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Fiat 500C Dolcevita

Fiat 500C Dolcevita – Der Retroflitzer

Das Jahr 2020 wird eine ganz neue Ära einläuten. Der kleine und kompakte Fiat 500 wird sich in der zweiten Jahreshälfte als Retro-Stromer ein ganz neues Publikum erschließen. Der 500 freut sich in den letzten Jahren einer wachsenden Fangemeinde und von der stromenden Version sollen schon nach ersten Einschätzungen im Anfangsjahr bis zu 80.000 Einheiten produziert werden. Bis zum Start in die abgasfreie Zukunft testen wir das aktuelle Sommermodell Fiat 500C Dolcevita. Das Sondermodell zum 60-jährigen Jubiläum gibt es für den 500 und den 500C.

Fiat 500C Dolcevita
Fiat 500C Dolcevita

Winterblues über Norddeutschland. Dagegen erweist sich der Fiat 500 als gelungener Blickfang in der Lackierung Gelato Weiß, umschmeichelt durch eine rot-weiß-rote Banderole um die Karosserie. Aufgewertet wird der 500C durch den Chrom-Schriftzug Dolcevita auf der Kofferraumhaube, optische Chromelemente auf der Motorhaube sowie den Abdeckkappen auf den Außenspiegeln. Im Finish wird er mit dekorativen 16-Zoll-Leichtmetallrädern ausgeliefert.

Der kompakte 3,57m kurze City-Flitzer trägt noch viele Insignien seiner seit 1957 gebauten Vorgänger in sich, wie die sehr kurzen Überhänge vorne und hinten, die runden leicht angeschrägten Scheinwerfer oder die knubbelige Form. Dazu gesellen sich einige optische Blickfänger beim Sondermodell Dolcevita als 500C in Form eines markanten Schriftzuges 500C an den Seiten, ein gestreiftes Cabrioverdeck oder die lässig platzierten Nebelscheinwerfer.

Gruß aus der Zeit des Wirtschaftswunders

Ein wenig aus der Zeit gefallen, findet gerade der Fiat 500 in den letzten Jahren eine große Zahl von Liebhabern. Mit allein über 35.000 Neuzulassungen trifft der 500er den aktuellen Zeitgeist wieder, ein kompakter und sparsamer Kleinstwagen, der optisch aus dem Straßenbild herausragt. Das „süße Leben“ aus den 1960er-Jahren, gepaart mit dem Charme und Glamour automobilen Stilbewusstseins, findet sich im 500C Dolcevita wieder.

Fiat 500C Dolcevita
Fiat 500C Dolcevita

Unser Testwagen ist der Fiat 500C mit einem 0,9l Zweizylinder-Motor in der Version E6D-TEMP. Die Version Dolcevita ist eine der Sonderausstattungslinien für das Modelljahr 2020. Hierzu gibt es aktuell 3 Motorisierungen. Übrig geblieben sind der 69-PS-Einstiegsbenziner mit vier Zylindern, dessen Autogas-Version (LPG) und die 85-PS-Variante des Zweizylinders (Twinair). Die Dolcevita-Ausstattung umfasst das große Uconnect-7-Zoll-Display, ein Bluetooth-Radio mit USB-Anschluss, elektrische Fensterheber, eine Geschwindigkeitsregelung sowie eine Klimaanlage und ein Start-Stopp-System. In der 500C Version wird er von einem quer gestreiften Cabrio-Verdeck bedeckt.

Die Motorisierungen

Die Qual der Wahl stellt sich bei der richtigen Motorisierung. Die Anforderungen in der Stadt, auf dem Land und der Autobahn sind sehr unterschiedlich. Der laufruhigste Motor ist eindeutig der Vierzylinder mit 69 PS. Er lässt sich im Stadtverkehr schaltfaul fahren oder gleich mit einer 5-Gang-Automatik bewegen. Auf der Autobahn tut sich bei höheren Geschwindigkeiten mit überschaubaren 102 Newtonmetern Drehmoment nicht viel, weil sich das maximale Drehmoment erst bei 3.000 U/min entfaltet. Auch die Überholvorgänge sollten sorgfältig geplant werden, mit 12,9 Sekunden von null auf 100 km/h lässt der 500er es gemächlich angehen.
In Sachen Dynamik und Drehmoment liegt der kleine Zweizylinder vorne. Mit 145 Newtonmetern bei 1.900 U/min bringt er hier den entscheidenden kleinen Vorteil deutlich hörbar herüber. Weil der Fiat 500 am häufigsten im urbanen Umfeld zu Hause ist, entscheiden sich die meisten Kunden bisher für den ruhigeren Vierzylinder. Als Shoppingmobil mit der kleinen Parkfläche, für die Kurzstreckenflitzer zum Besuch von Freunden und Pendler zum nahegelegenen Arbeitsplatz findet die kompakte Rennsemmel ihre optimalen Bestimmungen.

Mit dem kompakten Zweizylinder mit Turboaufladung ist das 1.075 kg leichte Auto ausreichend für den originären Einsatz im urbanen Umfeld motorisiert. Fleißiges Schalten ist mit dem 5-Gang-Getriebe im Alltag angesagt, die Beschleunigung von null auf 100 km/h werden in 11 Sekunden bewältigt und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 173 km/h. Als Normverbrauch werden 4,8 l Super angegeben. Bei unseren Tests im Winter lagen wir zwischen 4 und 6 Litern bei 0 bis 10 Grad Tagestemperaturen.

Aufgrund des kurzen Radstandes und der etwas härteren Federung sind bei unebenen Streckenprofilen leichte Abstriche beim Federungssystem zu machen. Die Lenkung spricht sehr direkt an und ist leichtgängig. Die Platzverhältnisse sind für den sehr kompakten Kleinstwagen ausreichend. Im kleinen Kofferraum sind 185 Liter Stauraum vorhanden, Platz genug für den täglichen Einkauf ist das auf jeden Fall. Legt man die umklappbare Rückbank um, sind bis zu 550 Liter Stauraum nutzbar und damit lassen sich dann immerhin einige Kleinmöbel verstauen.

500C – Retro-Charme für die Zukunft

Die Fiat 500 Familie hat seinen eigenen Charme als Stadtauto. Die drei Hauptvarianten sind der kompakte Fiat 500, die Version „L“ als Minivan für junge Familien und der „X“ als Crossover-SUV mit eigenem Kultcharakter. Aufgrund dieser breiten Verteilung haben die 500er von Fiat eine feste Fangemeinde. Für die Zukunft sind neben den oben genannten konventionellen Motoren auch Mild-Hybride und eine reine Elektroversion für das zweite Halbjahr 2020 in Planung.

Addendum

Test aus dem Winter 2019 /2020.

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N. Hagedorn
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