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VW e-up! - green car magazine

Kurz – Klein – Kompakt: Vergleich VW e-up! – Renault ZOE

Die Kleinstwagenklasse wird durch kurze, kleine und sehr kompakte Autos definiert. In den Fahrzeugsegmenten der Europäischen Kommission wird es als A-Segment definiert und unterhalb der Kleinwagen angesiedelt. Sie sind die Allrounder im Straßenverkehr für den Kurzstrecken- und Citybereich. Optimal geeignet für die kurzen Wege – hin und zurück zur Arbeit oder zur schnellen Erledigungen im Arbeitsalltag. Und unsere beiden Testkandidaten sind abgasfrei und angenehm ruhig zu fahren, eine gute Entschleunigung zwischen all den Verbrennungsmotoren.

Anschaffungskosten und Zubehör im Vergleich

Volkswagen ist mit dem e-up! mit dem Zeitgeist unterwegs: trendige Farbtöne wie „teal blue“ oder „honey yellow metallic“ geben ihm einen hohen Wiedererkennungswert. Er ist auch innen durchgehend im gleichen Farbton lackiert – ein guter Ansatz im Kampf gegen den Trend, ihn als reines Nutzfahrzeug anzusehen. In Mitleidenschaft gezogen werden kann die Lackierung allerdings durch Lackkratzer im Kofferraum bei unvorsichtiger Beladung und an den Gurtzungen, da sie gegen die Lackierung schlagen können. Preislich startet der Cityflitzer ausgestattet mit einem 60-kW-(82 PS)Elektromotor und einem 18,7-kWh-Akku bei einem Listenpreis von 26.990 Euro. Der Schnelllade-Anschluss ist serienmäßig und der Akku kann dann schon in gut einer halben Stunde bis zu 80 Prozent aufgeladen werden. Mit dem Umweltbonus können noch einmal 4.000 Euro weniger einkalkuliert werden. Und serienmäßig bietet er technisch einige Besonderheiten, zum Beispiel den City-Notbremsassistenten zum Schutz der Passanten, die akustischen Einparkhilfen im Heckbereich des Fahrzeuges und eine Frontscheibe mit Wärmeschutzglas.

Wer den e-up! noch besser ausstatten möchte, sollte einen Blick in die kompakte 12-seitige Preisliste werfen. Ein paar Empfehlungen sind uns auch für den e-up aufgefallen, die wir gerne weitergeben. Am häufigsten geordert wird sicherlich der digitale Radioempfang DAB+ (Digital Audio Broadcasting) für 205,20 Euro Aufpreis. Der rauschfreie Empfang in hoher Qualität ist gerade für die Elektroautos ein besonderes Vergnügen während der Fahrt und wird ergänzt durch Zusatzinformationen per Text oder Bild. Die Rückfahrkamera „Rear View“ schlägt mit 183,60 Euro zu Buche. Hier bleibt die Frage, ob bei den kompakten Abmessungen der Schulterblick kombiniert mit den akustischen Einparkhilfen nicht völlig ausreicht. Bis Ende 2017 gibt es für 149 Euro Aufpreis ein Garantieerweiterungspaket auf bis zu 5 Jahre oder maximal 100.000 km Laufleistung. Das ist für den Wiederverkauf schon interessanter.

Renault baut beim ZOE auf eine kleine Tradition, denn die Markteinführung erfolgte schon im März 2013 – zunächst mit 65 kW (88 PS) und seit Januar 2017 mit dem größeren 68 kW (92 PS) Elektromotor. Aufgrund der von Anfang an relativ hohen Reichweite hatte sich der ZOE in Europa einen guten Marktanteil von über 20 Prozent in Europa gesichert. Neben dem 22-kWh-Akku ist jetzt auch die Version mit dem 41-kWh-Akku lieferbar. Damit erhöht sich die NEFZ-Reichweite von 240 km auf rund 400 km im Sommerbetrieb. Effektiv ist die Reichweite wohl eher bei 300 km anzusiedeln. Damit spielt der ZOE im Bereich der Reichweite der Kleinst- und Kleinwagen weiterhin eine tragende Rolle. Beim ZOE ist der Grundpreis für die Basisausstattung schon wesentlich höher als beim Konkurrenten. Der Preis inklusive 22-kWh-Akku liegt bei 30.100 Euro.

Auch hier lohnt sich ein Blick in die Preisliste. Ab Werk rüstet Renault den ZOE mit dem sogenannten Chameleon Charger aus. Das integrierte Ladegerät stellt das Aufladen der Akkus mit unterschiedlichen Leistungen zwischen 3,7 und 43 kW AC über einen Ladeanschluss sicher. Eine besondere Variante ist die BOSE-Edition für 5.800 Euro Aufpreis zum Basispreis mit dem großen 41-kWh-Akku und einer Teilausstattung in Leder. Diese Version stand uns auch beim Vergleichstest zur Verfügung. Aber auch andere sinnvolle Extras sind zu finden.

