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Renault Zoe E-Tech 2023 im Test

Der Renault Zoe als Trendgeber für den Einstieg in die Elektromobilität bei Renault hat schon eine kleine Tradition aufzuweisen. Beim letzten NCAP-Crashtest aus dem Dezember 2021 gab es für das Basismodell Zoe „Zen“ keinen einzigen Stern in der Gesamtbewertung. Der Schock bei Renault muss sehr tief gesessen haben, denn beim ersten Test aus dem Jahr 2013 lag man noch bei vollen 5 Sternen. Die überarbeiteten Sicherheitsstandards bei dem Crashtest ließen das Basismodell jetzt aber deutlich schlechter dastehen. Daraufhin hatte Renault mit der aktuellen Überarbeitung der Preisliste reagiert.

Die früher bestellbaren Basisversionen sucht man vergeblich in der aktuellen Preisliste. Anstelle der bisherigen Basismodelle ist jetzt die Ausstattungsvariante E-Tech Evolution das günstigste Einstiegsmodell. Und hier wurde auch gleich ein umfangreiches Assistenzpaket zur Erhöhung der Sicherheit mit reingepackt. Spurhalteassistent, Spurhaltewarner und Notbremsassistent gehörten in der NCAP-Testversion noch nicht zur Basisausstattung. Im neuen Grundmodell sind diese Komponenten jetzt Serienausstattung. Der Blick auf die neue Preisliste zeigt ein aufgewertetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Damit kann der Zoe auch wieder bei der NCAP punkten.

Renault Zoe E-Tech

Der im letzten Jahr aktualisierte Renault ZOE ist noch in Europa und Deutschland ein beliebtes Elektroauto. Er macht in Sachen Elektromobilität mit den neuen Ausstattungsvarianten weniger Kompromisse als bisher: Das Basismodell ZOE E-Tech Evolution startet mit einem Listen-Preis von 36.840 Euro mit 52 kWh Batteriekapazität und ermöglicht bis zu 395-Kilometer-Reichweite. Alle Basismodelle sind bereits mit dem One-Pedal-Modus für komfortables Fahren, einem Geräuschsimulator für die Warnung von Fußgängern und Voll-LED-Scheinwerfer mit C-förmigem LED-Tagfahrlicht ausgestattet.

Wer Wert auf mehr Leistung legt, der sollte das Ausstattungsniveau des Zoe E-Tech Evolution in Verbindung mit dem leistungsstärkeren Motor R135 mit 100 kW/135 PS steht für 37.480 Euro wählen. Das Ausstattungspaket ist technisch noch einmal deutlich erweitert mit einem Tote-Winkel-Warner, einem Geschwindigkeitswarner und dem Online-Multimediasystem EASY LINK mit 7-Zoll-Touchscreen.

Weiterhin im Programm als Topversion bleibt der Zoe E-Tech Iconic mit dem Elektromotor R135 sowie der 52 kWh Lithium-Ionen-Batterie zum Preis von 39.690 Euro an. Das Topmodell setzt auf alle oben genannten Komponenten in Kombination mit dem Winterpaket auf. Entsprechend sind das Infotainmentsystem Easy Link 9,3 Zoll mit Navigation, Klimaautomatik, Rückfahrkamera sowie Heizung für Sitze und Lenkrad inkludiert. Die Besonderheiten in der Iconic-Ausstattung sind auch das Einparksystem und die größeren Alufelgen.

Sonderausstattungen als Sahnehäubchen

Neben den angebotenen Ausstattungspaketen gibt es noch einige interessante Sonderausstattungen für den Renault Zoe, die wir hier noch einmal vorstellen.

Der Gleichstrom-Ladeanschluss

Der CCS-Ladeanschluss (50 kW DC) für zügiges Laden mit Gleichstrom sollte eigentlich schon zur Basisausstattung gehören. Renault lässt es sich noch einmal gut bezahlen. Auf jeden Fall ist der Gleichstrom-Ladeanschluss aus unserer Sicht das wichtigste Wiederverkaufs-Argument angesichts der zukünftigen Konkurrenzsituation und ist für 1.100 € erhältlich. Auch das Ladekabel für zu Hause wird mit 500 Euro extra berechnet.

