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Honda Jazz Vollhybrid 2021

Prasixtest Honda Jazz Vollhybrid

Den japanische Kleinwagen Honda Jazz gibt es aktuell schon in der fünften Generation seit 1991. Seit 2002 wird der Jazz auch in Deutschland verkauft und wurde in den ersten Jahren zum Bestseller von Honda. Der neue selbstladende Elektro-Hybrid ist mit dem Hybridsystem i-MMD (intelligent multi mode drive) ausgestattet. Bei der aktuellen Version wurde die Karosserie markant rundlicher und hat mit der neuen Front deutlichere Konturen erhalten. Für den Einstiegspreis von 22.250 Euro setzt Honda auf eine vergleichsweise hohe technische Ausstattung und niedrige CO2-Werte im Alltag. Beim Test haben wir den Fokus auf die Alltagstauglichkeit gelegt.

Der neue Antrieb besteht aus dem 1,5 Liter-Vierzylinder Benzinmotor nach dem Atkinson-Prinzip, der mit variabler Ventilsteuerung werkelt. Der Motor arbeitet mit einem sehr mageren Gemisch bei der Verbrennung und ist daher sparsamer im Verbrauch und erzeugt geringere Emissionen. Zusätzlich sorgt ein vom Motor angetriebener Generator für die Produktion von Strom für den kompakten 0,86 kWh-Akku. Dieser Akku speist den elektrischen Antriebsmotor. Abhängig vom Last- und Batterieladezustand wird der Jazz vollelektrisch, teilelektrisch oder vom Verbrenner autonom angetrieben.

Honda Jazz 2021 - Die niedrige Kofferraumkante vereinfacht die Beladung
Honda Jazz 2021 – Die niedrige Kofferraumkante vereinfacht die Beladung

Die flexible Rücksitzbank

Honda setzt beim Jazz mit dem hohen Einstiegspreis auf ein technisch voll ausgestattetes Auto. Dazu gehören ab dem Basismodell der Notbremsassistent, der aktive Spurhalter, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung sowie eine Verkehrszeichenerkennung. LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, Sitzheizung, ein Radiosystem mit 5-Zoll-Display und ein 7-Zoll-Digitalcockpit. Der innovative Jazzmoment ist die Schaffung von praktischem Stauraum hinter den Vordersitzen mit den „Magic Seats“ im Fond. Diese lassen sich wie Kinosessel einfach hochklappen.

Mit der Honda+ App kann man auf zusätzliche Funktionen zugreifen wie zum Beispiel das Navigationssystem schnell und einfach zu bedienen und das Auto verriegeln oder zu öffnen. Bei den höherwertigen Ausstattungsvarianten finden sich noch weitere interessante digitale Assistenten wie den Toter-Winkel-Assistent, die adaptive Geschwindigkeitsregelung und die Verkehrszeichenerkennung. Die Sicherheitsaspekte wurden hoch angesiedelt für den Kleinwagen. Entsprechend fiel auch die Bewertung im NCAP-Sicherheitstest im Jahr 2020 mit fünf Sternen aus.

Optisch hat der neue Jazz ein paar Besonderheiten, die auf geteiltes Echo stoßen. Am vorderen Dreiecksfenster steigt die Linie in Richtung der Frontscheibe an statt die durchgehenden Fensterunterkanten weiter zu führen. Damit wird auch die relativ hoch angesetzte Motorhaube noch einmal betont, die dann mit starker Neigung zum Stoßfänger abfällt.

Smartphone-Anbindung

Wer Platz nimmt im neuen Jazz, dem werden wohl vor allem die gute Rundumsicht und das aufgeräumte Cockpit gefallen. Das zentrale Infotainmentsystem in der Mitte vom Armaturenbrett könnte etwas höher platziert sein. Die Bedienung mit den eckigen Kachelelementen erinnert noch an die alte Kacheloptik der Nokia-Handys. Dafür sind sie mit den großformatigen Symbolen während der Fahrt gut intuitiv bedienbar. Beim häufiger genutzten Navigationssystem ist die Bedienung aufwendig wegen der vielfältigen Untermenüpunkte. Die Konnektivität mit dem Smartphone ist für technikaffine Fahrer dagegen ein digitaler Leckerbissen.

Honda Jazz 2021 - Neue markante Frontansicht mit LED-Scheinwerfern
Honda Jazz 2021 – Neue markante Frontansicht mit LED-Scheinwerfern

Das Gewicht ist mit 1.250 kg trotz der umfangreichen Ausstattung moderat ausgefallen. Entsprechend zügig lässt sich der Jazz vor allem im Stadtverkehr und auf den Landstraßen bewegen. Dabei spielt er auch mit der Unterstützung durch den Elektromotor seine Vorteile beim Verbrauch aus. Häufig liegen die Verbrauchswerte hier zwischen 3 und 4 l Superbenzin, außerorts bei 4 bis 5 Liter im sommertest 2021. Auf der Autobahn kann man dagegen bei deutlich über 7 Liter landen. Auf den Autobahnstrecken liegt der bekannte Nachteil beim stufenlosen Automatikgetriebe bei Richt-Geschwindigkeiten in lauten Motorengeräuschen verursacht durch die hohen Drehzahlen.

Mittlerweile feiert Honda schon 60-jähriges Jubiläum in Deutschland und hat sich in der Nische für technisch hochwertig ausgestattete Autos etabliert. Der Jazz fährt nach den ersten Verkaufserfolgen in der Anfangszeit in etwas ruhigerem Fahrwasser, hat aber immer noch eine treue Fangemeinde unter den Hondakunden. Mit dem aktuellen Modell dürften einige Interessenten dazu kommen, denn mit dem Honda Jazz Crosstar gibt es den SUV in einer großformatigen Crossover-Version.

Fazit

Der aktuelle Honda Jazz ist zurzeit einer der wenigen Vollhybrid-Versionen in seiner Fahrzeugklasse. Optimal eingesetzt werden kann der trendige Jazz im City- und Landstraßenbereich, moderate Verbrauchswerte und die guten Abgaswerte sprechen für den kompakten Cityflitzer. Auch die praktische Smartphone-Anbindung und die Apps sind in der neuen Version alltagstauglich.

Addendum

Test aus dem Sommer 2021

N. Hagedorn