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Renault Zoe R110

Praxistest Renault Zoe Modelljahr 2019

Die meisten Updates für das Modelljahr 2019 sind im Sektor der kleinen Elektroautos bei den Modellen vom Nissan Leaf, dem BMW i3 und zurzeit auch bei Renault zu finden. Nach der Ausstattung mit dem großen Akkupaket auf 41 kWh lassen sich laut Hersteller bis zu 400 km unter optimalen Bedingungen erzielen. Der Zoe gehört zu den beliebtesten Elektroautos bei den Neuzulassungen – und jetzt stattet Renault den Stadtflitzer mit einem neuen Motor aus. Ein Praxistest der aktuellen Limited-Version in der Ausführung R110 gibt Auskunft über das Fahrzeug.

Neue Motorisierung

Der Zoe zeigt immer den noch etwas barock wirkenden Aufbau. Nur unter der Motorhaube hat ein neuer Antrieb Einzug gehalten. Neben der weiterhin angebotenen R90-Version steht in der R110-Version ein etwas stärkerer Drehstrom-Synchron-Elektromotor mit 80 kW (108 PS) Leistung mit einem Drehmoment von 225 Nm zur Verfügung. Geladen werden kann über einen AC-Anschluss mit 22 kW Leistung.

Elektroautos mit einer erzielbaren Reichweite von über 300 km bei guten Bedingungen sind die eindeutigen Favoriten bei den Neuwagen mit reinem Elektroantrieb. Neben dem Premiumanbieter Tesla profitieren vor allem BMW mit dem i3, der neue Nissan Leaf sowie der neue Renault Zoé bei den Zulassungszahlen. Technisch kommt der Zoé aus französischer Produktion und basiert vor allem auf der Plattform des eingestellten Renault-Modus. Das neue 41-kWh-Akkupaket verbraucht vom Platz her das gleiche Volumen wie der schwächere Akku und bringt rund 20 kg mehr Gewicht mit.

Renault Zoe , Copyright Renault

Renault Zoe Limited-Edition

Es gibt den Zoé wie bisher in der sehr komfortablen „Bose Edition“, die wir schon im Frühjahr vorgestellt haben, und in dem jetzt getesteten umfangreichen „Limited“-Paket. Diese Ausstattungsvariante beinhaltet die elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegel, die vorderen elektrischen Fensterheber und die Keycard mit automatischer Verriegelung. Das DAB+-Autoradio, die rückseitige Einparkhilfe sowie ein Licht- und Regensensor runden die Ausstattung ab.
Zwei Displayanzeigen im Fahrerbereich informieren während der Fahrvorgänge über alle relevanten Informationen. Das zentrale Display hinter dem Lenkrad setzt auf digitale Anzeigen der Fahrdaten und die Akkustandanzeige und den aktuellen Verbrauch sowie die Restreichweite.

Renault Zoe R110 , Copyright Renault

Zentrales Infotainment

Im Display der Mittelkonsole ist das per Touch bedienbare Infotainment-Angebot abrufbar. Die Menüführung ist in traditionellen Kacheln ähnlich wie bei den Smartphones aufgebaut. Die Ansteuerung der Menüpunkte erfolgt per Fingertipp. Soll es zurück zum Startbildschirm gehen, stehen seitlich noch eine Home-Taste sowie zwei Pfeiltasten zum Blättern zur Verfügung. Die Heizungsfunktionen und die Klimaanlage lassen sich noch konventionell über Drehknöpfe bedienen.

