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Jeep Renegade 2019 - Copyright green car magazine

Jeep Renegade – Der urbane Offroader

Schon seit 2014 mischt Jeep mit dem Renegade in der immer beliebter werdenden SUV-Klasse mit. Das Konzept ist eine Mischung aus den Zutaten der traditionellen SUV gepaart mit einer Geländetauglichkeit aus dem traditionellen Jeep Wrangler. Die Abmessungen sind sowohl stadt- als auch geländetauglich. Für das neue Jahr hat Jeep den Renegade mit einem deutlichen Update versehen und verspricht für die Zukunft einen Plug-in-Hybrid für das kommende Jahr. Während Jeep in der Vergangenheit mit großvolumigen 3- oder 4-Liter Aggregaten an den Start ging, steht in der Zukunft das Downsizing im Motorensegment im Mittelpunkt und in naher Zukunft wahrscheinlich schon die Elektrifizierung.

Das Downsizing der Verbrennungsmotoren im Rahmen des Dieselgates verbunden mit einigen Modell-Neuvorstellungen hat der Marke Jeep im letzten Jahr einen neuen Zulassungsrekord beschert. Mit 17.120 Neuzulassungen und einem Wachstum um 28,9 Prozent war es das absatzstärkste Jahr seit der Markteinführung im Jahr 1984 in Deutschland. Neben dem neuen Compass ist das Einstiegsmodell Renegade mit 4.936 Neuzulassungen das beliebteste SUV der Marke.

Downsizing und der langsame Abschied vom Dieselmotor

Soll der Spagat zwischen stark verschärften Zulassungsvorschriften und angedrohten Dieselfahrverboten gelingen, bleibt den Herstellern der großformatigen Geländewagen nur die Flucht nach vorn. Drei Antriebsszenarien stehen dabei im Fokus: Das Downsizing der Verbrennungsmotoren mit geringerer Umweltbelastung, der Systemwechsel auf die Elektrifizierung oder der Wasserstoffantrieb. Die ersten beiden Varianten werden beim neuen Jeep Renegade zurzeit forciert.

Viele Segmente erinnern an den bewährten Wrangler, an der Front ist der tradierte Seven-Slot-Grill Standard. Dahinter debütieren die neuen Benzinmotoren mit kompakten Hubräumen. Der kleinste Dreizylinder als 1-Liter-Motor leistet 120 PS und ist für den mächtigen Geländewagen doch etwas unterdimensioniert. Während er in der Stadt noch mitschwimmt, ist er für das 1,4 Tonnen schwere Gefährt bei zügigen Überholvorgängen oder im harten Geländeeinsatz nicht geeignet.

Hier sollte man dann schon lieber auf den 1,3-Liter-Vierzylinder-Motor zurückgreifen, den es wahlweise mit 150 PS oder als 180-PS-Variante gibt. Angesichts der Diskussion um die Fahrverbote lag der Fokus wohl auch bei Jeep, die neuen Motoren nach der neuesten Abgasnorm mit Partikelfiltern anzubieten. Über Fahrverbote wird man sich keine Sorgen machen müssen, aber spätestens 2021 soll laut Firmenchef Sergio Marcchione der Diesel nur noch in Nutzfahrzeugen zu finden sein.

Jeep Renegade Limited - Copyright Jeep
Jeep Renegade Limited – Copyright Jeep

Hit the road Jeep

Die verbliebenen Dieselmodelle mit neuen SCR-Katalysatoren erfüllen die neue 6d-TEMP-Norm. Auch hier sollte man auf die stärksten Triebwerke für das schwere Gefährt setzen. Beim Getriebe kann man zwischen traditionellem Schaltgetriebe, einem 6-Gang-DSG-Automatikgetriebe oder im obersten Segment das neunstufige Automatikgetriebe wählen.

