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Ansprechpartner Dietmar Hirsch / Projektleiter Vertrieb Energiedienstleistungen / Copyright Stadtwerke Neumünster

Tipps für den Anschluss einer Wallbox

Der Anschluss einer Wallbox im Carport oder der Garage ist ein wichtiger Schritt für die schnelle und sichere Aufladung des eigenen Elektroautos. Die Wallbox macht unabhängig von externen Dienstleistern und gewährleistet eine zügige Aufladung nach eigenen Vorstellungen. Wir haben vom green car magazine im Dialog mit den Stadtwerken Neumünster das Augenmerk auf die wesentlichen Kriterien für einen individuellen Ladeanschluss gelegt. Im Kurzinterview werden die Hinweise kompakt zusammengefasst und zusätzlich ein Ausblick auf den regionalen Ausbau der Elektromobilität im Stadtgebiet Neumünster gewährt.

gcm: Obwohl es auch möglich ist, das Elektrofahrzeug an der heimischen Steckdose mit 230 Volt aufzuladen, ist es doch wesentlich sicherer, eine Ladestation zu nutzen, um sein Elektrofahrzeug zuhause schnell und sicher laden zu können. Warum ist die Aufladung über die Ladestation sicherer als an der Steckdose?

SWN: In den meisten Fällen sind die im Haus verbauten Steckdosen nicht für den auftretenden Dauerladestrom ausgelegt. In diesen Fällen besteht das Risiko, dass sie sich stark erwärmen. Sie könnten sich dann verformen, schmelzen oder gar Feuer fangen. Auch die Zuleitungen der Steckdosen sind oft nicht für den Stromladevorgang von Autos ausgelegt; wenn sie heiß werden, ist ein Brand in der Wand nicht auszuschließen.
Die E-Auto-Ladestationen – auch Wallboxen genannt – sind vom Hersteller für die spezielle Aufgabe, Dauerladeströme für Fahrzeuge bereitzustellen, ausgelegt und deshalb sicher für den Betrieb. Die Zuleitungen und deren Umgebung werden von zertifizierten Installateuren von vorneherein so gestaltet, dass Risiken, insbesondere die Brandgefahr – ausgeschlossen sind.

gcm: Die Auswahl an Ladestationen erstreckt sich über die Angebote der Hersteller bis hin zu den freien Anbietern. Welche Kriterien sind bei der der Auswahl der Ladestation vorab zu berücksichtigen?

SWN: Grundsätzlich sollten sich Interessenten von einer Elektrofachkraft beraten lassen, bevor sie eine Ladestation kaufen. Ein Fachmann kann beurteilen, ob meine Hauptverteilung für den zusätzlichen Anschluss einer Ladestation ausgelegt ist oder eventuell erweitert werden muss. Dies ist insbesondere für die Kalkulation der Kosten wichtig. Denn ein Umbau oder Erweiterung der Elektroinstallation ist auch eine Investition.

Weitere Kriterien sind:
Der Standort spielt eine Rolle für die Auslegung und Installation. Deshalb ist es wichtig, sich vorher Gedanken zu machen, ob sie in der Garage oder im Freien aufgebaut werden soll.
Möchte jemand später mit seinem Elektrofahrzeug am Energiemanagement des Netzbetreibers im Verbund mit anderen Ladepunkten teilnehmen, dann sollte er heute schon eine dafür vorbereitete Ladestation wählen. Wenn nicht, kann er auf preisgünstigere Modelle zurückgreifen.
Wenn ich wissen will, wieviel Energie die Ladestation abgegeben hat, brauche ich einen Unterzähler, wenn das Fahrzeug, das ich lade, diese Information nicht bereitstellt.

gcm: Was ist vorab zu beachten bei der Installation in der eigenen Garage oder im Carport und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

SWN: Grundsätzlich muss ein gut erreichbarer, stabiler Befestigungspunkt für die Ladestation vorhanden sein. Ein Wetterschutz ist bei entsprechender Auswahl der Ladestation nicht notwendig, für den Nutzer jedoch komfortabel.
Laien sollten die Installation einer Ladestation dem Elektrofachmann überlassen, da nach Inbetriebnahme der Anlage vergleichsweise hohe Ströme fließen, die bei unsachgemäßer Installation für Mensch und Umgebung gefährlich werden können. Übrigens muss der Netzbetreiber vor der Installation einer Ladestation informiert werden. Er prüft dann, ob sein Netz dafür ausreichend ausgelegt ist.

gcm: In welchem Umfang wird die Elektromobilität zur Zeit bei den Stadtwerken Neumünster genutzt und welche weiteren Schritte sind in der Zukunft geplant?

SWN: Derzeit sind vier Modelle des BMWI i3 im Einsatz bei den Stadtwerken Neumünster. Diese sind im Fahrzeugpool und die SWN-Mitarbeiter nutzen sie für Dienstfahrten.

Auch die Fahrgäste des SWN-Verkehrs in Neumünster werden zum Teil mit Hybrid-Bussen befördert. Seit 2018 sind drei Hybrid-Busse der Serie Mercedes Benz Citaro (Diesel und Elektroantrieb) auf Neumünster Straßen unterwegs. In 2020 werden es bereits zwölf Hybrid-Busse sein.
Thema reine E-Busse: Der Reifegrad der Fahrzeuge und der hohe Anschaffungspreis stehen derzeit noch dem wirtschaftlichen Betrieb bei SWN entgegen. Deshalb stellen wir den Fuhrpark im ersten Schritt auf teilelektrisches Fahren (Hybrid) um. Wir beobachten aber sehr aktiv, ob es Fördermittel für vollelektrische Busse gibt und was andere Verkehrsunternehmen für Erfahrungen mit solchen Bussen machen.

SWN baut sukzessiv ein E-Mobilität-Ladenetzwerk in Neumünster aus. Dieses umfasst mittlerweile 13 Ladepunkte, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Mit der Montage der Ladesäulen hat SWN sich 2016 dem Roamingverbund der Innogy angeschlossen. Somit können SWN-Autostrom-Kunden ein deutschlandweites Netzwerk von E-Ladesäulen nutzen.

gcm: Herzlichen Dank, Herr Weisheit.

Addendum

Interview aus dem Dezember 2018 / Regionaler Energieversorger: Stadtwerke Neumünster.

Ansprechpartner Dietmar Hirsch / Projektleiter Vertrieb Energiedienstleistungen

Titelbild: Ansprechpartner Dietmar Hirsch / Projektleiter Vertrieb Energiedienstleistungen / Copyright Stadtwerke Neumünster

Ausführliche Information in der Winterausgabe 2019 vom green car magazine. Abo unter

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N. Hagedorn
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