Der Kastenwagen Fiat Dobló setzt seit dem letzten Jahr mit einer überarbeiteten Front und einem umfangreichen Innenraumumbau auf neue Akzente. Wir testen ihn in der bivalenten Variante, die mit Erdgas und Benzin arbeitet. Der 1.4 16V ist mit einem 16,15 kg Unterflur-Erdgastank und einem kleinen 22l Benzintank ausgestattet .
Von außen sind mit dem Facelift und der neuen Gestaltung der Fahrzeugfront inklusive der Scheinwerfer, Haube und Stoßfänger einige kosmetische Korrekturen vorgenommen worden. Die moderaten Änderungen verleihen dem wuchtigen Kombi ein paar neue Akzente. Die Falze auf der Motorhaube betonen die Form, die Front erscheint eleganter und an der Rückseite wurden die Rückleuchten neu gestaltet sowie die Zierleiste in Wagenfarbe lackiert.
Der eigentliche Grund, sich für einen Doblò zu entscheiden, eröffnet sich jedoch erst mit dem Öffnen der Heckklappe. Dort zeigt sich die wahre Größe des Wagens, denn hier lassen sich Arbeit, Familie und
Hobbys problemlos miteinander kombinieren. Der umfassende Stauraum, gekoppelt mit den flexibel umklappbaren Sitzen, bietet Platz für Ausstellungsgenstände, Familienurlaubskoffer oder ganze Surfboards. Die Ladekante auf Kniehöhe erleichtert die Beladung für alle Nutzer. Die Rücksitzbank lässt sich im Verhältnis 60:40 geteilt umklappen. Der Kofferraum hat ein Ladevolumen von 790 Litern (mit 3,10 Meter langem Radstand: 1050 Liter). Bei umgelegten Rücksitzen steigt das Ladevolumen auf 3200, in der Langversion auf bis zu 4000 Liter). Das stellt einen Spitzenwert gegenüber der Konkurrenz dar.
Der Stauraum wird durch groß dimensionierte Ablagefächer in den Türverkleidungen der Vordersitze ergänzt. Dort finden Flaschen bis 1,5 l Platz. Zusätzliche Stauräume im Innenraum machen den Doblò geradezu zu einem prädestinierten mobilen Lagerraum auf vier Rädern.
Die Listenpreise starten bei 17.490 Euro für den Doblò Benziner in der „Pop“ Ausstattung bis hin zu 25.290 Euro für den von uns getesteten Doblò in der Erdgasversion mit der Ausstattung „Lounge“. Wer es rustikaler mag, bekommt für den gleichen Preis die „Trekking“Version als Dieselfahrzeug.
Neben dem Stauraum haben wir natürlich auch die weitere Ausstattung genauer unter die Lupe genommen. Mit dem neuen Armaturenträger, der mit einer matten Kontrasteinfassung aufwartet, findet sich ein optisches Update auch im Inneren des Doblò. Das Navigations- und Connect-System ist vollständig in die Mittelkonsole eingebunden. Es besteht die Wahl zwischen drei verschiedenen Systemen (Bluetooth-Radio, Uconnect mit 5 Zoll Touchscreen und die optionale Erweiterung um ein Navigationssystem). Auf den vorderen Sitzen bleibt es bei einer asymmetrischen Sitzposition, bedingt durch einen Abstand zwischen Sitz und Tür, wodurch der Fahrer keine optimale Auflagefläche für den linken Arm hat. Durch die Wagenhöhe ergibt sich dagegen eine großzügige Kopffreiheit.
Der Erdgasmotor ist schon beim Anlassen erstaunlich ruhig, die verbesserte Dämmung des Motorraumes macht sich bemerkbar. Technisch setzt Fiat auf einen bivalenten 120 PS starken Motor mit einem Sechsganggetriebe, das sich leicht und präzise schalten lässt –mit einem geringen Widerstand in der Schaltgasse. Das maximale Drehmoment von 206 Nm liegt bei dem kleinvolumigen 1,4 Liter-Motor bei 2.000 U/min, die Leistung von 120 PS erreicht der Wagen bei 5.000 U/ min. Demgemäß liegen die optimalen Fahrbedingungen zwischen diesen Drehzahlbereichen. Der Turbolader schaltet erst ab ca. 1.800 U/min zu – dementsprechend zäh gestaltet sich bis zu dieser Drehzahl auch die Beschleunigung. In der Praxis ist beim Doblò Natural Power die optimale Fahrweise im mittleren Drehzahlbereich bei vielen Schaltvorgängen zu sehen. Das ist ausreichend, aber angesichts der originären Aufgaben im Transportbereich nicht unbedingt optimal. Hier sind die großvolumigen 1,6 Liter- Diesel-Motoren mit 95 / 120 PS laufruhiger und beim Drehmoment stärker ausgestattet.
Kupplung, Gas und Bremse sind leichtgängig und sprechen gut an, die Lenkung ist direkt und ansprechend. Bedienelemente sind in der Lounge-Ausstattung reichlich vorhanden, alles ist zweckgebunden platziert und gut zu bedienen. Das Multifunktionsdisplay in der Mitte wirkt angesichts der inneren Größe etwas klein und könnte mehr zum Fahrer geneigt sein. In der Lounge-Ausstattung sind Radio, Navigations- und Connect-System integriert, sodass im Alltag alle Aufgabenfelder abgedeckt sind.
Das Fahrwerk ist für den Straßenbetrieb ausgelegt, schlechtere Strecken mit Löchern werden grob ausgeglichen und nicht so komfortabel abgefedert. Die Vordersitze geben ausreichenden Seitenhalt, auf der Rücksitzbank ist ausreichend Platz und Beinfreiheit für drei erwachsene Personen.
Durch die großzügigen Fensterflächen hat man einen guten Rundumblick – diese vereisen bei Frost über Nacht im Freien aber auch gerne vollflächig.
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