Wer auf den robusten Geländeeinsatz setzt, muss schon für den Einsatz eines Allradantriebes auf die stärkeren Motorenvarianten setzen. Im normalen Straßenbetrieb wird das Fahrzeug über die Vorderachse angetrieben. Der Allrad schaltet je nach Bodenverhältnissen zu. Wer noch einen richtigen Schwerpunkt auf das Gelände setzen will, greift am besten auf die Offroad-Version Trailhawk zu, hier gibt es mehr Bodenfreiheit (bis zu 210 mm) ,sowie Geländeprogramme mit Bergabfahrhilfe und Kriechgang.

Der Abtrünnige auf neuen Pfaden

Die wahren Offroad-Fans, die neben der Straße auch das raue Gelände zu schätzen wissen, brauchen sich keine Sorgen zu machen, seine Kernkompetenzen hat der Renegade nicht an die Straße abgegeben. Serienmäßig kann er mit ausreichender Bodenfreiheit, guten Böschungs- und Rampenwinkeln und bis zu 19 Zoll großen Rädern die Nebenstrecken bei allen Witterungs- und Bodenbedingungen locker bewältigen.

Wer dann noch die Kletterfähigkeit und die schroffe Geländetauglichkeit eines Renegade zu schätzen weiß, kann bei der Version „Trailhawk“ mit 21 Zentimetern Bodenfreiheit, speziellem Allradantrieb und einer Untersetzung von 20:1 die volle Kraftverteilung ausnutzen.

Das Allradsystem „Jeep Active Drive“ steuert den Antrieb zwischen Vorderrad- und Allradsystem vollautomatisch. Bei guten Straßenverhältnissen greift der Antrieb allein über die Vorderachse und spart entsprechend Kraftstoff ein. Bei Unter- beziehungsweise Übersteuerungssituationen wird das Ansprechverhalten optimiert. Gerade bei schnellen Kurvenfahrten macht sich das positiv bemerkbar.

Letztendlich ist der Renegade mit dem sehr robusten Aufbau für den Geländeeinsatz oder auch als Zugpferd für gebremste Anhängelasten bis zu 1.500 kg ausgelegt. Entsprechend kann man auch den großzügigen Innenraum ausnutzen: Egal, ob bis zu 5 erwachsene Personen oder die gesamte Ladefläche genutzt werden soll, für diese Fälle steht genügend Sitzplatz oder Stauraum zur Verfügung. Mit umgeklappter Sitzbank kann das Ladevolumen von 350 auf 1.300 Liter erweitert werden.

Im Rahmen der Erneuerungen wurde die Sicherheitsausstattung erweitert. Fahrspurassistent und die Erkennung von Hindernissen gehören ebenso wie die Verkehrszeichenerkennung zur Serienausstattung. Ab der Version „Limited“ ist auch ein Notbremsassistent enthalten.

Jeep Renegade Limited - Copyright Jeep
Jeep Renegade Limited – Copyright Jeep

Interieur

Der Renegade bietet – wie oben beschrieben – ausreichende Platzverhältnisse und viele praktische Ablagefächer für Utensilien unterschiedlicher Größen. Das Cockpit ist mit dunklen, nicht reflektierenden Kunststoffen gestaltet. Das Multifunktionslenkrad ist bestückt mit zahlreichen Einstellungstasten, auf der linken Seite vorwiegend für die Konfiguration des mittleren digitalen Cockpits und rechts für die adaptive Geschwindigkeitsregelung im Langstreckenbereich. Zentral in der Mitte gibt es ein relativ groß dimensioniertes Multimedia-Touchdisplay für die Hauptfunktionen Multimedia-, Radio-, Telefon-, Klima-, Einstellungs- und Navigationsdienste. Die Bedienung erfolgt nach kurzer Eingewöhnung intuitiv und mit guter Reaktionszeit auf dem Display.

Die Zeiten von Kompass und Karten gehören der Vergangenheit an, die notwendigen Informationen gibt es jetzt in Echtzeit über die „Uconnect-Live-App“, die über den App Store oder Google Play in das Smartphone geladen wird. Egal, ob Webradio, Reuters Nachrichtendienst oder zum Beispiel die Deezer Internet-Musik-Plattform, alle informativen Dienste sind verfügbar, genauso wie Wartungsthemen oder der Timer für den Kundendienst.

