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Nikola Sinnbild - Copyright Wirestock @ AdobeStock

Goodbye Nikola?

Nikola war 2020 mit viel Euphorie an der Börse gestartet. In Europa ist In den letzten Jahren ist das Joint Venture von Iveco mit Nikola komplett von Iveco in Eigenverantwortung für den europäischen Markt übernommen worden. Jetzt heißt dieses Unternehmen seit diesem Jahr offiziell EVCO (Electric Vehicles COmpany). Mit dieser Übernahme will Iveco seine Position in Europa im nachhaltigen Gütertransportsektor stärken.

Nikola mit dem Schwerpunkt auf dem nordamerikanischen Markt unterliegt inzwischen in einem US-Insolvenzverfahren. Nach vorläufigen Angaben sollen die Unternehmenswerte verkauft werden und das Geschäft eingestellt werden. Jetzt starten die entscheidenden Wochen für das Unternehmen Nikola.

Wir blicken auf die Meilensteine der letzten Jahre zurück:

31.03.2025 Trevor Milton begnadigt


Nikola hat in den letzten 3 Jahren turbulente Zeiten erlebt. Besonders prägend war vor allem das Betrugsverfahren gegen den Gründer Trevor Milton wegen falscher Angaben über den Stand der Nikola-Technologie. Der verurteilte Milton wurde jetzt jedoch von Trump begnadigt.


19.02.2025 Chapter 11 Verfahren eingeleitet

„Die Nikola Corporation (Nasdaq: NKLA), ein weltweit führender Anbieter von emissionsfreien Transport-, Energieversorgungs- und Infrastrukturlösungen (unter der Marke HYLA ), gab heute bekannt, dass das Unternehmen und einige seiner Tochtergesellschaften beim US-amerikanischen Insolvenzgericht für den Bezirk Delaware freiwillige Anträge nach Chapter 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts gestellt haben. Nikola hat außerdem einen Antrag auf Genehmigung eines Auktions- und Verkaufsverfahrens nach Abschnitt 363 des US-amerikanischen Insolvenzrechts gestellt.“ / Quelle Nikola Presseinformation vom 19.02.2025

09.08.2024 Leichte Entlastungen durch stabile Auslieferungen

Nikola übertraf im zweiten Quartal die Erwartungen der Wall Street und verzeichnete am Freitag einen geringeren bereinigten Verlust als erwartet. Zurück zu führen ist das auf die leicht steigenden Auslieferungen der großen Wasserstoff-LKWs.
 

22.03.2023 LKW-Montage, Brennstoffzellenproduktion und Batteriemodulherstellung unter einem Dach

Langfristig baut Nikola jetzt auf einen Produktionsstandort in den USA. Mit der Umstellung der Batterieherstellung von Cypress, Kalifornien, auf die LKW Produktionsstätte in Coolidge, Arizona, sollen noch mehr Synergien genutzt werden und die Produktion noch effizienter gestaltet werden.

„Die Fähigkeit, diesen Prozess zu beschleunigen, unterstützt Nikolas kontinuierliches Engagement zur Umsetzung kostensparender Maßnahmen, indem die Lkw-Montage von Nikola, die Montage von Brennstoffzellen-Leistungsmodulen sowie die Batteriemodul- und Pack-Produktion unter einem Dach zusammengeführt werden. Dazu gehört die Automatisierung der Batterielinie, die auf Qualitätsverbesserung und Effizienzsteigerung ausgerichtet ist.“ ( Quelle: Pressemeldung Nikola Motor Company vom 16. März 2023 )

17.02.2023 Nikola TRE FCEV zugelassen für Förderprogramm in Kalifornien

„Nikola Corporation (Nasdaq: NKLA), ein weltweit führendes Unternehmen für emissionsfreie Transport-, Energieversorgungs- und Infrastrukturlösungen, gab bekannt, dass es die Genehmigung des California Air Resources Board („CARB“) für Nikola’s erhalten hat Tre Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug („FCEV“) für das Hybrid- und Zero-Emission Truck and Bus Voucher Incentive Project („HVIP“)-Programm der CARB in Frage kommen. Diese Genehmigung wird es Kunden von Nikolas Tre FCEV nun ermöglichen, im Jahr 2023 auf einen Point-of-Sale-Anreiz von 240.000 $ bis zu 288.000 $ pro Lkw zuzugreifen. Kunden haben außerdem Anspruch auf eine Steuergutschrift von 40.000 $ für saubere Nutzfahrzeuge von der Bundesregierung aufgrund der Verabschiedung des Inflationsbekämpfungsgesetzes.“ ( Quelle: Pressemeldung Nikola Motor Company vom 7. Februar 2023 )

19.09.2022 Europapremiere – Nikola Tre FCEV in Hannover

Die europäische Beta-Version des Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugs (FCEV) von Nikola Tre wird am 19. September auf einer Pressekonferenz auf der IAA Transportation in Hannover, Deutschland, mit Partner IVECO, der Nutzfahrzeugmarke der Iveco-Gruppe (MI: IVG), vorgestellt. Der Präsident der Nikola Corporation, Michael Lohscheller, wird den Nikola Tre FCEV in Halle A24 auf Stand A01 mit IVECO enthüllen.

