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Volkswagen Up GTI

Volkswagen Up GTI – Der kompakte Sportwagen

Volkswagen setzt bei der GTI-Version des aktuellen Up auf ein sportliches Angebot im Kleinstwagensegment mit einem für Autoeinsteiger günstigen Einstiegspreis von 16.975 Euro in der zweitürigen Version. Nach den Lehren aus dem Abgasskandal sprintet er als 1,0-Liter-Dreizylinder mit 85 kW (115 PS) mit einem Partikelfilter zur Reduzierung der Feinstaub-Emissionen durch die Straßen. Im Praxistest sind alle Disziplinen für den automobilen Alltag unter die Lupe genommen worden.

Unterstatement ist beim kleinsten Sportpaket von Volkswagen angesagt. Mit einer überschaubaren Länge von 3,60 m entspricht die Karosserie der zivilen Version, entsprechend sind auch die Platzverhältnisse eingeschränkt. Vorne finden Fahrer bis zu 1,90 m Größe genügend Bein- und Bewegungsfreiheit, im Fond sind natürlich die Platzverhältnisse beengter. Vor allem Kinder und Jugendliche bis 1,65 m Körpergröße sind hier aber noch mit ausreichend Beinfreiheit auf der Rücksitzbank gut untergebracht. Deutlich reduziert sind die Anzahl der Ablagemöglichkeiten im Innenraum. Es gibt auch nur jeweils einen Becherhalter vorne und hinten. Das Handschuhfach ist nicht beleuchtet und fällt recht klein aus.

Motorisierung

Der Up knüpft an die ursprünglichen Eigenschaften der ersten GTI-Generation in den 70ern an: geringes Gewicht, sehr straffes Fahrwerk und Motorsport-Ambitionen. Trotz der kompakten Bauweise bringt der Up aber mit 1070 kg satte 6 Zentner mehr als sein Urahn mit. Klimaanlage, Airbagsysteme, ABS, ESP sowie die Abgasreinigung mit Katalysator und Partikelfilter tragen zum höheren Leergewicht bei.
Der Drei-Zylinder-Motor schlägt sich munter durch das Drehzahlband bis hin zum roten Bereich bei 6.000 Umdrehungen. Wer darüber dreht, wird schnell durch die Motorsteuerung abgeriegelt. In 8,8 Sekunden beschleunigt der GTI auf 100 km/h und riegelt bei der Höchstgeschwindigkeit von 196 km/h ab. Dank Turboaufladung stehen 200 Newtonmeter Drehmoment im Drehzahlbereich zwischen 2.000 und 3.500 U/min zur Verfügung.

Volkswagen Up GTI
Volkswagen Up GTI

Umwelt und Verbrauchswerte


Das Drehzahlband mit hohem Drehmoment ermöglicht sowohl die rein sportliche als auch eine entspannte, entschleunigte Fahrweise. Der kurze Schalthebel zum 6-Gang-Schaltgeriebe arbeitet präzise und mit kurzen Wegen. Die Werte nach WLTP-Norm sind auch annähernd im Herbstfahrbetrieb zu erzielen: Sie pendeln sich laut Bordcomputer bei circa 6 Liter ein. Der Up GTI ist als zweiter VW mit Ottomotor nach dem neuen WLTP-Messverfahren zugelassen worden. Hierbei wurden 5,6 Liter auf 100 km Fahrtstrecke bescheinigt. Endlich wird auch der Partikelfilter zur Reduzierung der Feinstaub-Emissionen als Serienausstattung verwendet. Bei Volkswagen hat nach dem Dieselgate zwangsläufig ein striktes Umdenken eingesetzt.

GTI-Attribute


Optisch steht der Up GTI eindeutig in der Reihe seines Urahnen Golf GTI aus dem Jahr 1976. So gibt wieder den klassischen roten Zierstreifen und natürlich auch das traditionelle Karomuster auf den Sitzbezügen der Sportsitze, die nach wie vor mit dem Namen „Clark“ definiert werden. Selbst die klassischen Waben im Kühlergrill und die Leichtmetallräder sind dem Design aus den 70ern entliehen worden. Aufgepeppt wurden aber die rot lackierten Bremssättel, die leuchtend zwischen den Aluminiumstreben der nach der traditionellen Rennstrecke benannten „Brands Heatch“-Alufelgen, eingefügt wurden.