Auf in den Alltag

Als Einstiegsmodell verzichtet der Renegade auf den ganzen Komfort eines Compass oder Cherokee. Er ist noch ein Purist im besten Sinne und auf den Autobahnen sind auch die langen Querrillen und Bodenwellen bei hohen Geschwindigkeiten gut zu vernehmen. Auf den Langstreckentests auf der A20 oder A7 kann man aber auch relaxen, die adaptive Geschwindigkeitsregelung funktioniert sehr feinfühlig und lässt das Gleiten auf dem Highway zum entspannten Fahrerlebnis werden.

Das eigenwillige Konzept prädestiniert den Renegade dann eher für die speziellen Aufgaben, der Markenkern Offroad kann entspannt auf den schlammigen Feldwegen bis hin zur seichten Sandpiste eingesetzt werden. Für Freizeitsportler bieten sich genügend Stauräume für das Sportequipment an. Für den Pferdesport kann er bis zu 1.500 kg gebremste Anhängelast bewältigen. Diese vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten machen ihn zum Generalisten für fast alle Einsatzzwecke.

Fazit

Das Einstiegsmodell Renegade bietet zu einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis ein universell einsetzbares SUV kombiniert mit rustikalen Offroad-Eigenschaften an. Neben den neuen Motoren mit Euro-6d-TEMP-Norm wird im kommenden Jahr auch eine Version mit Plug-in-Hybrid von Jeep angeboten.

Jeep Renegade Plug-In-Hybrid - Copyright Jeep
Jeep Renegade Plug-In-Hybrid – Copyright Jeep

Jeep plant Renegade als Plug-in-Hybrid ab 2020

Der bisher nur mit traditionellen Antrieben arbeitende Hersteller Jeep plant in Zukunft das Angebot um einen Plug-in-Hybrid Electric Vehicle (PHEV) zu erweitern. Laut Information von FCA wird das FCA-Werk Melfi in Italien für die Produktion vorbereitet. Der neue Jeep Renegade PHEV wird in Kombination mit den Verbrennungsmotor-Versionen und dem Fiat 500X in dem Fahrzeugmontagewerk Melfi produziert werden.

Laut Presseinformationen sind die ersten Vorserienfahrzeuge für das Jahr 2019 geplant.
Die Investitionen sollen mehr als 200 Millionen Euro für die Einführung des neuen Antriebes betragen. Das Programm soll auch ein intensives Trainingsprogramm für die Schulung aller Beschäftigten für die Umsetzung dieser neuen Technologie umfassen. Ebenfalls müssen die Produktionsanlagen modernisiert werden.
„Mit über 742.000 in Italien produzierten Renegade sind das Werk Melfi und der Renegade der ideale Standort und das perfekte Produkt für die Einführung des PHEV zur Stärkung des Angebotes dieses sehr erfolgreichen Jeep“, lautet das offizielle Statement von Pietro Gorlier, Chief Operating Officer EMEA Region.

Schon im Rahmen der Vorstellung des Businessplans für 2018 bis 2022 während des Kapitalmarkttages am 01. Juni 2018 wurde die zukünftige Elektrifizierung laut eigenen Angaben als einer der Hauptfaktoren im Strategieplan festgelegt. Die Ziele in Richtung Elektrifizierung wurden ebenfalls schon festgelegt. Die Anpassung an die neuen regulatorischen Anforderungen in den einzelnen Vertriebsregionen sollen umgesetzt werden.

Die ersten Schritte zur Elektrifizierung wurden laut FCA mit dem Start des PHEV Pacifica Minivans Anfang des Jahres und der Einführung der Mild-Hybrid e-Torque Technologie beim Ram 1500 Pickup vollzogen. Der Plan sieht laut eigenen Angaben bis 2022 vor, insgesamt zwölf elektrische Antriebssysteme (BEV, PHEV, Vollhybrid und Mild-Hybrid) in globalen Architekturen anzubieten. Dreißig verschiedene Modelle sollen mit einem oder mehreren dieser Systeme ausgestattet werden.

Addendum

Artikel aus dem green car magazine.

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N. Hagedorn
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