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Volkswagen I.D.R Pikes Peak - Copyright Volkswagen

Meilensteine der Elektromobilität – Volkswagen I.D. R Pikes Peak

24. Juni 2018 – Die Neuausrichtung auf den Elektroantrieb im PKW-Bereich von Volkswagen hat ein sportliches Gesicht bekommen: Der I.D.R Pikes Peak gilt als Vorbote der neuen rein elektrischen I.D.-Familie. In den USA in Colorado ist das legendäre Bergrennen zum Pikes Peak, das sogenannte „Race to the clouds“, ein schon seit 1916 ausgetragenes traditionelle Rennen. Die Rennstrecke ist 19,99 km lang (12,42 Meilen) und umfasst exakt 156 Kurven. Nach dem Dieselskandal aus dem Jahr 2015 war es ein besonderes Anliegen von Volkswagen gerade hier mit einem elektrischem Sportwagen einen neuen Akzent zu setzen. Und so war das berühmte Pikes Peak 2018 geradezu prädestiniert für einen Start in das Zeitalter der Elektromobilität von VW.

Das Ziel wurde von Anfang an klar definiert, es sollte ein neuer Rekord für reine Elektroautos aufgestellt werden. Die Wetterbedingungen spielen auf der Höchstgeschwindigkeitsfahrt eine entscheidende Rolle. Auf Höhe der Startlinie war es zum Rennstart leicht bewölkt mit einer Temperatur von 62 Fahrenheit – umgerechnet ca. 16,66 Grad Celcius. Ein leichter Wind blies hier aus dem Westen mit einer Geschwindigkeit von 4 mph (6,43 km/h). Der Start erfolgt auf einer Höhe von 2.862 Meter.

Als am 24. Juni 2018 das legendäre Bergrennen Pikes Peak startete, setzte Volkswagen mit dem Super-Sportwagen alles auf die Karte Elektromobilität. Beim „Race to the Clouds“ lautet die selbst gesetze Mission als neuer Rekordhalter zurückzukehren. Fahrer des Sportwagens war der dreimalige Sieger am Pikes Peak Romain Dumas.

Die Vorbereitungen

Das Ziel war klar definiert und laut Volkswagen ist der Prototyp I.D.R. Pikes Peak ein Technologieträger und rollendes Versuchslabor für die Elektrofahrzeuge der I.D. Familie, die 2020 starten soll. Das spektakuläre Bergrennen ist 19,99 km lang und führt auf die Höhe von 4.302 Metern.
Bereits seit 1916 wird das Rennen in unterschiedlichsten Fahrzeugklassen ausgeführt. In der Kategorie „Unlimited“, in der Volkswagen an den Start geht, lässt das Reglement den Ingenieuren nahezu völlige Freiheiten. „Wir haben uns für diese Klasse entschieden, weil wir hier auf perfekte Art Technologiekompetenz beweisen können“, sagt François-Xavier Demaison, Technischer Direktor Volkswagen Motorsport.

Während seine Mannschaft sich unter anderem auf die Entwicklung von Chassis und Antriebsstrang des I.D. R Pikes Peak konzentrierte, entstand bei Volkswagen Design die Form der Karosserie. „Unsere Aufgabe war es, die unverwechselbare Formensprache der I.D. Familie auf ein solch extremes und emotionales Rennfahrzeug zu transferieren“, sagte Klaus Bischoff, Leiter Design der Marke Volkswagen.

Weltpremiere

Der dafür eigens entwickelte Rennwagen setzt auf Front- und Heckflügel, die auf maximalen Abtrieb ausgerichtet sind.Zwei Elektromotoren, die Vorder- und Hinterachse antreiben, liefern eine Systemleistung von 500 kW (680 PS). Die elektrische Energie wird in einer Lithium-Ionen-Batterie gespeichert, die in zwei Blocks neben und hinter dem Cockpit aufgeteilt ist. Von der benötigten Energie werden rund 20 Prozent an Bord erzeugt, zum Beispiel durch Energierückgewinnung beim Bremsen. „Bei Energie- und Lademanagement haben wir grundlegende Erkenntnisse gewonnen, die in Zukunft auch Einfluss auf die Entwicklung der I.D. Serienfahrzeuge haben können“, lautete die Erklärung von Willy Rampf, der Volkswagen Motorsport mit seiner langjährigen Erfahrung aus der Formel 1 beim Projekt als Berater zur Seite steht.

