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Mercedes-Benz A 250 e

Mercedes-Benz A 250 e – Generalist in der Kompaktklasse

Mercedes Benz definiert seit 2016 seine elektrifizierten PKW-Modelle über das Kürzel „EQ“ und bewarb das neue Konzept mit dem Slogan „Electric Intelligence“. Über die vorgestellten Concept-Modelle werden in den nächsten Jahren die Premieren der BEV-Modelle im Vordergrund stehen. Die Plug-in-Hybride haben schon einen festen Platz im Produktportfolio von Mercedes. Angefangen von der A- bis hin zur S-Klasse gibt es Versionen mit Benzin- und Dieselmotoren. Im Test offenbaren sich die Charakterzüge der neuen A-Klasse mit zwei Antrieben.

Im Fahrzeugsegment der Kompaktklasse wurden in den letzten Jahren fast immer ein Viertel aller Neuwagen zugelassen. Die Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge nehmen in den letzten Jahren einen höheren Zulauf bei den Neufahrzeugen ein. Die Hauptkonkurrenten im Premiumsegment der Kompaktklasse bilden in erster Linie der Audi A3 und der BMW 3er. Mit der aktuellen A-Klasse hat Mercedes ein paar neue Statements hinsichtlich der Digitalisierung, Ergonomie und des Fahrwerks gesetzt.

Fahrzeuge, die im Business als BEV- oder PHEV-Variante eingesetzt werden, profitieren von der Neuregelung des geldwerten Vorteils für privat genutzte Firmenfahrzeuge. Anstelle des einen Prozents vom Listenpreis wird bei Fahrzeugen mit E-Kennzeichen nur ein halbes Prozent als geldwerter Vorteil versteuert. Diese Regelung wird gerne für Firmenfahrzeuge genutzt.

Mercedes-Benz A 250 e
Mercedes-Benz A 250 e

DC-Lader als Standard

Technisch ausgestattet ist der A 250 e mit einem kompakten Reihenvierzylinder-Motor mit 118 kW (160 PS) Leistung und einem 75 PS Elektromotor. Die Systemleistung beträgt 160 kw (218 PS ) bei einem maximalen Drehmoment von 450 Newtonmetern. Ein 8-Gang-DCT-Automatikgetriebe ist in der Serienausstattung erhalten. Das erste Schmankerl ist ein im Vergleich für Plug-in-Hybride relativ großer 15,6 kWh Akku mit einem Gleichstromlader, der mit bis zu 22 kW geladen werden kann. Damit ist die Aufladung bis zu 80% an einer entsprechenden Ladesäule in unseren Tests unter einer halben Stunde erfolgt. Damit sind die zeitsparenden Ladevorgänge während des Einkaufens oder in der Mittagspause problemlos möglich.

Digitales Entertainment

Nach dem Einstieg in das Auto fallen die praktisch in die Türverkleidung integrierten Sitzverstellungen auf. Intuitiv lassen sich die Sitze auf die individuellen Anforderungen zügig anpassen und per Memory-Taste einspeichern. Nach dem Druck auf den Start-Button zeigt sich die wesentliche digitale Überarbeitung an dem großzügig ausgelegten Infodisplay. Es erstreckt sich großzügig hinter dem Multifunktionslenkrad bis zur Mittelkonsole mit individuell konfigurierbaren Anzeigen. Der Abschied vom zentral aufgesetzten Infotainment-Bildschirm hin zur digitalen Erlebniswelt verleiht der neuen A-Klasse einen Sprung in den informellen Zeitgeist.

Bevor man lange die richtigen Einstellungen sucht, sollte man sich am besten schon einmal mit der interaktiven Sprachsteuerung vertraut machen. Mit den richtigen Anweisungen lässt es sich leicht telefonieren, navigieren oder klimatisieren in der neuen A-Klasse. Wer sich die WhatsApp-Sprachnachrichten einverleibt hat, kommt auch locker mit der Sprachbedienung zurecht.

Längere Strecken stromern

Die ersten Testfahrten offenbaren die neuen inneren Werte. Entspannt starten ohne Verbrenner, und wer defensiv im Kurzstreckenverkehr fährt, kann erst mal eine längere Strecke mit dem Elektromotor entspannt fahren. Dafür verantwortlich ist ein mit 75 kW/102 PS in die achtstufige Doppelkupplung integrierter Elektromotor. Er sorgt für rein elektrifiziertes Fahren bis zu einer Geschwindigkeit von 140 km/h und kann nach WLTP-Norm bis zu 68 km am Tag bewältigen.

Dafür sorgen ein in der achtstufigen Doppelkupplung integrierter Elektromotor mit immerhin 75 kW/102 PS und 300 Nm sowie ein Akku mit einer Kapazität von 15,6 kWh. Ersterer ermöglicht eine rein elektrische Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h, und reicht nach der WLTP-Norm für bis zu 68 Kilometer und bringt so die meisten Großstädter locker über den Tag. Auch die Rekuperation erfolgt mit einem Datenabgleich aus Navigation und Abstandsradar, die erkannten Verzögerungen werden bevorzugt über den E-Motor in seiner Funktion als Generator und Energielieferant anstelle der Bremsanlage genutzt.
Feinjustierungen können über eine differenzierte Auswahl der Rekuperationsstufen getroffen werden. Je nach eigenem Gusto kann man die A-Klasse über eine Strecke im Leerlauf segeln lassen, oder lässt das Auto beim Fuß vom Gas an der nächsten Kreuzung abbremsen.