Wer auf die richtigen Ausstattungsmerkmale Wert legt, sollte einen genauen Blick in die 16 Seiten umfassende Preisliste werfen. Für die Individualisierung lassen sich viele sinnvolle Details und Extras nur gegen Aufpreis ordern. Eine besondere Variante in der Preisliste ist die BOSE-Edition für 5.800 Euro Aufpreis zum Basispreis inklusive großem Akku, BOSE-Soundsystem und einer Teilausstattung in Leder. Ergänzend schauen wir auf die wertstabilen Zusatzausstattungen in der Preisliste. Das Digitalradio DAB+ kostet hier je nach Ausstattungsvariante zwischen 150 und 450 Euro Aufpreis. Der DAB-Tuner ermöglicht den digitalen Radioempfang. Wer die Ouvertüre zu Georges Bizets Oper „Carmen“ rauschfrei genießen möchte, greift am besten zum digitalen Sound. Spartenkanäle und Zusatzinformationen ergänzen den Radiosound und das Radio ist seit Jahrzehnten das Kulturgut im Auto. R-LINK ist das Online-Informationssystem im ZOE, das Kartenmaterial für Europa kostet 120 Euro. Durch die längeren Reichweiten kann das Kartenmaterial für ganz Europa genutzt werden, was bei der Onlinesuche nach Schnellladestationen hilft. Das ultimative Tool für die Generation „Smartphone“ ist ein ständig einsatzbereites Gerät. So werden die aktuellen und zukünftigen Generationen kontaktlos aufgeladen. Mit der Integration in die Mittelarmlehne ist das Smartphone nicht nur optimal griffbereit, sondern kann auch bequem während der Fahrt kontinuierlich geladen werden. Ein Must-have als Argument für den Wiederverkauf (229 Euro).

Raum- und Platzverhältnisse

Die Einstufung in die Kleinstwagenklasse definiert natürlich auch das Platzangebot. Trotzdem ist für Fahrer und Beifahrer für den Kurzstreckenbereich ausreichend Platz vorhanden. Der Vorderradantrieb, die relativ kurzen vorderen Überhänge und der Radstand vom e-up! (2417 mm) und ZOE (2588 mm) geben schon Hinweise auf die wahre innere Größe. In beiden Fällen sind die Vordersitze gut einstellbar und den Bedürfnissen entsprechend individuell anpassbar. Auf der Rücksitzbank bleibt dann nur genügend Platz für Kinder; für Erwachsene ist der Freiraum äußerst knapp bemessen.

Entscheidend für die täglichen Erledigungen sind die Zuladungen. Ohne umgeklappte Vordersitze sind beim e-up! – bedingt durch einen praktischen Zwischenboden – Kabel, Warndreieck und Notfallset gut gesichert. Darüber hinaus fällt der Gepäckraum mit 250 Liter entsprechend klein aus, was dann gerade mal für die Mineralwasserkiste und die Einkaufstasche reicht. Erweitern lässt er sich durch die umklappbare Sitzbank auf 923 Liter Gepäckraum.

Beim ZOE gibt es keinen Zwischenboden im Kofferraum und so liegen alle notwendigen Teile im eingelassenen Kofferraumboden offen. Dafür ist der Platz etwas großzügiger und lässt sich zwischen 338 und 1.225 Liter Gepäckraumvolumen variieren. Einziger Makel: Die Rücksitzbank ist nicht geteilt umklappbar.

Instrumente und Bedienung

Der VW e-up! ist ein typischer Vertreter des klassischen Volkswagens. Alle Instrumente und Bedienungselemente sind ergonomisch ausgereift und in der Handhabung praktisch angeordnet. Selbst das Lenkradschloss ist hier noch nicht verschwunden und so wird das Auto klassisch mit dem typischen Dreh am Schlüssel gestartet. Zentral hinter dem Lenkrad sind die Informationsinstrumente als klassische Rundinstrumente installiert. Die übersichtlich platzierten Anzeigen für Geschwindigkeit, Akkuladezustand, Reichweite und Pkw-Informationen sind ähnlich wie beim konventionellen Antrieb angeordnet. Einziges Manko ist, dass bei Fahrern ab circa 185 cm Körpergröße der Blick auf die Instrumente durch den oberen Bogen vom Lenkrad eingeschränkt wird.
Den Übergang zur Smartphone-Generation realisiert VW mit dem sogenannten „maps + more“-System. Ein portables Navigations- und Infotainmentsystem, das ein kompatibles Smartphone aufnimmt und dann als Infotainmentsystem dient. Es ist eine Smartphone-Aufnahme mit USB-Ladefunktion. Hier werden dann technische Informationen wie Verbrauchswerte, Reichweite, Momentan- und Durchschnittsverbräuche sowie eine Leistungsvorschau, Fahrbereitschaftsanzeige und Ladevorgangsanzeige auf dem Display platziert.

Beim schon länger auf dem Markt vorhandenen ZOE dominieren noch die integrierten Lösungen im Armaturenbrett. Zentral hinter dem Lenkrad befinden sich die Basisinformationen wie Geschwindigkeitsanzeige, Fahrmodus oder Reichweite und rechts daneben gibt es das integrierte Touchdisplay mit den üblichen Multimedia-, Freisprech-, Informations- und Navigationssystemen.

Addendum:

Quelle: green car magazine Ausgabe iV/2017

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N. Hagedorn
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