16.09.2022 Kooperation zwischen E.ON und Nikola Coroporation geht in die Verhandlungsphase

Zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs bündeln die beiden Partner ihre Schwerpunkte mit dem Ziel zur Gründung eines Joint Ventures. Das Unternehmen für emisionsfreie Transport- und Energieinfrastrukturlösungen und einer der größten Betreiber für Energienetze und Energieinfrastruktur in Europa planen mit dem Zusammenschluss integrierte Mobilitätslösungen anzubieten. Mit der Unterzeichnung eines Term Sheet ist die Basis gelegt für eine langfristige Zusammenarbeit. Jetzt geht es darum endgültige Festlegungen der Bedingungen zu verhandeln.

# Update 29.03.2022 Produktionsstart in Arizona

Nikola drückt weiter auf das Tempo zur Produktion von abgasfreien LKW. Hierzu gibt Nikola in einer aktuellen Pressemeldungen weitere Informationen zum Produktionsstart der BEV- und FCEV-Serie.

„Nikola Corporation (Nasdaq: NKLA), ein weltweit führendes Unternehmen für emissionsfreie Transport- und Energieinfrastrukturlösungen, und ENGS Commercial Finance Co. („ENGS“), ein Mitglied der Mitsubishi HC Capital Group („MHC“) und ein marktführendes kommerzielles Finanzunternehmen, gaben heute eine unterzeichnete Vereinbarung bekannt, um den Verkauf von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) von Nikola Tre der Klasse 8 und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen (FCEVs) von Nikola Tre zu erleichtern.

Der Produktionsstart der Tre BEVs begann letzte Woche in der Produktionsstätte von Nikola in Coolidge, Arizona. Die Nikola Tre FCEV-Lieferungen werden im Jahr 2023 erwartet.“( Quelle: Pressemeldung Nikola Motor Company vom 29. Mai 2021 )

Nikola TRE FCEV in Deutschland / Produktion / Testfahrt Copyright Nikola

# Eröffnung Produktionshalle 15.09.2021

Iveco hat am Mittwoch , den 15.09. 2021 offiziell seine Produktionshalle für elektrische Schwerlaster Nikola TRE BEV eröffnet. Es sollen 3.000 Zugmaschinen-Einheiten im Jahr im Anfangsstadium hergestellt werden. Aufgrund des hohen Einstiegspreises sollen die Kunden als Alternative die gefahrenen Kilometer abgerechnet bekommen.

# Erste Aufnahmen der Produktionsstätte Mai 2021

Im Quartalsbericht der Nikola Motor Company gibt es die ersten Aufnahmen der Produktionsstätte in Ulm und Aussichten auf den Produktionsstart des Nikola TRE BEV.

„Fortschritte in unserer Joint Venture-Produktionsstätte im IVECO-Industriekomplex in Ulm

Bis zum 7. Mai haben Nikola und IVECO die Umbauten der Joint-Venture-Produktionsanlage fast abgeschlossen. Der Abbau und die Umstrukturierung des Gebäudes sind abgeschlossen. Die Installation des AGV-Systems (Automatic Guided Vehicle) ist noch nicht abgeschlossen und wird voraussichtlich in den nächsten Wochen abgeschlossen sein. Die Installation der Werkzeuge und Geräte der 14 separaten Arbeitsplätze sollte bis Ende des Monats abgeschlossen sein. Nikola ist auf dem besten Weg, im Juni 2021 mit dem Start der Testproduktion zu beginnen.“ ( Pressemeldung Nikola Motor Company vom 07. Mai 2021 )

Im 2. Quartalsbericht der Nikola Motor Company gibt es weitere Aufnahmen der Produktionsstätte in Ulm und Aussichten auf den Produktionsstart des Nikola TRE BEV.

