es erlaubt ist, komplett ausgelassen.
Sicherheitsaspekte und Personalisierung
Abgesichert ist der FF91 durch eine Gesichtserkennung in der B-Säule: Eine Kamera kann so präzise das Gesicht des Fahrers identifizieren, um ihm das Aufschließen des Fahrzeuges zu ermöglichen. Gleichzeitig sind auch Kameras im Innenraum installiert, welche die Benutzer erkennen, um automatisch die präferierten Einstellungen vorzunehmen. So passt sich auch der Innenraum sofort den bereits gespeicherten Präferenzen des Fahrers an: Sitzposition, Musik, Belüftung – kaum
etwas, was der Fahrer noch selbst einstellen muss. Die Gesichtserkennung geht laut Faraday Future so weit, dass sogar die Stimmung des Benutzers erkannt werden kann, um ihm die optimale „Behandlung“ wie die richtige Musik oder Massagefunktionen zukommen zu lassen.
Das Fahrzeuginnere zeichnet sich durch einen sehr großen Innenraum aus; die Sitze sind mit jeglichem Komfort und Luxus ausgestattet, was von einer bequemen Liegeposition bis hin zur bereits erwähnten Massagefunktion reicht. Das Panorama-Dach sowie die Seitenfenster sind mit einem speziellen Glas ausgestattet, das dank des sogenannten Eclipse Mode nur einmal angetippt werden muss, um die Fenster abzudunkeln oder wieder aufzuhellen. Laut Faraday Future ist dies die perfekte Möglichkeit, sich schnell eine Privatsphäre zu verschaffen.
Präsentation auf der Computermesse CES 2017
Der FF91 ist insgesamt mit über 30 Kameras sowie Radar- und UltraschallSensoren ausgestattet, um eine seiner besten Eigenschaften zu erzielen: das autonome Fahren. Es ist bislang das
erste in Serie gehende Fahrzeug, das die sogenannte 3-D-Lidar-Technologie verwendet. Statt Radar nutzt es Laserimpulse, um Entfernungen zu messen. Verbaut ist der Sensor in der Motorhaube des Elektrofahrzeugs. Damit ist der FF91 mit mehr Sensoren ausgestattet als die Modelle von Tesla. Wie das autonome Fahren des Autos aussieht, ist bislang aber noch nicht bekannt; einzig die autonome Einparkfunktion wurde auf der CES in Las Vegas vorgestellt, die übrigens per App steuerbar ist.
Die Fahrleistungen des Faraday Future ließen nicht nur die Zuschauer bei der Vorstellung auf der Computermesse CES aufhorchen: Zwei Elektromotoren mit 1.050 PS Spitzenleistung (770 kW) und eine Zeit von 2,39 Sekunden für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h lassen selbst den Konkurrenten Tesla hinter sich. Die Batterie des reinen Elektrofahrzeugs besitzt eine Kapazität von 130 kWh, was laut Faraday Future eine Reichweite von über 700 Kilometern möglich machen soll. Aufgeladen werden kann die Batterie in gut einer Stunde an einer speziellen Schnellladeeinrichtung. Die im Lieferumfang enthaltene Heim-Ladeeinrichtung mit 240 Volt benötige 4,5 Stunden, um den Akku zur Hälfte aufzuladen.
Geplanter Produktionsstart 2018
Geplanter Produktionsstart für den FF91 ist das Jahr 2018. Genau wie beim Tesla Model 3 können aber auch bei Faraday Future Anzahlungen für das Elektrofahrzeug geleistet werden. Mit einer Anzahlung von 5.000 USDollar können sich Kunden bereits jetzt ein Modell des Herstellers reservieren. Wie kürzlich ein Großinvestor bei Faraday Future verlauten ließ, werde der FF91 „weniger als 300.000 US-Dollar“ kosten – somit würde das Elektrofahrzeug das teuerste Serienfahrzeug mit Elektroantrieb werden. Ob die Produktion des FF91, wie von Faraday Future geplant, im Jahr 2018 beginnt, ist bislang noch völlig offen. Wie Ende 2016 bekannt wurde, hätte das Unternehmen mit Geldproblemen zu kämpfen. Ob der FF91 tatsächlich in Serienproduktion geht und ob dann die Reichweite und die PS-Zahlen dann nach wie vor die gleichen sind, bleibt also abzuwarten.
Addendum:
Quellen: green car magazine II / 2017 / Bildmaterial und Video Faraday & Future Inc.
Hersteller: https://www.ff.com
Mehr Informationen im aktuellen Heft vom green car magazine:
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