Lenkung und Fahrwerk

Der um 15 mm tiefer gelegt Up GTI ist serienmäßig mit einem straff ausgelegten Sportfahrwerk ausgestattet. Ein entsprechend tieferer Schwerpunkt senkt auch die Wankbewegungen der Karosserie und eine deutlich härter ausgelegte Hinterachse neigt auch nicht zu Schaukelbewegungen. Der Sportwagen steht vorne auf hart gefederten MacPherson-Federbeinen. Entsprechend lässt er sich zügig und direkt um die Kurven führen. Zunächst reagiert er in der Kurve neutral und neigt bei stärkerer Beanspruchung zum Untersteuern, sodass er beim „Schieben“ durch die Kurven sehr zügig wieder spurneutral wird.
Die Lenkung ist jetzt neu abgestimmt und ist bei der Fahrt durch die Innenstadt leicht zu kurbeln. Sobald man auf den Sportmodus setzt, wird die Abstimmung sehr viel straffer und es gibt direktere Rückmeldungen von der Fahrbahn. Das kernige Fahrwerk spricht eindeutig den sportlichen Fahrer an.

Volkswagen Up GTI - Copyright Volkswagen
Volkswagen Up GTI – Copyright Volkswagen

Innere Werte


Auch bei der Verarbeitung wurde Wert auf die typischen GTI-Insignien gelegt. Dazu gehören die klassischen Türeinstiegsleisten, der tradierte GTI-Schaltknauf und direkt neben dem Sitz ein mit Leder bezogener Handbremshebel. Eine traditionelle Intarsie, die nicht fehlen darf, ist das mit roter Ziernaht versehene Lederlenkrad mit integriertem GTI-Emblem. Die Bedienelemente aus dem Volkswagen-Baukasten überzeugen durch ergonomische Gestaltung und Bedienungskomfort. Das Lenkrad ist höhenverstellbar und entsprechend den Fahrerwünschen einzustellen. Das mittlere Infodisplay und die Klimafunktionen sind gut zu erreichen und per Touchbedienung und Tasten intuitiv zu bedienen.

Smartphone-Dock


Das Smartphone ist inzwischen zum integralen Bestandteil des Alltags geworden. Entsprechend setzen die Hersteller in den Klein- und Kompaktwagensegmenten auf die Integration in die Automobilwelt. Dazu wird das Smartphone in die optionale Dockingstation „maps + more dock“ im Zentrum über dem Infodisplay platziert. Das Paket schlägt mit 300 Euro zu Buche und enthält einen USB-Eingang zur Stromversorgung mit einem kurzen Kabel. Die Größe der Bildschirmdiagonale und Auflösungsqualität hängt also jetzt vom eigenen Smartphone ab und kann hier nicht beurteilt werden. Einmal eingebunden soll das eigene Smartphone zu der Infotainment-Zentrale werden. Die kostenlose App „maps + more“ von Volkswagen kann kostenlos für iPhone- oder Android-Smartphones heruntergeladen werden.

maps + more

Die App ist in optischer Hinsicht ansprechend gestaltet. Eine gut durchdachte Adresseingabe mittels Schreibfunktion kann auch während der Fahrt direkt bedient werden. Großflächige Eingabefelder erleichtern die Eintragungen. Danach kann die Navigation in 3-D-Qualität mit einer differenzierten Darstellung der Wege und Bauten genutzt werden.
Das Streamen der Musik ist dann eher abhängig von der Qualität des Streaming-Dienstes und sollte daher individuell getestet werden. Telefonie via Bluetooth funktionierte einwandfrei – ohne Rauschen und in einer guten Grundlautstärke.

Preise und Zubehör

Individuell können noch einige Zubehörteile und -pakete geordert werden. Aufgrund der kompakten Abmessungen ist das Auto einfach zu rangieren. Wer Wert auf eine Rückfahrkamera (200 Euro) legt, kann sie im Paket mit einer akustischen Einparkhilfe (300 Euro) ordern.
Wer Wert auf ein ausgefeiltes Soundsystem im Auto legt, kann das „beats“-Soundsystem mit 300 Watt Leistung für 450 Euro Aufpreis ordern. Der Subwoofer ist dann im Kofferraum installiert und schränkt die Ladefähigkeit etwas ein. Als optionales Feature sollte man sich aus unserer Sicht für das DAB+ System entscheiden. Es kostet 245 Euro Aufpreis, gewährt dafür aber einen rauschfreien digitalen Sound. Werden häufiger Kinder oder Beifahrer auf den Rücksitzen mitgenommen, ist für die viertürige Version ein Aufpreis von 480 Euro zu bezahlen.

Fazit

Mit der kleinsten Version vom GTI nimmt Volkswagen den Sportsgeist der ursprünglichen Version in Kombination mit einer niedrigeren Schadstoffemission dank Partikelfilter auf. Er ist nach dem neuen Verbrauchs- und Abgasmessverfahren WLTP zugelassen und entspricht beim Praxistest im Sommer den WLTP-Werten – ein kompakter Sportler, der dem Zeitgeist nach besserer Umweltverträglichkeit entspricht.

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Addendum

Test aus dem green car magazine.

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N. Hagedorn
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