Suzuki wird sich in den kommenden Jahren auf die verschärften Anforderungen auf dem europäischen Markt im Bereich der Abgasnormen einstellen. Während zunächst ein Aktientausch zwischen den beiden japanischen Marken Toyota und Suzuki erfolgte, gibt es jetzt auch Kooperationen im operativen Geschäft. Die beiden Suzuki Modelle Across und Swace gibt es mit reichlich Hybrid-Technik vom etablierten Toyota-Konzern. Damit sollen die CO2-Emissionen reduziert werden und die Verbräuche der Autos gedrosselt werden. Wir testen den Kombi Swace, der momentan als Vollhybrid ausgeliefert wird.
Die optischen Unterschiede zum Schwestermodell Toyota Corolla Touring Sports sind schnell ausgemacht. Die Front ist geprägt durch eine markante Stoßstange, eigene LED-Scheinwerfermodule und dem eigenwilligen Suzuki-Grill. Im Interieur gibt es auch keine großen Unterschiede bis auf das Suzukiemblem auf dem Lenkrad. Die Motorisierung ist beim Swace beschränkt auf eine 1,8 l Benziner-Variante. Mit der Systemleistung von 90 kW/122 PS ist für die normalen Touren auf Kurz- und Langstrecke ausreichend motorisiert.
Der Kombi zum Cruisen
Als Vollhybrid mit einem stufenlosen ECVT-Getriebe ist er mit drei Fahrprogrammen ausgestattet. Im ECO-Modus kann man entspannt Cruisen und erfreulich wenig Benzin verbrauchen, häufig findet man auf der Displayanzeige eine 4 vor dem Komma beim durchschnittlichen Benzinverbrauch. Dafür sind bei kurzfristigen Leistungsabforderungen wie etwa beim Überholvorgang mit dem stufenlosen Getriebe zunächst einmal ein lauter Benzinmotor durch die Drehzahlerhöhung zu vernehmen. Erst zeitverzögert wird das Auto beschleunigt.
Der Benzinmotor mit 98 PS und der 72-PS-Elektromotor treiben ausschließlich die Vorderachse an. Die geringe Akkukapazität beschränken den reinen Einsatz des E-Motors auf kurzen Strecken zum Ein- und Ausparken oder in der City bis zu 50 km/h. Die Speisung des Akkus erfolgt per Rekuperation oder Ladung über den Verbrennungsmotor. Der Touring-Kombi beschleunigt in circa 11 Sekunden von 0 auf 100 km/h, ausreichend für alle Ausfahrten. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 180 km/h abgeriegelt, auch das entspricht dem Zeitgeist der Entschleunigung. Auf den meisten Autobahnstrecken ist die Geschwindigkeit eh schon auf 130 km/h eingeschränkt.
Großes Ladevolumen
Während der SUV-Markt in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen ist, stagniert der Absatz der Kombis. Dabei bietet der Swace mit 596 Liter Ladevolumen und einem verstellbaren Ladeboden hohe Flexibilität beim Be- und Entladen. Für den Transport verdreckter oder feuchter Gegenstände kann einfach auf die Kunststoffseite des Ladebodens gedreht werden und die Teppichseite wird geschont.
Die üppige Serienausstattung ist wie beim Toyota vollständig mit LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, Lenkradheizung, Zweizonenklimaautomatik, beheizbare Vordersitze sowie Ambientebeleuchtung für den Innenraum. Dazu gibt es ein Multimedia-Audio-System mit 8-Zoll-Bildschirm, DAB-Radio, Bluetooth sowie Lenkradbedientasten. Für das Smartphone ist über Apple CarPlay oder Android eine Kopplung vorgesehen. Das kabellose Laden ist in der Mittelkonsole unterhalb der Klimaanlagensteuerung mit einer Ladeschale nach QI-Standard vorhanden.
Suzuki Verkaufszahlen in Europa für alle Modelle
Jahr | Stückzahlen | Marktanteil in % |
2015 | 177.686 | 1.26 |
2016 | 198.508 | 1.32 |
2017 | 240.875 | 1.56 |
2018 | 245.653 | 1.59 |
2019 | 260.383 | 1.66 |
2020 | 171.932 | 1.44 |
2021 | 190.904 | 1.62 |
Quelle: Carsalesbase.com
Assistenzsysteme
Deutlich mehr Sicherheit wird auch durch das Pre-Collision System (PCS) erzielt. Die frühzeitige Erkennung von Fahrzeugen und Fußgängern vor und hinter dem Auto warnen den Fahrer rechtzeitig im Display und durch Geräusche. Zusätzlich wird eine autonome Bremsung vorbereitet und durchgeführt, wenn der Fahrer nicht reagiert. Das funktionierte bei unserem Test sehr gut beim rückwärts ausparken. Hier werden die quer fahrenden oder gehenden Protagonisten gezielt erfasst und rechtzeitig autonom gebremst.
Das Spurhaltewarnsystem mit direktem Lenkeingriff warnt den Fahrer, sobald die Fahrspur ohne den Blinker zu setzen, gewechselt wird. Auch ein spürbarer Impuls am Lenkrad bringt den Swace wieder in die ursprüngliche Spur. Das System lässt sich aber bei Bedarf abschalten.
Fazit
Der Swace bietet ein großes Ladevolumen und ausgereifte Assistenzsysteme zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen Kombis. Er ist geeignet als Familienkombi und für Freizeitaktivitäten, bei denen viele Utensilien zu transportieren sind. Die Verbrauchswerte sind vergleichsweise niedrig und auch im Praxistest im Sommer unter 5 Liter Benzin E 10 bei moderater Fahrweise erzielbar.
Addendum
Test aus dem Sommer 2022
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