Das Winter-Paket

Obwohl die Winter in den letzten Jahren vergleichsweise milde ausgefallen sind, können ein beheiztes Lenkrad und vor allem beheizte Sitze schon bei unter 10 Grad Außentemperatur ein komfortableres Fahrgefühl vermitteln. Der Aufpreis für 450 Euro wertet das Auto noch einmal auf. (Serienausstattung beim Modell Riviera!)

Aluminium-Ladekantenschutz

Wer den oberen Teil des hinteren Stoßfängers besser schützen möchte, kann es direkt mit diesem praktischen und maßgefertigten Ladekantenschutz umsetzen. Mit der Ausführung in Chrom setzen Sie zusätzlich einen Blickfang am Fahrzeugheck für 78 Euro.

Fahreindrücke

Wir haben den Zoe schon in den letzten Jahren ausführlich getestet. Beim Zoe kann komfortabel während der Fahrt per neuem Wahlhebel in der Mittelkonsole zwischen dem dynamischen D-Modus und dem B-Rekuperationsmodus umgeschaltet werden. Die neu gestaltete Mittelkonsole mit großem, hochauflösendem Display ist jetzt ergonomischer als im Vorgängermodell gestaltet. Alle Funktionen sind per Touchscreen aufrufbar und lassen sich auch während der Fahrt einfach einstellen. Darunter gibt es eine praktische Einteilung mit Ablagen unterschiedlicher Größe und ein gut erreichbares Ladefach für das Smartphone. Und dahinter natürlich auch zwei Getränkeaufnahmen für Fahrer und Beifahrer.

Renault Zoe Lenkrad-Display
Renault Zoe Lenkrad-Display

Die Tempoeinstellungen beschränken sich auf die Geschwindigkeitsbegrenzung und den Tempomaten zur Festlegung der Fahrgeschwindigkeit. Die Aktivierung erfolgt über das Multifunktionslenkrad auf der linken Seite per Knopfdruck. Ein Toter-Winkel-Warner gehört zur Ausstattung und ist für die sichere Fahrt auf der Langstrecke ein entlastender Faktor. Das Update für das EASY-LINK-System enthält das Aufspielen von Navigations- und Software-Updates direkt vom Hersteller. Erweitert wurde das System um Adressensuche via Google und TomTom-Services sowie Verkehrsmeldungen, Informationen zu Gefahrenstellen und zum Wetter am Zielort.

Wer längere Strecken plant, kann sich auch mit energieeffizientesten Streckenplanungen vertraut machen. Die Streckenplanung berücksichtigt die nächstgelegenen Ladestationen und deren Verfügbarkeit und ermittelt bei der Routenwahl die verbleibende Restreichweite unter Berücksichtigung von Topografie und Außentemperatur. In Kombination mit der App „MY Renault“ können einige Komfortmerkmale auch über die App eingestellt werden, wie zum Beispiel die Vorklimatisierung für den Innenraum, die Reservierung von geeigneten Ladesäulen oder die Routenplanung.

In unserem aktuellen Sommertest konnten wir bei Temperaturen über 20 Grad im ECO-Modus bei vollem Akku Reichweiten zwischen 350 und 380 Kilometern erzielen. Wer ohne ECO-Modus etwas sportlicher unterwegs ist, liegt bei gut 300 Kilometern im Sommer. Damit ist der Zoe ausreichend gerüstet für die täglichen Pendelfahrten zur Arbeit oder zur Erledigung der Einkäufe.

Fazit

Der kompakte Zoe verfügt in der von uns getesteten Ausstattung mit dem großen Akkupaket über ein umfangreiches Paket an Assistenzsystemen. Neben dem vorgestellten Toten-Winkel-Warner sind insbesondere die Rückfahrkamera, der Spurhalteassistent und die akustischen Einparkhilfen Pluspunkte auf den täglichen Fahrten. Praktisch sind die getönten Scheiben für den Rücksitz und die Heckscheibe. Der Zoe ist in der aktuellen Version ein praktischer und gut bedienbarer Kleinwagen.

N. Hagedorn
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