Volkswagen plant nach der Restrukturierung in den letzten beiden Jahren auf dem Weg zur Elektromobilität in den nächsten Jahren einen in der Öffentlichkeit deutlich wahrnehmbaren Ausbau der Ladeinfrastruktur. Erklärtes Ziel ist neben dem höheren Angebot an Elektroautos in der Zukunft die Anzahl der Ladepunkte im öffentlichen Raum für alle Nutzer transparenter zu gestalten. In Europa werden laut VW 250 Millionen Euro bereitgestellt für die Schaffung von 36.000 Ladepunkten bis zum Jahr 2025.
Bisher wurden die Ladepunkte vorwiegend bei den Volkswagen-Händlern in Städten installiert und die eigenen Werke mit Ladepunkten vorwiegend für die Mitarbeiter ausgestattet. Für eine höhere Akzeptanz bei den Kunden für das Thema Elektromobilität ist vor allem auch bei unseren Umfragen die Furcht, den nächsten Ladepunkt nicht rechtzeitig zu erreichen, ein Hauptargument gegen den Kauf eines Elektroautos. Hier plant der Volkswagenkonzern massiv gegenzusteuern.
Ladepunkte für Kurz- und Langstrecken
Für die Zukunft sollen alle denkbaren Ladeszenarien für die Bereiche Heim, Arbeit und Reise lückenlos dargestellt und abgedeckt werden. Neben dem Ausbau der Infrastruktur sind die Tochtergesellschaften „Elli“ und der Ladeservice „We Charge“ bereits gegründet worden. Elli soll schon in diesem Jahr eine kostengünstige Wallbox bereitstellen für die Aufladung im Heimbereich. Mit der Lösung „We Charge“ soll eine Ladekarte geschaffen werden, die an möglichst allen öffentlichen Ladesäulen universell unabhängig vom Provider kontaktlos genutzt werden kann. Die Abrechnung soll dann auf einem Konto vergleichbar mit einer übersichtlichen Kreditkartenabrechnung monatlich erfolgen.
Die Strategie erläutert Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke Volkswagen. „Die Ladeinfrastruktur wird immer mehr zum entscheidenden Faktor für den schnellen Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland. Das Aufladen eines E-Autos muss genauso einfach und selbstverständlich werden wie das Laden eines Smartphones. Dafür brauchen wir vor allem deutlich mehr Ladesäulen im öffentlichen Raum sowie einfache Regeln für die Installation privater Wallboxen. Volkswagen will hier ein Zeichen setzen und engagiert sich auf allen Ebenen für den Aufbau der Ladeinfrastruktur“.
Infrastruktur schafft Nachfrage nach Elektromobilität
Volkswagen rechnet in Zukunt mit den meisten Ladevorgänge daheim oder am Arbeitsplatz. Die Volkswagen-Tochter „Elli“ liefert das Equipment in Form einer kompakten und einfach zu installierenden Wallbox und bietet in Zukunft darüber hinaus ein eigenes grünes Stromangebot für den Unternehmens- und Privatkundenbereich. An den Volkswagen-Standorten sollen insgesamt 4.000 Ladepunkte entstehen, die auch für die Öffentlichkeit genutzt werden sollen.
Im Mittelstrecken- und Langstreckenbereich sollen die Kunden mit der oben beschriebenen „We Charge“ Ladekarte alle öffentlichen Ladepunkte nutzen können. Im Reisebereich und für Außendienstler im Langstreckenbereich setzen die Hersteller in erster Linie auf ein dichtes Netzes von Ultra-Schnellladesäulen. Das Joint-Venture „Ionity“ hat hierzu ein beachtliches Tempo beim Ausbau dieser Ladepunkte vorgesehen. Bis Ende 2020 werden 400 Ladesäulen mit einem durchschnittlichen Abstand von 120 Kilometern entlang der Autobahnen für ein flächendeckendes Netz von Ladepunkten in Europa sorgen.
Forderungen gegenüber der Politik
Aus Sicht des Volkswagenkonzerns sollte das Engagement in den Ausbau der Infrastruktur durch bessere Rahmenbedingungen sichergestellt werden. Laut Koalitionsvertrag sollten 100.000 Ladepunkte geschaffen werden, im BDEW-Ladesäulenregister waren bis Anfang 2019 lediglich 17.400 öffentliche und teil-öffentliche Ladepunkte registriert. Hier fordert Volkswagen deutliche Nachbesserungen. Aufgeführt werden hierbei neue Regelungen im Miet- und Baurecht sowie deutlich mehr Fördermaßnahmen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur.
„Die E-Mobilität in Deutschland hat das Potenzial, zu einer echten Erfolgsgeschichte zu werden. Wenn Wirtschaft und Politik ihre Kräfte bündeln, können wir die Herausforderungen bei der Ladeinfrastruktur sehr schnell bewältigen – genauso, wie wir den technologisch getriebenen Strukturwandel in unserer Industrie nur gemeinsam schaffen werden“, sagte E-Mobilitäts-Vorstand Thomas Ulbrich. Deutschland brauche „einen Masterplan E-Mobilität“.
Volkswagen unterstreicht den Wandel zur Elektromobilität durch eine deutlich wahrnehmbare Struktur mit einem umfassenden Lösungsansatz. Das Auto wird in Zukunft eine geringere Bedeutung in der Wertschöpfungskette der Automobilkonzerne einnehmen, gefragt sind nachhaltige, intelligente und gut vernetzte Mobilitätsangebote.
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Addendum
E-Mobilitäts-Vorstand Thomas Ulbrich. Deutschland – Copyright VW
Volkswagen – Auf dem Weg zur Elektromobilität
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