Romain Dumas

Die Weltpremiere absolvierte der I.D. R Pikes Peak laut Volkswagen am 22. April 2018 auf der Rennstrecke im südfranzösischen Alès. Nach umfangreichen Testfahrten in Europa verlegte Volkswagen Motorsport seine Einsatzbasis für das Bergrennen in den US-Bundesstaat Colorado und absolvierte Testfahrten auf der Originalstrecke am Pikes Peak, bei denen an der Abstimmung für das Rennen gefeilt wurde. Der erste Test startete am 20. Juni 2018.vor Ort.. Die Jagd von Volkswagen auf den Rekord für Elektrofahrzeuge, der derzeit bei 8:57,118 Minuten lag, begann am Sonntag (24. Juni) ab 8 Uhr Ortszeit (16 Uhr MESZ). Zunächst gingen in neun verschiedenen Klassen 24 gemeldete Motorräder auf die Strecke. Im Anschluss daran folgten 67 Autos in sechs Klassen.

Romain Dumas - Copyright foto-kraeling.de
Romain Dumas – Copyright foto-kraeling.de

Der Tag der Entscheidung

Auf dem Weg zum Ziel sind vergleichbar mit einer schweren Tour de France Alpenetappe insgesamt 1439 Höhenmeter für die Fahrer der Motorräder, Quads und Autos zu überwinden auf dem Weg zum Gipfel. Hier herrschten am 24. Juni 2018 nur circa 2 Grad Celsius bei einer leicht höheren Windgeschwindigkeit von 32 km/h. The Sumnit ( der Gipfel) liegt auf einer Höhe von 4.301 Meter, in diesem Bereich verlieren die Verbrennungsmotor bis zu 30% ihrer Leistung, weil der Sauerstoffgehalt der Luft sehr viel geringer ist. Ein optimales Einsatzgebiet für Elektrofahrzeuge, die keinen Sauerstoff für den Vortrieb benötigen. Das etwas höhere Gewicht der Elektroautos kompensiert diesen Nachteil durch die Unabhängigkeit vom Sauerstoffgehalt in der Luft.

Weil die Elektro-Rennautos ein sehr viel niedrigeres Geräuschniveau haben, fuhren sie mit Soundgeneratoren zum Gipfel, beim Volkswagen zum Beispiel eine Polizeisirene. Damit sollten dann die Wildtiere und vor allem die Rennstrecken-Mitarbeiter und Medienvertreter rechtzeitig vor den Gefahren gewarnt werden. Und Volkswagen hatte offensichtlich schon vorgesorgt und insgesamt wohl gut 130 Medienvertreter zur Verfolgung des Rennens zum Pikes Peak gebracht. Insofern war von Seiten von Volkswagen laut offiziellen Streaming-Anbieter Matchsports alles trefflich vorbereitet für den großen Showdown am Gipfel.

Pikes Peak Rekordfahrt

Mit der Startnummer 94 startete Romain Dumas seinen Parfoceritt über die 156 Kurven zum Berg. Jetzt sollte sich zeigen, ob die ausufernden Vorbereitungen, bei denen nichts dem Zufall überlassen wurde, sich am Ende auszahlen sollten. Über 2.000 Bauteile aus dem 3-D-Drucker mussten bei der Höchstgeschwindigkeitsfahrt ihre Renntauglichkeit unter Beweis stellen. Aus der eigenen Rennsport-Vergangenheit hatte man bei Volkswagen auch schon mal Rückschläge hinnehmen müssen. Die Rennbedingungen sind klar definiert. Nur ein einziger Versuch steht den Probanden an diesem Renntag zur Verfügung.

An diesem Tag sollte für Volkswagen alles unter besten Bedingungen gelingen. Hätte man sich vorab eine passende Filmmusik als Untermalung aussuchen können, wäre der epische Walkürenritt als Orchestervorspiel zum dritten Akt der Oper Die Walküre inklusive dem vom Orchester begleiteten gesungenen Schlachtruf der berittenen weiblichen Geisterwesen von Richard Wagner eine passende Untermalung zum nachfolgenden Spektakel gewesen. Die Fahrt war vom Start weg so imposant, das selbst die begleitenden Helikopter mit Ihren Kameras Mühe hatten, dem I.D.R zu folgen. In einem atemberaubenden Tempo erfolgte die Fahrt zum Gipfel. Am Ende blieb die Uhr bei exakt 7:57.148 Minuten stehen. Und jetzt war allen Akteuren klar, das war ein Gesamtrekord für alle bisher eingesetzten Fahrzeuge.

Rekordzeit

Mit dieser Zeit wurde nicht nur bisherige Rekordzeit für Elektroautos in den Schatten gestellt, sondern sogar die beste Zeit für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Fünf Jahre nach Sébastian Loebs Rekordfahrt mit der Bestzeit von 8:13.878 Minuten auf einem Peugeot 208 T16 Pikes Peak wurde der Allzeit-Rekord um mehr als 15 Sekunden deutlich unterboten. Ein guter Beweis, dass Elektromobilität im Rennsport mehr als konkurrenzfähig ist.

Homepage vom Pikes Peak International Hill Climb.

Berichte über Volkswagen – hier klicken.

Addendum

Titelbild – Volkswagen I.D.R Pikes Peak – Copyright Volkswagen

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N. Hagedorn
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