Bei allen traditionellen Herstellern liegt das Downsizing der Verbrennungsmotoren im Trend. Ein für den traditionellen Mercedesfahrer vergleichsweise kompakter 1,3-Liter-Vierzylinder-Motor mit 118 kW/160 PS sorgt als Verbrenner für den Vortrieb auch jenseits der 140 km/h. Angelehnt an die moderateren Verbrauchswerte konnte auch der Benzintank auf 35 Liter Fassungsvermögen verschlankt werden. Der Benziner schaltet sich immer beim Kickdown des Gaspedals ein, wenn der Lithium-Ionen-Akku leer gefahren ist oder man den Ladestand des Akkus halten möchte. Mit insgesamt 160 kW/218 PS Systemleistung und 450 Newtonmetern bei maximalem Drehmoment lässt sich mit der neuen A-Klasse das gesamte Repertoire vom defensiven ECO-Gleiten bis hin zum brachialem Sportmodus per Fingertipp durch Wahl des Fahrmodus abbilden.

Das Doppelherz vom Mercedes Plug-in-Hybrid-Antrieb

Im Sportmodus offenbaren sich dann die Sprintqualitäten (6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h) sowie eine Spitzengeschwindigkeit auf der Autobahn von bis zu 235 km/h. Allerdings liegt man hier auch weit jenseits des angegebenen Normverbrauches von 1,4 Litern Superbenzin bei einem CO2-Ausstoß von 33g/km. Aufgrund der zügigen Ladevorgänge haben wir zwischendurch häufiger geladen. Im Durchschnitt haben wir im Frühjahr mit 3 bis 4 Litern in allen Modi einen relativ moderaten Verbrauch gemessen und eine sehr gute Reichweite mit vollem Benzintank von gut 700 bis 800 Kilometern bis zum nächsten Tankstopp erzielt.

Am Design der A-Klasse ergeben sich in der Plug-in-Hybrid-Version nur marginale Veränderungen. Die mächtigen Endrohre bleiben erhalten und auch der Stauraum beträgt immerhin noch 345 Liter. Im Innenraum sind mit dem MBUX ein paar Menüpunkte hinzugekommen, die die Einbindung des Smartphones und das Infotainment vereinfachen. Am Smartphone können die Ladevorgänge organisiert und in Echtzeit kontrolliert werden oder die Klimaanlage und Heizung gestartet werden, während das Auto noch an der Ladestation hängt.

Mercedes-Benz A 250 e
Mercedes-Benz A 250 e

Im Premiumsegment der Kompaktklasse liegt der Einstiegspreis für den A 250e in der Basisversion inklusive 8-Gang-DCT-Automatikgetriebe bei 37.764,65 Euro. Die Preispolitik von Mercedes sieht traditionell verschiedene Ausstattungslinien vor und eine eigene sportliche Note mit AMG-Accessoires. Die Individualisierung beim Neuwagen spiegelt sich in der über 90 Seiten umfassenden Preisliste wider.

Ein Blick in die Mercedes-Preisliste

Ein paar Schmankerl finden sich in der Übersicht für das Sonderzubehör. Ein paar interessante Details, mit denen unser Testfahrzeug ausgestattet war, haben wir in unserer Liste zusammengestellt:

Adaptiver Fernlichtassistent
Wer Wert auf eine automatisierte Abblendung des Fernlichts legt, kann für 214,20 Euro das Assistenzsystem als Extra bestellen. Immer wenn der adaptive Fernlichtassistent keine Fahrzeuge voraus oder im Gegenverkehr registriert, schaltet er das Fernlicht zu.

Totwinkel-Assistent
Der Totwinkel-Assistent gehört zur Sonderausstattung für einen Aufpreis von 535,50 Euro. Im Langstreckenbereich ein entlastendes Detail, es zeigt Fahrzeuge im Totwinkelbereich an. Aber auch im Stand ist er für weitere drei Minuten aktiv: Stellt der Assistent Zweiräder oder Fußgänger im Gefahrenbereich fest, warnt er optisch und akustisch.

Multifunktions-Telefonie
Das Optionspaket für 583,10 Euro verbindet das Smartphone mit der Außenantenne des Fahrzeugs. Die Verbindungen sind technisch optimiert und die Datenübermittlung läuft schneller. Mobiltelefone laden sich automatisch auf und verbinden sich per Near Field Communication (NFC) mit dem Fahrzeug.

Fazit

Die kompakte A-Klasse als Plug-in-Hybrid ist in Kombination mit dem Umweltbonus eine Alternative zum Dieselantrieb. Wer den zügig ladenden DC-Lader häufig nutzen kann, fährt im Kurzstreckenverkehr die meiste Zeit rein elektrisch. Mit den weiteren Modi lässt sich die gesamte Bandbreite von relevanten Fahrsituationen umsetzen. Weitere Pluspunkte im Praxistest sind die hohe Verarbeitungsqualität und ein hoher Individualisierungsgrad.

Addendum

Praxistest green car magazine 2020

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N. Hagedorn
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