# Fortschritte in der Produktionsstätte in Ulm April 2021

Fortschritte in unserer Joint-Venture-Produktionsanlage im Industriekomplex von IVECO in Ulm, Deutschland

Am 14. Juni starteten Nikola und IVECO die Probeproduktion am Fließband in Ulm, Deutschland. Derzeit befinden sich zwei Nikola Tre BEV Pre Builds auf der Linie, die zusammengebaut werden. Während wir die Serienproduktion hochfahren, werden die Ausrüstung und der Montageprozess verfeinert. ( Pressemeldung Nikola Motor Company vom 03. August 2021 )

# Interview April 2021

Die Nikola Motor Company hat den Fokus auf den Bau von Elektromotoren spezialisiert und verfolgt ambitionierte Ziele für den Bau von E- und FCEV-Trucks. Als Produktionsstandort für den Nikola TRE ist Ulm vorgesehen, in der das Chassis-Entwicklungszentrum von Iveco seinen Sitz hat. Iveco und Nikola planen neben der Produktion des Wasserstoff-LKW auch die Infrastruktur auszubauen. Die beiden Partner haben eine Absichtserklärung mit dem Fernleitungsnetzbetreiber OGE (Open Grid Europe) unterzeichnet. Das Vorhaben sieht ein Geschäftsmodell für einen Transport von Wasserstoff für FCEV per Leitung von den Produktionsstätten zu den Tankstellen in Deutschland vor. Im Dialog mit Manfred Kuchlmayr, dem Leiter Unternehmenskommunikation von IVECO blicken wir auf die Zukunft des emissionsfreien LKW-Antriebs.

Manfred Kuchlmayr - Copyright Iveco
Manfred Kuchlmayr – Copyright Iveco

gcm: Für das Jahr 2023 plant Iveco die Markteinführung des Nikola TRE FCEV. Welche Chancen und Marktpotentiale sieht Iveco für den Brennstoffzellen-LKW ?

Manfred Kuchlmayr: Der Nikola Tre wird als rein elektrische Variante (BEV) schon früher zur Verfügung stehen. Wir sehen die Brennstoffzelle vereinfacht ausgedrückt als Range Extender auf diese modulare elektrische Architektur. Damit erkennt man auch schon die Chancen und Marktpotenziale: immer, wenn Reichweite gefragt ist, kommt die Brennstoffzellenvariante (FCEV) in´s Spiel. Damit ist man auch unabhängig von einer E-Tankstellen-Infrastruktur, die in einer getakteten Logistik ohnehin nur in Ausnahmefällen funktionieren würde, unabhängig.

Ein entscheidender Rahmen ist die Verfügbarkeit einer funktionierenden Infrastruktur für den Kraftstoff, also idealerweise grünem Wasserstoff.

gcm: Die Brennstoffzelle speziell im Transportsektor braucht einen sinnvollen ökonomischen Rahmen. Welche Anreize können die Markteinführung positiv beeinflussen?

Manfred Kuchlmayr: Ein entscheidender Rahmen ist die Verfügbarkeit einer funktionierenden Infrastruktur für den Kraftstoff, also idealerweise grünem Wasserstoff. Technik: Gegen derzeitige Dieselpreise und die eingespielten Prozesse einer über hundert Jahre perfektionierten Fertigungsstruktur und Technik von Verbrennungsmotoren kann nur ein Bündel mehrerer Massnahmen unterstützen. Die Bepreisung fossiler Kraftstoffe wird sich mit Sicherheit radikal verändern (CO2-Bepreisung), ferner gibt es auch nicht monetäre Einflussgrößen wie selektive Einfahrbeschränkungen in Städte

gcm: Der Einstieg in die Zukunft der Brennstoffzellen-LKW ist realistisch. Welche Entwicklungen und Neuheiten im LKW-Sektor kann man von Iveco in den kommenden Jahren erwarten?

Manfred Kuchlmayr: Wir sehen uns bei Zero-Emissionslösungen ganz vorne mit dabei. Dennoch gilt: der Prozess ist nicht im Ansatz vergleichbar mit einem Modellwechsel, wie wir ihn aus dem PKW Bereich kennen. Bis zur massenhaften Einführung setzt IVECO als Marktführer auf diesem Gebiet auf die CO2 Neutralität erneuerbaren Gases. Bei CNG ist die Verfügbarkeit von Bio-CNG bereits sehr weit fortgeschritten, bei LNG ist der Prozess im Gange. Bio-LNG ist essentiell, weil wir mit der Speicherform „verflüssigten Gases“ fernverkehrstaugliche Reichweiten von 1.600 km realisieren können. Mit dem IVECO S-Way NP haben wir diese Technik seit Jahren erfolgreich im Markt.

( Interview aus April 2021)

Addendum

Interview aus dem April 2021

Titelbild – Nikola Sinnbild – Copyright Wirestock @ AdobeStock

N. Hagedorn

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