Entspanntes Fahren


Der Zoe wurde schon mit seiner ersten Ausführung vorwiegend für den Citybereich konzipiert. Er passt fast in jeden Parkraum, ist wendig und gut bei engen Platzverhältnissen zu rangieren. Das relativ hohe Gewicht macht sich dann eher bei der Beschleunigung bemerkbar. Mit dem neuen Motor liegt die Beschleunigung bei 11,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wenn man auf den Energiesparmodus „ECO“ umstellt, muss man auf die dynamische Fahrweise vollkommen verzichten. Deshalb sollte man auf der Landstraße bei Überholmanövern auf diesen Modus verzichten.
Der „ECO“-Modus wird von Renault als Akkusparmodus angesehen. Damit entstehen auch eindeutige Leistungsverluste – wie bereits beschrieben – bei der Beschleunigung. Daneben soll sich der Modus auch auf Energieverbraucher wie Klimaanlage und Heizung positiv auswirken. Bei unseren Tests unter realen Bedingungen während des Indian Summers im Herbst 2018 im Temperaturbereich zwischen 10 und 20 °C Außentemperaturen konnten wir mit dem eingeschalteten „ECO“-Modus Reichweiten zwischen 250 bis 280 km erzielen. Bei Deaktivierung des Energiesparmodus und voller Leistungsentfaltung lagen die realen Reichweiten bei 200 km. Das ist ausreichend für den Pendelverkehr im Citybereich im Laufe einer Woche.

Ein Blick in die neue Preisliste

Der Basispreis für die Limited-Edition inklusive Batterie liegt bei 35.800 Euro; mit Batteriemiete bei 27.900 Euro.

Für die exakte Reiseplanung sorgt beim Zoé eine App, mit der sich Ladesäulen, Ladezeiten und technische Details ablesen lassen. Ein Schmankerl ist es, zum Beispiel die Innenraumtemperatur per App vor Fahrtantritt einzustellen. Das Gesamtpaket der „Limited“-Version zielt auf die Kunden ab, die neben der höheren Reichweite auch den Digitalsound in dem ruhigen Auto zu schätzen wissen. Das Interieur ist funktional ausgelegt und mit den Hartplastikoberflächen nüchtern ausgestattet. Wie viel Luft im Listenpreis steckt, kann man an der großzügigen Kampagne von Renault sehen. Es gibt zurzeit stattliche 5.000 Euro Nachlass. Darin enthalten sind der staatliche Anteil in Höhe 2.000 Euro und 3.000 Euro seitens des Herstellers (Stand November 2018). Damit reduziert sich der Verkaufspreis auf 30.800 Euro.

Wer die umfangreiche Ausstattung noch aufwerten möchte, kann zum Beispiel um eine Mittelarmlehne vorne mit integrierter QI-Ladefunktion für Smartphones für 229 Euro, um eine Kofferraumschale für 49 Euro oder um eine Alarmanlage für 169 Euro ergänzen.

Im Jahr 2019 verschärft sich Konkurrenzsituation. Die neuen Modelle um den erneuerten Nissan Leaf oder Hyundai IONIQ sowie der elektrische Niro mit stärkeren Elektromotoren stellen dann neue Maßstäbe dar. Interessant wird sein, wie Renault darauf reagiert. Laut Medienberichten wird wohl im Jahr 2020 die ganz neue Version vom Zoe auf den Markt kommen. Eines lässt sich aber jetzt schon im Trend erkennen: Das Preis-Leistungsverhältnis bei allen Herstellern von Elektroautos verbessert sich kontinuierlich.

Renault Zoe Praxistest Herbst 2018

Fazit

Der Renault Zoe in der Ausstattungsvariante „Limited“-Edition ist in Hinsicht Konnektivität und praktischer Features ein gut ausgestattetes Kurzstreckenauto. Auch mit dem neuen Motor spricht er vorwiegend den moderaten Fahrer an, der sich auch mit den überschaubaren Fahreigenschaften anfreunden kann. Die Verkaufsförderung mittels Umweltbonus und die Prämien von Renault werden den Zoé wohl auch im kommenden Jahr noch häufiger im Straßenbild erscheinen lassen.

Addendum

Praxistest aus dem Herbst 2018

Copyright Bildmaterial: green car magazin, Renault

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N. Hagedorn
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