Zum Inhalt springen
Lucid Air - Bildmaterial: © Lucid Motors

Leistung, Luxus, Leidenschaft – Lucid Air

Die Antwort auf Teslas erfolgreiche Markteinführung hochwertiger Elektroautos ist das Start-up-Unternehmen Lucid Motors. Kalifornien bleibt weiterhin die Keimzelle für feinste Elektromobilität. Hier im Silicon Valley sitzen viele Unternehmer, die sich hochwertige Luxusautomobile leisten können. Wer den üppigen Anschaffungspreis bezahlen kann, dem verspricht der Hersteller einen kraftvollen elektrischen Luxusliner mit opulenter Leistung und ansprechender Reichweite. Mit der staatlichen Anschaffungsprämie von bis zu 10.000 US-Dollar wird der Käufer gelockt.

Exklusive Ausstattungsdetails - Copyright Lucid Motors
Exklusive Ausstattungsdetails – Copyright Lucid Motors

Dabei wird kräftig von den Vorbildern Apple oder Tesla kopiert. Man fängt ganz oben im Premiumsegment an: mit einer fünfsitzigen Oberklasse-Limousine in der Größe vergleichbar mit einem BMW 5er, die im Innenraum den Platz der 7er-Reihe bietet. Das ganze Auto ist mit feinstem Interieur garniert und in der Fahrzeugklasse über dem Tesla Model S angesiedelt. Zwei leistungsstarke Elektromotoren treiben mit insgesamt 1.000 PS das Allradmodell an. Bei den Akkusätzen stehen zwei Varianten zur Verfügung. Das Basispack mit 100 kWh soll für 480 Kilometer reichen; ein größeres mit 130  kWh soll für eine Reichweite bis zu 640 Kilometer sorgen. Der Akkuhersteller Samsung als Partner sorgt für die entsprechenden Akkukapazitäten. In Kooperation mit Samsung SDI soll die Produktion im Jahr 2018 anlaufen. Der Vizepräsident von Samsung SDI freut sich auf den Produktionsstart: „Als einer der marktführenden Produzenten von Lithium-Ionen-Akkus freuen wir uns, an diesem Projekt teilzunehmen.“ Die Fabrikation soll in diesem Jahr in Arizona aufgebaut werden. Damit verbunden sind vorläufig 2.000 neue Jobs. Das Investment ist laut TechnikMagazin „Techcrunch“ auf circa 700 Millionen US-Dollar bis zum Jahr 2022 abgesteckt.
Der Angriff auf Tesla ist gut präpariert: Die Beschleunigung soll innerhalb von 2,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h erfolgen und die Spitzengeschwindigkeit wird erst bei 300 km/h begrenzt. Das Auto besticht durch eine sehr elegante und schlichte Linienführung. Auffallende Stilelemente sind das großflächige Panoramadach und die schmalen Scheinwerfer-Silhouetten – gespickt mit Mikrolinsen, die laut Hersteller an Insektenaugen erinnern. Mit dem ad
aptiven Fahrlicht passt sich die Fahrbahnausleuchtung der jeweiligen Fahrbahnsituation an.
Die hochwertige Ausstattung lässt sich durch individuelle Details erweitern: So soll die klassische Rücksitzbank gegen zwei Einzelsitze mit Liegefunktion ausgetauscht werden können. Technisch wird man alle aktuellen Entwicklungen einbeziehen und das Fahrzeug mit Kameras und Sensoren bestücken. Die Bedienung ist dem digitalen Zeitgeist angepasst. Tasten oder Bedienungsschalter sind weitgehend aus dem Cockpit verbannt. Ein umfangreicher Touchscreen thront in der Mittelkonsole und die Bedienung von Fahrzeugfunktionen, Navigation und Infotainment erfolgt per Fingerzeig. Die branchenübliche Vernetzung und das in der Premiummarke übliche weitgehend autonome Fahren sollen ebenfalls integriert sein. Dabei wird im Gegensatz zu Google aber das Lenkrad weiterhin im Auto verbleiben.

Das Vertriebskonzept laut CTO Peter Rawlinson sieht den Direktverkauf an Endkunden vor und auch die Einbindung in Carsharing-Flotten. Für den Einsatz sprechen ein großzügiger Innenraum und eine umweltfreundliche Technologie im Citybereich. Der Einstiegspreis wird bei voraussichtlich 100.000  US-Dollar liegen. Zunächst sollen 10.000  Fahrzeuge im ersten Jahr produziert werden; dann soll schrittweise die Produktion auf bis zu 60.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgebaut werden. Das sind ambitionierte Zielvorstellungen für ein Start-up, das bisher noch kein Auto gebaut hat. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Tesla bereits angefangen hat, die Reichweiten der eigenen Fahrzeugflotte zu erhöhen und im Luxussegment schon das weltweit wesentlich häufiger gefragte SUV Model X platziert hat.
Das Luxussegment im Elektroautomarkt wird durch die Konkurrenz belebt werden. Mit Peter Rawlinson, dem ehemaligen Chefingenieur von Tesla und mit weiteren ehemaligen Mitarbeitern von VW und Mazda ist Lucid Motos gut gerüstet für den Einstieg in den Premiummarkt. Tesla wird sich auf neue Konkurrenten wie BMW, Porsche und in Zukunft auch auf Lucid Motors einstellen müssen.

 

 

Addendum

Quellen: Text: green car magazine Ausgabe I /2017 / Video- und Bildmaterial Lucid Motors

Hersteller-Homepage: https://lucidmotors.com

N. Hagedorn