Der Konkurrenzkampf in der Oberklasse der vollelektrischen SUV-Modelle wird im Jahr 2019 durch den Mercedes-Benz EQC erweitert. Herausragende Merkmale sind zwei Elektromotoren, die die Vorder- und Hinterachse mit insgesamt über 300 kW (408 PS) antreiben sollen, eine voraussichtliche Reichweite bei optimalen Bedingungen von bis zu 450 km und ein eigenständiger Designstil. Ein Blick auf die Details lohnt sich.
Akku und Elektromotoren
Ausgestattet werden soll das circa 2.425 kg schwere SUV in der ersten Version mit einem gut 650 kg schweren 80-kWh-Lithium-Ionen-Akku. Der EQC verfügt laut Hersteller serienmäßig über einen wassergekühlten On-Board-Lader (OBL) mit einer Leistung von 7,4 kW (10 PS) und ist damit für das Wechselstrom-(AC-)Laden zuhause und an öffentlichen Ladestationen vorbereitet.
Bis zu dreimal schneller als an einer Haushaltssteckdose soll das Laden an einer Mercedes-Benz Wallbox erfolgen. Und noch schneller geht es über das Gleichstromladen – beim EQC serienmäßig – zum Beispiel via CCS (Combined Charging Systems) in Europa und den USA sowie CHAdeMO in Japan oder GB/T in China. Abhängig vom SoC (Status of Charge, deutsch: Ladestand) lädt der EQC an einer entsprechenden Ladestation mit einer maximalen Leistung von bis zu 110 kW (150 PS). Die Ladezeit beträgt dann etwa 40 Minuten von 10 bis 80 Prozent SoC (vorläufige Angabe). Dafür ist natürlich eine entsprechende Infrastruktur eine Voraussetzung.
Zwei Asynchron-Elektromotoren mit insgesamt 300 kW (408 PS) sollen für einen dynamischen Vortrieb an Vorder- und Hinterachse sorgen – dies alles bei einem Drehmoment von 765 Nm, ausgelegt mit den Fahreigenschaften eines Allradantriebs. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt innerhalb von 5,1 Sekunden. Zur Verringerung des Stromverbrauchs und zur Steigerung der Dynamik sind die eATS unterschiedlich ausgelegt: Die vordere E-Maschine ist laut Mercedes-Benz für den schwachen bis mittleren Lastbereich auf bestmögliche Effizienz optimiert, die hintere bestimmt die Dynamik.
Das Fahrzeug ist nicht nur auf Dynamik ausgelegt, sondern kann eine Anhängelast von bis zu 1.800 kg bei bis zu 12 Prozent Steigung ziehen.
Exklusives Exterieur und Interieur
Als erstes Mercedes-Benz Modell der neuen Produkt- und Technologiemarke EQ hat der Mercedes-Benz EQC viele neue Designdetails und markentypische Farbakzente. Außen wie innen verkörpert der EQC eine eigene Designsprache, den Mercedes-Benz als „Progressiven Luxus“ definiert. Dieser entsteht zum Beispiel durch das bewusste Aufeinandertreffen digitaler und analoger Elemente sowie dem nahtlosen Ineinander-Übergehen von intuitivem und physischem Design.
Weitere Details sind an der Front eine große Black-Panel-Fläche, die Scheinwerfer und Grill umschließen. Den oberen Abschluss des Black Panels bildet laut Hersteller erstmals ein Lichtleiter als optische Verbindung zwischen den Mercedes-Benz typischen Tagfahrlicht-Fackeln. Bei Nacht entsteht ein nahezu durchgängiges, horizontales Positionslichtband. Innengehäuse und Tuben der serienmäßigen LED-Scheinwerfer sind in glänzendem Schwarz ausgeführt. Farbliche Kontrastelemente unterstreichen dezent die Zugehörigkeit zur neuen EQ-Familie: blaue Streifen auf schwarzem Grund und ein ebenfalls blauer „MULTIBEAM Schriftzug“.
Im Innenraum ist der EQC laut Mercedes-Benz Vorreiter einer avantgardistischen Elektro-Ästhetik. Ein Beispiel dafür ist der Lamellenkragen der Instrumententafel, der an die Kühlrippen eines Hi-Fi-Verstärkers erinnert. Die Instrumententafel ist als fahrerorientiertes Cockpit konzipiert. Das Mercedes-Benz-typische Flügelprofil ist asymmetrisch ausgeführt und wurde im Fahrerbereich „aufgeschnitten“. Dort befindet sich ein optisches Highlight des Cockpits: eine technisch anmutende, hochglanzlackierte Kassette, in der flach verbaute Lüftungsdüsen mit schlüsselförmigen, roségoldfarbenen Lamellen sitzen.
Man darf auf die Markteinführung Mitte des kommenden Jahres gespannt sein.
Addendum
Quellen und Bildmaterial/Titelbild: Copyright Daimler/Mercedes-Benz
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