Schon seit 2006 wird der Nissan Quashai produziert. In der inzwischen 3. Generation hat der im europäischen Nissan Motor Manufacturing (UK) Ltd. in Washington im Nordosten in England produzierte SUV noch einmal einige entscheidende Überarbeitungen erhalten. Die nach der aktuellen Euro 6e-Norm eingestufte e-Power Version vereinigt als serieller Hybrid einen Dreizylindermotor mit einem Elektroantrieb.
Ein 1,5-Liter-Ottomotor mit variabler Verdichtung und 115 kW (156 PS) Leistung ergänzt den Antriebsstrang als Generator für einen Akkumulator und den Elektromotor. Darüber hinaus sind in der neuen Version einige wesentliche Änderungen am Design und dem äußeren Erscheinungsbild vorgenommen worden. Deutlich herausgearbeitet wurde das typische Erscheinungsbild mit den akzentuierten LED-Scheinwerfern, die markant ein eigenes Profil darstellen.
Digitaler Komfort
Im Interieur sind eigene Schwerpunkte gesetzt worden, sie betreffen vor allem die mit einer reformierten Musterung versehenen Materialien und die optisch gelungenen Übergänge in den Oberflächen. Der Schalthebel wurde überarbeitet und direkt davor lässt sich der Fahrmodus zügig per Fingertipp auswählen. Die straffen Sitze bieten einen komfortablen Seitenhalt und sind mit Lederbezügen noch einmal hochwertiger ausgeführt.
Die inzwischen digitalisierten Cockpit-Anzeigen sind übersichtlich und lassen sich via Lenkradmenü individuell anpassen. Typisch ist wie bei vielen Elektroautos das zentrale Infotainmentdisplay oben auf der Mittelkonsole mit einer praktischen Kopplung an Apple Carplay oder Android Auto. Darunter sind noch tradierte Knöpfe zur Displaybedienung und eine Steuerung der Klimaanlage.
Sehr ansprechend gestaltet ist die Anzeige vom Head-up-Display mit sehr gut ablesbaren Informationen zu Geschwindigkeiten und Navigation. Ein umfangreiches Portfolio an Assistenzsystemen rundet das Bild ab. Praktisch sind hiervon auf Langstrecken vor allem die adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stauassistenten, die Kartendaten einbeziehen in die optimierte Geschwindigkeitsregelung. Dazu ergibt das Kamerasystem beim Ein- und Ausparken ein umfassendes Bild.
Das Fahrwerk wurde gegenüber dem Vorgängermodell leicht modifiziert und bügelt auf Langstrecken die leichteren Unebenheiten gut weg. Im urbanen Umfeld bei größeren Asphaltschäden wirkt es direkter auf den Innenraum. Dafür überträgt die Lenkung die Fahrbahnverhältnisse direkter und damit ist der Quashai deutlich handlicher im Fahralltag.
Der Kompromiss
Der e-Hybrid hat ein eigenwilliges Konzept vergleichbar mit den Hybridantrieben beim Honda CR-V und Jazz. Der Benzinmotor dient der konstanten Stromproduktion für einen relativ kleinen 2,1 kW-Akku. Daraus wird der originäre Antrieb gespeist. Dieser Elektromotor ist für den verzögerfungsfreien Vortrieb verantwortlich. Damit ist die vom Elektromotor bekannte Charakteristik der direkten Leistungsübertragung gewährleistet.
Schlussendlich muss man aber erst mal gut 4.400 Euro Mehrpreis auf den Tisch legen im Vergleich zur Mildhybrid-Version. Dafür ist der Sparvorteil beim Benzinverbrauch gerade einmal 0,5 Liter pro 100 km gefahrene Kilometer gegenüber der vergleichbaren Mildhybridvariante. Daher ist erst einmal abzuwarten, wie viele Kunden sich für diese Vollhybridversion entscheiden werden.
Zylinderzahl / Motorbauart | 3-Zylinder Reihenmotor |
Einbaulage / Richtung | vorne / quer |
Hubraum / Verdichtung | 1497 cm³ / 14,0:1 |
Aufladung | Abgasturbolader (1,5 bar) |
Leistung | 116 kW / 158 PS bei 4600 U/min |
max. Drehmoment | 250 Nm bei 2400 U/min |
Verbrennungsverfahren | Elektro mit Rangeextender |
Nockenwellenantrieb | Kette |
Elektromotoren Anzahl | 1 |
E-Motor Leistung | 140 kW |
Batterie-Bauart | Lithium/Ionen |
Batteriespannung | 346 V |
Systemleistung | 140 kW / 190 PS |
Systemdrehmoment | 330 Nm |
Bei unseren Testfahrten bei strengen Winterbedingungen lagen wir bei unterschiedlichen Fahrstilen und Gegebenheiten bei 6,5 bis 7 Liter Superbenzin im Durchschnitt. Die Einstufung im Bereich Abgas liegt bei der Euro 6d-ISC-FCM Norm. Für den 1,7 Tonnen schweren Mittelklasse-SUV liegen diese Werte im Mittelfeld im Vergleich zur Konkurrenz. Im NCAP-Test aus dem Jahr 2021 wurden 5 Sterne erzielt.
Empfehlungen
Wer sich in den beschränkten Zubehör und Sonderausstattungsoptionen umschaut sollte sich das Komfort-Paket für einen Aufpreis für 900 Euro sichern. Es umfasst das große 10,8 Zoll Head-up-Display mit einer hohen Auflösung und die elektrische Heckklappe, die sensorgesteuert geöffnet werden kann.
Optisch ist die Zweifarbenlackierung ansprechend und akzentuiert den Auftritt des Qashqai für 850 Euro. Wer jedoch mehr Wert auf einen ansprechenden Klang im Auto legt kann für 700 Euro Aufpreis ein Bose Premium-Soundsystem ordern.
Fazit
Spätestens seit Abschaffung der Prämien für Elektroautos in Deutschland sind Vollhybridversion wieder gefragter als Übergangslösung. Diese spezielle Vollhybridversion bietet technisch ausgereifte Assistenzsysteme und ein ansprechendes Fahrwerk. Das spezielle Fahrzeugkonzept bietet eine interessante Alternative zum Mildhybridantrieb.
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